Samstag, 29. Dezember 2018

Cannabisagentur verteilt die Zuschläge zur Medizinalhanfproduktion erst im zweiten Quartal von 2019

Erlaubniserteilung erst nach dem Ende eines Beschwerdeverfahrens am 10. April möglich.

 

 

Seit dem 10. März 2017 ist in Deutschland das Gesetz zu Cannabis als Medizin in Kraft. Seit diesem Zeitpunkt häufen sich die Meldungen über zu hohe Apothekenpreise sowie über eine geringe Verfügbarkeit der natürlichen Medizin. Anstatt das Versorgungsproblem sowie den hohen Kostenfaktor daher durch einen raschen Anbau von Cannabis in der Bundesrepublik schnellstens zu verringern, stolpert die für die Erteilung von Produktionsgenehmigungen verantwortliche Cannabisagentur jedoch leider von einem rechtlichen Problem ins nächste. Nachdem erst im März 2018 gerichtlich gegen die Verteilung von Anbaulizenzen vorgegangen werden musste, was die Frist für eine Teilnahme an der exklusiven Loslotterie auf den 20. November (später den 11. Dezember) verlängerte, schiebt nun wegen ähnlicher Umstände die finalen Entscheidungen des BfArM erneut um einige Zeit nach hinten. Die Cannabisagentur verteilt die Zuschläge zur Medizinalhanfproduktion erst im zweiten Quartal von 2019.

 

Auch wenn die stellvertretende Pressesprecherin des BfArM in einer E-Mail an die wallstreet:online-Redaktion davon spricht, dass man trotz eines laufenden Beschwerdeverfahrens beim Oberlandesgericht Düsseldorf – welches die Erteilung von Zuschlägen für den legalen Anbau von medizinischem Marihuana derzeit verhindere – noch mit der Vergabe der Zuschlagserteilungen in der ersten Hälfte von 2019 rechnet, so muss sie dabei gestehen, dass auf diesen Schritt bis zum Ende der laufenden Verhandlungen am 10. April gewartet werden muss. Somit dürfte sich der Anbau von medizinisch einsetzbarem Cannabis in Deutschland weiterhin verzögern, auch wenn man aufseiten des BfArM bei erfolgreichem Ablauf des Vergabeverfahrens immer noch auf erste Ernten im Jahr 2020 hofft.

 

Ähnliche trockene Informationen enthält ein aktuelles Antwortschreiben des genannten Bundesinstitutes an eine anfragende FDP-Fraktion. Hier heißt es vom Gesundheitsministerium eindeutig, dass die Zuschläge für mögliche Medizinalhanfproduzenten erst im zweiten Quartal von 2019 erteilt würden, die Bundesregierung aber dennoch davon ausgehe, eine erste heimische Ernte des begehrten Heilmittels im Jahr 2020 einfahren zu können.

 

Global agierenden Exporteuren von Cannabismedizin stehen somit circa 24 weitere erfolgreiche Monate in Deutschland bevor.

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4 Kommentare
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Rainer Sikora
5 Jahre zuvor

Es regt mich auf und bringt mich in Wut,obwohl ich noch lange keine Chance sehe Cannabispatient zu werden.Cannabis als Medizin ist eigentlich nie richtig verwirklicht worden,man verhindert es wo es nur geht.Man sieht,daß es nicht gewollt ist und scheinbar nie gewollt war.Alles nur Taktik und Trickserei.

Harald
5 Jahre zuvor

Ginge es nicht um Cannabis und Patienten, die es dringend benötigen, um Linderung für eine Krankheit oder Schmerzen zu haben, sondern um Waffen für einen schmutzigen Krieg oder für eine verbrecherische Diktatur wären die Probleme schon längst aus der Welt geschafft. Wie man an den äußerst dreckigen Waffendeals z. Bsp., mit Saudi Arabien, sehen kann ist das Gesetz, der Tod von Menschen und Geschäfte mit Mördern relativ zu betrachten wenn die Politik den Herren dient, welche sie bezahlen. Die Lobby der Patienten dagegen wird behandelt wie Dreck am Absatz, aber dabei geht es ja um Menschen aus der eigenen Bevölkerung und deren Wohlergehen und nicht um schmutziges Geld für noch schmutzigeres Gesindel. Wenn juckt es von unseren Politikern ob Menschen… Weiterlesen »

Cosmo
5 Jahre zuvor

Ich wünsche den Importeuren und der Apothekerkammer alles gute und ein gewinnträchtiges und erfolgreiches Geschäftsjahr auf dem Rücken schwer Kranker und Sterbender. Auch alles gute an Mortler und co. Möge der Hopfen mit euch sein, auch wenn ihr in meinen Augen alles ….. seid.

Ralf
5 Jahre zuvor

Ich hab es langsam satt bis oben hin alles immer vorher zu sagen, bzw. würde ich mich gerne mal irren (in Bezug auf diese dubiose Cannabisagentur hatte ich leider mal wieder recht) oder hätte gerne mal Gründe für eine positive Voraussage aber die Hoffnug stirbt ja bekanntlich immer zuletzt.