Samstag, 17. November 2018

2,66 Milliarden Euro brächte die Legalisierung von Cannabis Deutschland mindestens pro Jahr

 

Professor Dr. Justus Haucap stellte Wirtschaftsstudie auf der CannabisNormal!-Konferenz vor.

 

Foto: Susanne Winter

 

Professor Dr. Justus Haucap gilt als einer der dreißig einflussreichsten Wirtschaftsökonomen des Landes. Der renommierte Wirtschaftswissenschaftler wird selbst in konservativsten Kreisen der politischen Parteien ernst genommen, obwohl sich der verantwortungsvolle Vater von vier Kindern auch schon häufiger öffentlich für die Freigabe von Marihuana zu Genusszwecken einsetzte. Als Nicht-Konsument und Dekan der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf kann es dem Experten schließlich schwer angekreidet werden, setzt man sich im Auftrag des Deutschen Hanf Verbandes beruflich mit der Thematik auseinander und steht anschließend für die schon vorher vermuteten Ergebnisse ein. Bereits im letzten Jahr besuchte Professor Dr. Justus Haucap die Fachkonferenz des DHV, wo er schon viele gute Gründe für einen regulierten Hanfmarkt finden konnten, doch gestern präsentierte er auf der CannabisNormal!-Veranstaltung die genauen Resultate einer aufwendig angefertigten Wirtschaftsstudie, welche zuvor von eifrigen Unterstützern des Deutschen Hanfverbandes finanziert worden war. Und nach der Einbeziehung vieler wirtschaftlicher Faktoren kommt man zu einem beeindruckenden Ergebnis: 2,66 Milliarden Euro brächte die Legalisierung von Cannabis Deutschland mindestens pro Jahr in die Staatskassen!

 

Schon Ende September ließ Professor Dr. Justus Haucap eine kleine Vorhersage seiner Legalisierungsberechnungen veröffentlichen, die von circa einer Milliarde Euro Steuereinnahmen pro Jahr durch legalen Cannabisverkauf sprach. Jetzt sind die Berechnungen vollendet und alle erdenklichen Faktoren miteinbezogen, sodass pünktlich zur DHV-Konferenz eine greifbare Studie über die Kosten der Cannabis-Prohibition in Deutschland vollständig vorgestellt und veröffentlicht werden konnte. In diese Berechnungen flossen nicht nur die schon genannten Steuereinnahmen durch den Verkauf von Marihuana zu Genusszwecken, sondern auch die von ungefähr 20.000 Arbeitsplätzen, welche in der legalen Branche entstehen müssten. Die Einsparungen, die der Staat im Bezug zu Polizeiarbeit hätte, sind in der aktuellen Studie von Prof. Dr. Haucap auch erstmalig beziffert worden und ebenfalls in das Endergebnis der 64 Seiten fassenden Studie des Deutschen Hanfverbandes eingeflossen. Alleine hier wären eine Milliarde Euro jährlich einzusparen – oder für andere Zwecke einsetzbar – würde man das Hanfverbot kippen und Gesetze für einen regulierten Markt entwickeln, die die Strafverfolgung von Cannabiskonsumenten endlich beenden. Aufgrund der Hinzurechnung diverser anderer Steuerarten ergäbe die Gesamtsumme all dieser Faktoren einen Eurobetrag von über 2,66 Milliarden jährlich, was möglicherweise den einen oder anderen Politiker zum Nachdenken anregen könnte, betrachtet man nüchtern die bisherigen Erfolge der gern als „komplett gescheitert“ bezeichneten Cannabis-Prohibition im Kontext. Leider nicht miteinbeziehen konnte die aufwendig angefertigte Studie des DHV alle Ausgaben bei der Justiz, welche laut Prof. Dr. Haucap aufgrund von zusammengefassten Betäubungsmittelverstößen in den Statistiken keinen eindeutigen Rückschluss auf die Fälle vor Gericht mit Cannabisbezug erlaubten. Damit die Studie jedoch nicht von Kritikern der Legalisierungsidee als zu vielversprechend bezeichnet werden kann, orientierte man sich einzig an den recherchierbaren Fakten und versuchte zudem ein Szenario zu berechnen, welches nur das Minimum der tatsächlichen Einnahmemöglichkeiten aufzeigt. Bei einer Genussmittelfreigabe von Cannabis in Deutschland wäre daher mit absoluter Garantie noch eine ganze Menge mehr Geld für Vater Staat zu haben.

