Mittwoch, 1. Dezember 2021

Gesundheitscheck: Cannabis vs. Alkohol


Kiffen oder Trinken: Welche Substanz ist gefährlicher?

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Foto: Archiv / Su


Die Ampel-Parteien haben sich auf die Cannabis-Legalisierung verständigen können. Und planen eine kontrollierte Abgabe von Cannabis an über 18-Jährige. Im Koalitionsvertrag heißt es, dass „die Qualität kontrolliert, die Weitergabe verunreinigter Substanzen verhindert und der Jugendschutz gewährleistet“ wird. Zudem planen die Parteien eine strenge Marketing-Regelung für Alkohol, Nikotin und Cannabis.

Jedoch stellt sich die Frage, welche Substanz wohl die Gefährlichere ist. Cannabis oder Alkohol? Kiffer, die zum Feierabend einen Joint rauchen, führen gern als Argument, dass die legale Droge Alkohol gesundheitsschädlicher sei als Cannabis oder Haschisch. Bekannt ist, dass Alkohol ein Zellgift ist, welches sich schnell über die Blutbahn in den gesamten Körper gelangt. Außerdem wird im Gehirn die Informationsübertragung verändert. Bei einer größeren Menge kann es auch zu einer Alkoholvergiftung kommen. Das Cannabis enthält mehr als 60 Cannabinoide, das THC jedoch ist die stärkste psychoaktive Substanz und wirkt ebenfalls schnell auf das Gehirn. Laut aktuellen Studien ist das Risiko an einer Psychose zu erkranken beim täglichen Cannabis-Konsum um das Drei- bis Fünffache. Im Jugendalter jedoch ist die Gefahr größer mit einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus zu kommen. Auch stellt sich bei der Studie heraus: Je früher man mit dem Alkoholkonsum anfängt, desto mehr trinkt man auch später im Leben und wird abhängig oder erkrankt im Alter von 40, 50 Jahren an Fettleber. Circa 1,6 Millionen Menschen in Deutschland zwischen 18 und 64 Jahren gelten als alkoholabhängig. Bei Cannabis-Konsumenten sind 309.000 Menschen abhängig. Laut Befragungen geht der Alkohol- und Tabakkonsum zurück und das Kiffen wird moderner. Mediziner schätzen das Suchtpotenzial von Alkohol und Cannabis ähnlich ein.

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9 Kommentare
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Ronald Roith
2 Jahre zuvor

Ich würde meinen Konsum als mäßig beschreiben, aber in all der Zeit (54) habe ich Mischkonsum betrieben und so kenne ich das auch von Anderen. Gern 2, 3 Bier und einen Joint dazu und das meist mit Tabak gemischt. Eine Diagnose etwaiger Krankheitsfolgen wäre daher schwierig. Ich selbst habe im Laufe der Zeit eine Psychose (2005) erlitten, was mich nicht davon abgehalten hat weiterhin Cannabis zu konsumieren. Wichtig war dabei immer Reinheit und die Menge des zugeführten Cannabis, das ich oft genug nicht wirklich einschätzen konnte. Freilich hat mir mein Arzt vom Konsum jeglicher berauschenden Substanzen abgeraten, aber 16 Jahre Leben mit der Diagnose Schizophrenie haben mir gezeigt, daß es bei mir die Dosis ist, die mir eventuell Schwierigkeiten bereiten… Weiterlesen »

Harry Anslinger
2 Jahre zuvor

Darauf freue ich mich, das heißt für mich wirklich Frei sein.
Illegalität erzeugt beim setting nun mal zwangsläufig nicht nur eine Konsumgemeinschaft, sondern auch eine Kulturgemeinschaft.
Wenn 200 Millionen Millionen Menschen einen ähnlichen Lebenswandel haben, dann ist das auch ein Raum für einen gemeinsamen kulturellen und künstlerischen Ausdruck der eigenen Lebensrealität.
Und das ist nichts anderes als das Entstehen von Pizzerias, Dönerbuden, Teestuben und Shishabars u.a. als Ausdruck einer sich kulturell erweiternden Gesellschaft.
Eine Legalisierung wird eine unsichtbare in eine sichtbare gesellschaftliche Wahrnehmung verwandeln mit Kiffertreffpunkten und Kulturveranstaltungen.
Auch dies wird sich einspielen und Bestandteil der Lebensrealität werden, wie schon in den NL.zu sehen ist.

