Samstag, 27. April 2024

Cannabis hilft bei Migräne

Foto:Su/Archiv

Cannabis hilft bei Migräne. Dies ist das Ergebnis einer randomisierten Studie. Die Dauer der Attacken wurde verkürzt. Bei der Inhalation von Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD) wurde die Dauer von Migräneattacken verkürzt. Die Studie wurde auf der American Academy of Neurology vorgestellt und auf Medrxiv publiziert.  

Das Ärzteblatt berichtet, dass Migräne zu den häufigsten Gründen für eine medizinische Anwendung mit Cannabinoiden zählt.  In einer aktuellen Umfrage in den USA gab ein Drittel der Befragten an, Cannabis zur Behandlung von Kopfschmerzen und Migräne zu verwenden. Besonders beliebt ist dabei die inhalative Anwendung, da sie einen schnellen Wirkungseintritt bietet, der bei akuten Migräneattacken wichtig ist.

Viele Nutzer sind von den schmerzlindernden Eigenschaften von Cannabis überzeugt. Die wissenschaftliche Evidenz für dessen Wirksamkeit bei Migräne ist allerdings begrenzt. Bisher stützt sie sich hauptsächlich auf präklinische Studien, die positive Effekte auf die Pathogenese gezeigt haben. Darunter z.B. eine verminderte Freisetzung des Calcitonin Gene-Related Peptids oder eine Hemmung trigeminovaskulärer Neurone sowie die Vermeidung der kortikalen Ausbreitungsdepression.

Um diese Fragen genauer zu untersuchen, führte das San Diego Center for Pain Medicine kürzlich eine randomisierte Studie durch. 92 Patienten wurden gebeten, nach dem Beginn einer Migräneattacke den Inhalt von Kapseln über ein Inhalationsgerät zu konsumieren. Die Kapseln wurden in einer spezialisierten Apotheke hergestellt und enthielten entweder eine Kombination aus 6 % THC und 11 % CBD, nur 11 % CBD, nur 6 % THC oder keinen der Wirkstoffe (Placebo).

Die Ergebnisse

Die Ergebnisse zeigten, dass die Kombination aus THC und CBD sowie THC allein signifikant zur Schmerzlinderung beitrugen. Nach zwei Stunden erlebten 67,2 % der Patienten in der THC/CBD-Gruppe eine deutliche Schmerzlinderung im Vergleich zu 46,6 % in der Placebo-Gruppe. Ähnliche Ergebnisse wurden auch bei der THC-Gruppe beobachtet.

Die Studie ergab auch, dass die THC/CBD-Kombination und THC allein häufiger zu einer vollständigen Schmerzfreiheit nach zwei Stunden führten als CBD allein oder das Placebo. Interessanterweise berichteten Patienten in der THC/CBD-Gruppe häufiger von einer Euphorie als in der Placebo-Gruppe. Dies ist auf die psychoaktive Wirkung von THC zurückzuführen.

Die Ergebnisse der Studie zeigen deutlich die Auswirkungen von THC und CBD auf das “High”-Gefühl und ihre potenzielle Rolle bei der Linderung von Migräneschmerzen. Auf einer Skala von 0 bis 10 bewertete die THC-Gruppe das “High”-Sein mit 3,5 Punkten nach einer Stunde und mit 2,4 Punkten nach zwei Stunden. Diese Werte verdeutlichen eine moderate bis leichte Erfahrung des Rauschzustands, die für viele Patienten eine angenehme Alternative zum Migräneschmerz darstellen könnte.

#Cannabis ist für viele Menschen ein Heilmittel und das Potenzial dieser Pflanze soll voll ausgeschöpft werden. CBD kann auch bei PTBS helfen.

Ein Beitrag von Simon Hanf

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2 Kommentare
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Haschberg
12 Tage zuvor

Es freut mich sehr, dass dieses überaus wichtige Thema hier noch mal eigens angesprochen wird. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass ich früher während meines Arbeitslebens meist nur am Wochenende, im Urlaub oder während des Krankenstandes gekifft habe und so alle 1 bis 2 Wochen mal unter eintägigen Migräneanfällen litt, die ich einfach nicht einordnen konnte. Seit meiner Rente kann ich es mir nun erlauben, regelmäßig THC haltiges Cannabis oral zu konsumieren und siehe da, die Migräneanfälle waren plötzlich weg und sind bis dato nie mehr zurückgekommen. Einen besseren Beweis für die Wirksamkeit von THC bei Migräne gibt es wohl kaum. Inwieweit bei solchen Fällen auch schon reine CBD Produkte helfen, kann ich nicht sagen. Das sollte halt jeder… Weiterlesen »

Ramon Dark
10 Tage zuvor

Mir hat THC isoliert oder auch mit CBD kombiniert schon oft gegen Spannungskopfschmerzen, Schlafstörungen und Dysthymie geholfen. CBD alleine kann dies trotz seiner beruhigenden Wirkung nicht. Am besten hilft mir allerdings ein ausgewogener Cannabinoid- und Terpenverbund von kräftigen Harzen und Blüten. Die exakten Wechselwirkungen innerhalb dieser natürlichen pflanzlichen Wirkstoffverbünde gilt es allerdings noch wissenschaftlich genauer zu erforschen. Schliesslich gilt auch dabei das Synergieprinzip: Das Ganze ist mehr als die blosse Summe seiner Einzelteile.