Abonnieren
Benachrichtige mich bei

Schnelles Login:

13 Kommentare
Ältester
Neuster Bewertung
Inline Feedbacks
Alle Kommentare zeigen
greenness
5 Jahre zuvor

Es gibt noch ein “Feld” in dem Kosten durch die Prohibition entstehen, die aber kaum zu beziffern sind:

Diese ganzen Kosten, die mittelbar durch die Bestrafung von Konsumenten entstehen. Wenn berufstätige Leistungsträger wegen Cannabis angezeigt und vor Gericht gezerrt werden, ihnen der Führerschein abgenommen wird und beim Arbeitgeber Bescheid gesagt wird, dann werden viele dieser Leutchen daran gehindert, sich weiter produktiv in die Gesellschaft einzubringen.

Als weiteres “Nebenprodukt” entsteht dabei in einigen Fällen eine Abwendung von der Gesellschaft und Sympathie/Solidarisierung für/mit Kriminellen. Das ist mittelbar auch teuer und führt zur Erosion der bürgerlichen Gesellschaft.

Rainer Sikora
5 Jahre zuvor

Und das Geld,daß den Erwischten abgeknöpft wird.

Kai Gattermann
5 Jahre zuvor

Diese Aufstellung mag aus unserer Sichtweise durchaus gerechtfertigt sein, allerdings lachen sich über solche Peanuts sämtliche Pharmalobbyisten eher kaputt, da die Einnahmen aus eben jener Ecke wahrscheinlich weitaus höher zu beziffern sind als die Einnahmen, die der Staat bei einer kompletten Legalisierung bekommen würde. Solange also in Deutschland die Lobby der Pharmaindustrie das Sagen hat, wird sich bei uns nicht sehr viel ändern. Ich glaube auch nicht an eine Änderung, wenn die beiden Frau M´s. aus B. abgesägt werden, die Problematik wird sich lediglich im politischen Lager etwas verschieben!

R. Maestro
5 Jahre zuvor

Man könnte so viel Positives und sozial Förderliches mit solchen Steuereinnahmen bewirken. Amerika ist da ja einen gewaltigen Schritt weiter. Aber wir haben ja eine angeblich weltweit geachtete Drogenpolitik. (lol) Und auch einen halben Flughafen, über den man längst weltweit lachen muss. Vom BtMG ganz zu schweigen. Es brennt doch sowieso bereits an so vielen Ecken, im sozialen Bereich. Pflege, Zustand öffentlicher Einrichtungen und und und. Es gäbe unzählige Projekte, welche sich damit gut finanzieren ließen. Die wahren Gründe heutzutage, sind ebenso menschenverachtend, als zu Anslingers Zeiten. Wann wachen diejenigen auf, die sich immer noch für so dumm verkaufen lassen? Zumindest kann ja bald das 89-jährige Jubiläum des Gesetzes der Schande “gefeiert” werden:(als Trostpflaster). Aus Wikipedia: Zur aktuellen Illegalisierung von… Weiterlesen »

Peter0815
5 Jahre zuvor

@ Kai Gatterman, da kann ich Dir nur zustimmen.
Die möglichen Einnahmen durch die Legalisierung machen ja gerade etwa 1 % der Gesamteinnahmen. In diesem schockierenden Video wird offengelegt, wie unser Staat seinen Etat auf Kosten der Ärmsten im Land locker um 20 Milliarden aufstockt.

Es gibt auch sonst genug Schrauben, an denen unser Staat drehen kann, damit deutlich mehr Geld in die Kassen kommt. Etwa Spritpreis!

greenness
5 Jahre zuvor

Ein kleiner Nachtrag:
Ein weiterer mittelbarer Schaden ergibt sich aus dem Umstand, daß Polizisten durch das Ermitteln gegen ansonsten völlig unbescholtene Cannabiskonsumenten davon abgehalten werden, Kriminelle zu verfolgen, die Andere schädigen, z.B. Einbrecher. Der mittelbare finanzielle Schaden ist aber auch hier schwer abzuschätzen.

