Dienstag, 20. Februar 2018

Cannabis-Industrie in Denver „steht unter Strom“

 

 

Fast vier Prozent des gesamten Stromverbrauchs gehen aufs Konto der Cannabis-Produktion

 

 

Bild:schmiddie

 

 

Die Marihuana-Industrie in den USA wächst und wächst – und mit ihr der Energiebedarf. Die Stadtverwaltung von Denver hat nun Zahlen vorlegt, aus denen hervorgeht, dass die lichthungrigen Pflänzchen fast vier Prozent des Stroms der Stadt fressen und der Anstieg des Stromverbrauchs im Vergleich zur ganzen Stadt um etwa ein bis zwei Prozent höher ist. Die Beamten des Umweltamtes fürchten gar, dass die Stadt ihr Ziel, die CO2-Emissionen bis 2050 um 80 Prozent zu reduzieren, nicht erreichen wird, wenn der Trend anhält.

 

Doch die Stadtväter sind zuversichtlich und haben eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, die einen Leitfaden erstellt hat, in dem Wege aufgezeigt werden, bei der industriellen Herstellung von Cannabis unter Kunstlicht Energie zu sparen. Empfohlen werden nachhaltigere Anbaupraktiken, beispielsweise den Einsatz von LED-Systemen.

 

Unternehmen wie die Colorado Harvest Company, deren monatliche Stromkosten für die beiden Anbauflächen rund 13.000 US-Dollar betragen, hat die Zeichen der Zeit erkannt und will diesen Sommer die Aufzucht der Hanfpflanzen in der vegetativen Phase unter energiesparenden LED-Lampen testen. Firmenchef Tim Cullen sagte, dass die Growräume langfristig komplett auf LEDs umgestellt werden. Es sei aber nur ein erster kleiner Schritt, um den Stromverbrauch zu senken.

 

Der Aufwärtstrend des Energieverbrauchs wird jedoch noch einige Jahre anhalten, bevor er abflacht und schließlich abnimmt. Die Marihuana-Branche wächst mit der Nachfrage. Allein in Colorado ist die Cannabis-Produktion im Jahr 2017 um 23 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Doch je mehr Gras angebaut wird, desto energieeffizienter arbeiten die Gewächshäuser. Tatsächlich ist die Menge an Energie, die pro Kilogramm angebautes Marihuana verbraucht wird, rückläufig.

 

Tim Cullen von der Colorado Harvest Company geht davon aus, dass sich die Marihuana-Industrie mehr und mehr der traditionellen Landwirtschaft annähern wird. Dunkle Lagerhallen werden sonnenlichtdurchfluteten Gewächshäusern Platz machen und Outdoor-Betriebe werden entstehen. Cullen ist überzeugt, dass sich die Produktionsmethoden der Cannabis-Industrie in zehn bis zwanzig Jahren gravierend verändern werden, wenn Marihuana gesellschaftlich akzeptiert und das Hanfverbot in den USA Geschichte ist.

 

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2 Kommentare
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Sony
6 Jahre zuvor

kein wunder, wenn man sich die gärten von amreikanischen homegrowern mal ansieht. uneffizient bis zum geht-nicht-mehr…
genau das gleiche, wie bei deren autos oder kühlschränken. aber auch kein wunder, da benzin und strom drüben nichts kosten.

OttoNormal
6 Jahre zuvor

Ist schon mal jemand auf die Idee gekommen für die Pflanzenzucht die stärkste und noch dazu kostenlose Lichtquelle der Welt zu verwenden? Der Name dieser Lichtquelle ist: S O N N E Wieso baut man das Zeug nicht einfach auf Äckern an oder verwendet Treibhäuser mit Glasdächern so wie man es auch bei Tomaten ect. macht? Ich wohne in einer ziemlich kalten Gegend mit kurzem Sommer und rauhen Klima, trotzdem wurde mein Pflanze, die ich einfach in einen Kübel gepackt habe und ausschließlich draußen ließ, fast 2,5 Meter hoch. Ertrag mehrere hundert gramm. Kein Wunder das bei Kunstlicht Grammpreise von über 20 Euro herauskommen. Selbst nach der Legalisierung hört der kollektive Irrsinn der Menschheit wohl nicht auf. SONNENLICHT ist das… Weiterlesen »