Montag, 16. November 2015

Experten befürworten Cannabis-Abgabe an 16-Jährige

 

Schweizer Arbeitsgruppe entwirft Grundlagenpapier zur Cannabis-Regulierung

 

Schweiz

 

Dass das Cannabis-Verbot keine große Wirkung zeigt, wird auch in der Schweiz ersichtlich, die derzeit rund eine halbe Millionen Konsumenten aufweist. Die zunehmende Liberalisierung in anderen Ländern hat die Konferenz der Kantonalen und Städtischen Beauftragten für Suchtfragen und die Arbeitsgemeinschaft für Suchtpolitik nun dazu veranlasst, die “zentralen Aspekte der Cannabis-Regulierung” zu diskutieren. Die folgenden Punkte aus dem Papier sprechen für eine Regulierung:

 

Die Erkenntnis, dass ein Verbot den Konsum nicht verhindert, die Tatsache, dass Cannabis gesundheitlich nicht gefährlicher als Tabak oder Alkohol ist und der Umstand, dass die meisten Nutzer ein unproblematisches Konsumverhalten aufweisen.

 

Da das Papier jedoch den Konsum von minderjährigen Konsumenten völlig ausklammerte, hat sich jetzt eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe – darunter Mitglieder des Dachverbands offene Jugendarbeit, des Fachverbands Sucht, der Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände sowie weitere Experten – dem Thema angenommen. Das Ergebnis lautete: «Da die meisten Cannabiskonsumenten zwischen 16 und 24 Jahre alt sind, wäre aus fachlicher Sicht das Mindestalter von 16 Jahren für die Abgabe von Cannabis zu befürworten.». Allerdings wolle man die Freigabe an Bedingungen knüpfen. So wolle man die Menge «erheblich einschränken» oder den Minderjährigen nur Zugang zu Cannabis mit einem geringen THC-Gehalt erlauben. Auch könnte die verbindliche Teilnahme an Cannabis-Gesprächsgruppen eingeführt werden.

 

Der Drogenexperte und Baseler Stadtentwickler Thomas Kessler wies darauf hin, dass aussagekräftige Studien zeigen würden, dass ein früher Beginn Cannabis zu konsumieren sowie ein hoher Dauerkonsum und persönliche Probleme zu Schwierigkeiten führen würden, wie es bei Alkohol auch der Fall sei. «Cannabis ist also nichts für Kinder und Problemadoleszente, aber ein Genussmittel für reife Personen», so Kesslers Einschätzung.

 

 

 

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10 Kommentare
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Littleganja
8 Jahre zuvor

Cannabis + Alkohol darf nicht an 16 jährige abgegeben werden, ausgenommen Cannabis wird als Medizin eingesetzt, dann ab Geburt!
Es ist ein Unding das man Bier und Wein schon ab 16 Jahren kaufen darf, da sieht man wie viel Macht die Alkohollobby bei uns hat, bei Cannabis + Alkohol wäre ich sogar für ein Abgabealter von mind .21 Jahre wie in den USA!

greenness
8 Jahre zuvor

Für meinen Geschmack: Alles ab 18 Jahren.

Entscheidend für einen Eingriff durch (letztlich) Polizei bei Jugendlichen sollte das Konsummuster sein. So, wie es heutzutage bei Alkohol gehandhabt wird.

Das Verbot für Jugendliche sollte als eine Art “Absicherung” zu sehen sein, die es, eben rechtlich abgesichert, ermöglicht einzugreifen, wenn Probleme sichtbar werden.

Sebastian
8 Jahre zuvor

Ich kann auch nicht verstehen, warum so viele eine fortgesetzte Kriminalisiering von 16 Jährigen fordern.
Müssen die erst alle eine ADHS Diagnose einfordern um Zugriff auf reine Qualität zu haben.
Je mehr Ihr junge Konsumenten mit Polizei stresst desto höher der Konsumbedarf.

Sebastian
8 Jahre zuvor

Und in Zeiten von Rosintech den THC-Gehalt begrenzen zu wollen……………………………… .

HARDO
8 Jahre zuvor

wenn alkohol ab 16 frei zu kaufen ist dann auch cannabis da nicht schlimmer als saufen,im gegenteil alk ab 21 jahren und cannabis ab 16 jahren,allerdings nur mit begrenzter menge pro kopf 1 gramm pro tag,sollte legaliesiert werden allgemein,so ein wunder pfläntzchen,warum nicht ?

Sebastian
8 Jahre zuvor

@HARDO Hast Du Kontrollwut?

mo
8 Jahre zuvor

Ein Mindestalter von achtzehn Jahren bedingt einen guten “Plan B” für jugendliche Abweichler. Wenn man mal etwas rummortlern und von Signalen sprechen will… Das Signal sollte schon deutlich sein: “Unter achtzehn leider nein, leider gar nicht!”
Dabei muss dann aber auch der Realität genüge getan werden, dass es immer Freunde gibt, die ihren minderjährigen Kumpanen gern mal aushelfen…

Hero Lucky King Unchanged
8 Jahre zuvor

Hanf- und Birkenblätter sollen Jugendlichen ab 16 Jahren oder sogar früher verkauft werden.
Jeder jugendliche Kiffer ist ein potentieller Alkoholtoter weniger. Und da wir alle jetzt schlauer geworden sind stufen wir Drogen zukünftig nur noch nach ihrer tatsächlichen Gefährlichkeit ein (Und nicht nach dem inbrünstigen Wunsch dass rauchbares Cannabis einfach mega-giftig sein muss, weil man es sich halt einfach anders nicht vorstellen kann in Europa). Und da ist halt leider Koks harmlos und Alkohol eine gehirnschädigende Todesdroge. Fakten, Fakten, Fakten. Ein Prosit den abgestorbenen Gehirnzellen.

Andi Fux
8 Jahre zuvor

Der beste Schutz vor Drogen ist sie im Zweifelsfall erst gar nicht zu nehmen.
Aber mit jeder vertretbaren Droge oder Substanz, die man für Jugendliche (oder Erwachsene) verfügbar macht schützt man sie vor einer anderen, auf die sie ausweichen könnten und die ggf. gefährlicher ist.
Wenn ich Kinder hätte und sie wollten mit Drogen experimentieren ist Cannabis sicher ungefährlicher als Engelstrompete, GBL oder viele Legal Highs die zur Zeit legal verfügbar sind. Von daher erscheint mir ein Abgabealter von 16 Jahren, auch wenn häufiger Konsum in diesem Alter Schäden machen könnte, für vertretbar.
Aber der beste Jugendschutz ist sicher eine vernünftige Aufklärung.

Ralf
8 Jahre zuvor

Das sind doch alles nur Scheingefechte, die davon ablenken sollen, daß das Verbot gegen Erwachsene gerichtet ist, diese permanent kriminalisiert und damit ständig und mehrfach gegen die Menschenrechte verstößt. Die Prohibitionsverbrecher versuchen ihre Verbrechen dadurch zu relativieren und somit zu legitimieren. Wer darauf eingeht, geht ihnen in die gleiche Falle wie diejenigen,die zugesehen haben wie die alten Persilschein-Nazis, denen wir das alles zu verdanken haben, nach 1945 wieder in Amt und Würden auf ihre alte Stühle gekrochen sind und sogar mehrere Bundeskanzler (Kiesinger,Schmidt) Bundespräsidenten (Carstens,Weizsäcker) oder Ministerpräsidenten (Dregger,Filbinger) ja sogar den UNO-Generalsekretär (Waldheim) dem die teuflische UNODC mit seinem NAZI-Gründer Anslinger(DC = drug control) untersteht, gestellt haben.