R. Maestro
5 Jahre zuvor

Da man ja von angeblich ungeheueren Kosten für die Kassen gesprochen hat:

https://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/detail/politik/cannabis-25-millionen-euro-sparen-verguetung-und-arbeitspreise/

Ein durchaus positiver Vorstoss.
Ein Schritt und kein Sprung, aber immerhin.

DaSoul
5 Jahre zuvor

wie kommt ihr denn bitte auf diese summe? n paar Fakten wären aich ganz schön zu sehen/hören. weil so hört des sich noch sehr aus der luft gegriffen an. wieviel soll den ein durchschnittskiffer hier am tag verrauchen? 0,7gramm? wie kommt man darauf das das reichen würde? der Konsum des letzten jahrhunderts ricgtet sich immerhin nach dem endpreis, das heist soviel wie desto teurer das dope, desto weniger wird konsumiert, was nicht heißt das es gesünder ist, fakt is, 3gramm cannabis/tag ist besser als 1/2 schachtel kippen am tag (ca.3gramm tabak) und glaubt ja nicht ich wedrde keine 4,20gramm am tag rauchen wenns endlich legal is

Daniel Holler
5 Jahre zuvor

Auf Rapist Guindy´s 1900 in Genf-Schweiz ÖkokriegAntiopiumleidodramaUrschuldgeschmiere inc. kriegsfolgekatasrophenschuld. Hatte als wiedergutmachung Das Friedensicherndemotto der freienmarktwirtschaftorientierten Regierung aus Bonn 1961 erforderlich Ökosystemfriedenseddathema “Aktion Eichhörnchen lautet – denk daran schaff Vorrat an” heißt auch inc. Säht das an im Paradies was willst so auch ernten dann und sei willkommen damit für Frieden gut zu haben – Also zählt damit von der FMW aus (Freie Marktwirtschaft) für Mooswolke Universum Blum bis zum Haelends die Allepflanzenbewirtschftslizenz. CSHD wünscht guten Prophit…

Spielt keine Rolle
5 Jahre zuvor

Mein Vorredner hat recht! Ich glaube das der Staat durch die Legalisierung incl. Einer sinnvoller Anhebung der Grenzwerte. Für Auto Fahrer. Mindestens 8 Milliarden Euro in der Kasse spülen wird. In Deutschland wird definitiv mehr Cannabis konsomiert als der Staat es jeh erahnen kann! Wenn in der Berufsschule das Wort Cannabis fällt bekennen sich ca 30% der Azubis das sie regelmäßig Kiffen. Bei den FAB sieht es ähnlich aus. Dazu kommt es das sich immer mehr heimliche Kiffer in der Öffentlichkeit sich stark machen und die Mitmenschen aufklären! Auf der anderen Seite und jetzigen Standpunkt sorgt der Staat künstlich für mehr Arbeitslosigkeit! Ich möchte nicht wissen wieviele Führerscheine eingesammelt wurden von consumenten! Mit Sicherheit sind dort 40% dabei die aufgrund… Weiterlesen »

Dorfkrug Rutenberg
5 Jahre zuvor

Vollgedröhnt durchs Leben
@DaSoul
Wir hätten bei 0,5g zu zweit schon ein schlechtes Gewissen – deine Dosen sind schon echt psychotrop.
…oder dein Dope besteht zu 70% aus Henna.

Peter0815
5 Jahre zuvor

Jetzt wo es brenzlig wir, möchte Mortler das Handtuch werfen.
https://n-land.de/top-story/mortler-will-nach-europa
Na dann wünsche ich ihr ausnahmsweise mal viel Erfolg.

Ralf
5 Jahre zuvor

@Kai Gattermann
So ist es und deswegen glaube ich, das der Ansatz über das Geld ein vollkommen falscher ist. Nur der, der die Wurzeln des Übels angeht, kann der richtige sein, alles andere ist ein Verbeugen vor dem Neoliberalismus, der zum größten Teil an den Grundübeln dieser Welt die Schuld trägt, und dieser wird auch keinesfalls zu dem führen wovon 99% aller Cannabisuser träumen, da er von vorne herein eine faschistoid, pervertierte Form der Wirtschaft ist !