Sonntag, 2. Januar 2022

Cheetah auf Abwegen

Eine Anti-Drogen Kampagne vertut sich und macht Kiffen hinterm Steuer attraktiv

Potentiell Stoned. Bild: Magda Ehlers.

Sich bekifft hinters Steuer zu setzen ist definitiv eine Gefahr – für sich und andere. Auch wenn eine Studie beobachten konnte, dass bekiffte Autofahrer die Effekte von Cannabiskonsum durch Verhaltensänderungen zu negieren – heißt: sie fuhren sehr langsam, übermäßig vorsichtig und überholten nicht. Sie verursachen daher auch weniger Unfälle als die alkoholisierten Fahrer.

Dennoch: Bekifft Auto fahren führt zu mehr Unfällen. Das weiß man auch in der US-amerikanischen National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) – also quasi das Ministeriums für Sicherheit auf Autobahnen. Man entschied sich also, ein kleines Aufklärungsfilmchen in Auftrag zu geben, samt Maskottchen. Soweit, so gut.

Denkbar verwirrend leider die Umsetzung. Was da hinter dem Steuer sitzt, ist kein Faultier in schlabbrigen Klamotten oder ein zu entspannter Otter, nein, mit Lederjacke im Cabrio durch die Wüste brausend, Wind im Fell und sichtbar sein bestes Leben genießend, sehen wir einen ostafrikanischen Cheetah, stilecht mit dickem Joint in der Pfote .


“The Tanzanian cheetah is known for its speed and agility, not it’s common sense,” so beginnt der Werbespot, der davon abhalten soll bekifft Auto zu fahren. Der Cheetah wird von der Polizei erwischt und landet im “Cheetah-Gefängnis”. Das mindert nicht die ambivalente Botschaft: Ja, Kiffen hinterm Steuer ist nicht gut, aber irgendwie lässt der Spot das ganze sehr cool aussehen. Das Internet war sichtlich verwirrt; auf Twitter übte man kreative Kritik. “I don’t even smoke weed or drive, but this made me want to,” so ein Nutzer.

Der Spot wurde tatsächlich schon vor einer Weile veröffentlicht, erlangte aber erst durch die mediale Aufmerksamkeit durch die sagenhafte Coolness des Cheetahs nach und nach unerhoffte Berühmtheit.


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8 Kommentare
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Rainer
2 Jahre zuvor

Für mich ist es definitiv bewiesen,daß es in der Regel keinen Grund gibt ,nicht unter Cannabiswirkung zu fahren.Nicht nur ich selber sondern auch ein Haufen anderer Leute hatten damit zwanzig Jahre kein Problem.

MrT
2 Jahre zuvor

Ich kann da Rainer nur zustimmen, bekifft zu fahren ist eine ganz tolle Sache. Wobei am besten fährt man ja auf dem Mix Kokain Speed und Kiff. Ist bewiesen. Meine Truckerkollgen sagen auch,nach 3 Tagen ohne Schlaf und dann auf bisschen Meth fahren sie am besten und deshalb stimmt es auch.‍♂️‍♂️‍♂️‍♂️‍♂️‍♂️‍♂️‍♂️‍♂️‍♂️‍♂️‍♂️‍♂️‍♂️‍♂️‍♂️‍♂️‍♂️‍♂️‍♂️‍♂️‍♂️‍♂️‍♂️ So und jetzt mal im ernst, bekifft auto zu fahren ( damit meine ich jetzt nicht die lächerliche 1ng Grenze sondern die ab 5ng) ist einfach nur dumm, egoistisch, und zeigt von absolut mangelnder Selbsteinschätzung, mehr nicht. Und ich kann nur hoffen, dass Leute wie der Rainer so schnell wie irgendwie möglich erwischt werden, und sich nicht auf unseren Straßen tummeln, da nicht mal die geringste Selbstreflektion vorhanden ist.… Weiterlesen »

Rainer
2 Jahre zuvor

@MrT
Ich schrieb von Fahrt unter Cannabiseinfluß.Alles andere find ich auch nicht ok.

Johann
2 Jahre zuvor

Ich kann meinen Vorredner einfach nicht zustimmen. Bitte fahrt nicht bekifft Auto.

Ein Moment der Unachtsamkeit kann nicht nur das Leben von anderen zunichte machen, sondern, auch das eigene. Wer ein Kind, oder überhaupt, einen Menschen auf dem Gewissen hat, wird kein Auge mehr zubekommen. Für den Rest seines Lebens.

Denkt gut nach bevor ihr euch entscheidet.

Rainer
2 Jahre zuvor

,@Johann
Was gestern noch stimmte,ist heutzutage verkehrt.Die Meinungen haben sich verdreht.Der Zeitgeist stellt andere Anforderungen.Meine Zeit ist vorbei.

buri_see_käo
2 Jahre zuvor

Ich organisiere 3h Abstand, ein brauchbarer Grenzwert 5ng wirksame Substanz (THC, NICHT Metabolit THC-COOH, der nur verkappte politische Verfolgung ist) sollte passen.
mfG  fE

Haschberg
2 Jahre zuvor

Also ich würde lieber einem bekifften Autofahrer begegnen wollen, der langsam und vorsichtig fährt, als einem, der unter Alkoholeinfluss steht, irgendwelche Schmerztabletten oder gar andere aufputschende Substanzen eingenommen hat.

Otto Normal
2 Jahre zuvor

Man merkt so richtig das es in der Legalisierung nicht weiter geht. Jetzt kommt wieder der alte aufgewärmte Kaffee auf den Tisch.

Daß Fahrer unter THC-Einfluß vorsichtiger fahren und damit DEUTLICH (!) weniger Unfälle verursachen als die Säufer ist doch ein gaaaanz alter Hut! Seit vielen Jahrzehnten längst bekannt und wissenschaftlich bewiesen!

Wieso bekommen wir eigentlich immer wieder die gleiche Shice zu lesen?