Haschberg
2 Jahre zuvor

Die einzige Alkoholart, die maßvoll getrunken irgendwie noch zum Cannabis passt, ist das Bier, zumal Hopfen und Hanf ja miteinander verwandt sind.
Von Wein, Schnaps und anderen hoch – und höherprozentigen Getränken dagegen, würde ich strikt abraten.
Dem Alkohol ist, im Gegensatz zum bewußtseinserweiternden Cannabis, eine etwas verdummende Wirkung nicht abzusprechen. Aus diesem Grunde ist er wohl auch als Volksdroge legal.
Dass er nebenbei nicht nur zur Freude, sondern auch zu agressivem Verhalten verleitet, macht ihn umso gefährlicher.
Ich erlaube mir diese Schlüsse, da ich beide Substanzen und ihr unterschiedliches Wirkungspotential schon seit Jahrzehnten gut kenne.
Cannabis ist da aus vielerlei Hinsicht die weitaus bessere und gesündere Lösung.
Wer`s nicht glaubt, kann es ja gerne selber testen.

Rainer
2 Jahre zuvor

Vor ungefähr 10Jahren entglitt Obama ein Satz:Cannabis ist nicht grfährlicher als Alkohol.Ist ja schön,daß man schon jetzt sich mit dieser Frage auseinander setzt.Der Unterschied ist riesig,aber das wird man widerlegen.

Otto Normal
2 Jahre zuvor

“Jedoch stellt sich die Frage, welche Substanz wohl die Gefährlichere ist. Cannabis oder Alkohol?” Nein die stellt sich schon lange nicht mehr bei 75.000 Alkoholtoten jährlich nur in Deutschland und keine Toten durch Cannabis weltweit. Diese Frage stellen heutzutage nur noch Idioten oder Prohibitionisten (meist sind es genau diese Idioten) um Zeit zu gewinnen oder weil Prohibitionisten ohnehin völlig lern- und beratungsunwillig sind. 1,6 Mio Säufer und rd. 300.000 Kiffer sprechen da ebenfalls eine deutliche Sprache. Auch ist Cannabis keine Einstiegsdroge sondern der Tabak. Ich kenne keinen einzigen Cannabiskonsumenten der vorher Nichtraucher war. Ohne das man schon Tabakraucher ist geht ein Joint gar nicht rein. Jeder Nichtraucher bekommt sofort einen Hustenanfall wenn er an einem Joint mitraucht. Diese ganze Diskussion… Weiterlesen »

QiSan
2 Jahre zuvor

Kiffen oder Trinken: Welche Substanz ist gefährlicher? Die Frage ist für mich rhetorischer Art. Für Ernst kann ich sie nicht nehmen. Millionen Menschen benutzen Hanf als Medizin. Dem gegenüber habe ich noch nie davon gehört, daß Alkohol von einem Arzt verordnet/empfohlen wurde weil dieser so heilsam ist! Der obligatorische Kater (Vergiftungserscheinungen) bei erhöhtem Alkoholgenus kennt wohl jeder aus eigener Erfahrung. Genauso wie den Satz: NIE WIEDER ALKOHOL. Den nächsten Tag kann man getrost in den Eimer kicken. Dazu kommt meist (bei mir) eine leichte Depression nach mehr als einem Bier/Trink am nächsten Tag. Also lass ich es meistens komplett bleiben. Seit ich legal Cannabis auf Privatrezept bekomme (nächstes Jahr 40 Jahre schweres Rheuma) ist alles entspannter – nicht mehr diese… Weiterlesen »

Ramon Dark
2 Jahre zuvor

Das Suchtpotential von Cannabis und Alkohol gleichzusetzen ist pure Ignoranz angesichts der heftigen Entzugserscheinungen, die ein Alkoholiker bei der Entwöhnung durchmachen muss. Sowas gibts beim Absetzen von Cannabis nicht und lässt sich eher noch mit dem Opioidentzug vergleichen. Die gelegentlichen Paranoias die bei heftigem Konsum von Cannabis auftreten können verschwinden durch Konsumreduzierung meist wieder und sind auch oft auf die Tatsache zurückzuführen, dass sich eine kiffende Person grundsätzlich verfolgt fühlen muss, weil sie auch ganz einfach gesellschaftlich und juristisch verfolgt wird und die begründete latente Angst sich darum bei persönlicher psychischer Grundneigung und extremen Cannabiskonsum verselbstständigen und meist vorübergehend bis ins Paranoia vergrössern kann. Kein Vergleich mit dem gehirnzellenzerstörenden Säuferwahn, Leberzirrhose, Bauchspeicheldrüsenkrebs, Todesfällen usw., die durch Alkohol, aber nicht durch… Weiterlesen »

Hanfi
2 Jahre zuvor

Moin,
Bei Vergleichen zwischen Alkohol und Cannabis gibt es meiner Meinung nach eigentlich immer einen endscheidenden Fehler.. Das Risiko vom RAUCHEN, sowie das Beimischen von TABAK werden als untrennbar vom Kiffen betrachtet.. Folglich werden die Risiken des Tabakkonsums dem Kiffen angerechnet. Ich schätze, die Anzahl der “Cannabisabhängigen”, die auf Tabak vollständig verzichten, tendiert gegen Null.. Per Vaporiser konsumiert, dürften Schäden in den Atemwegen ebenfalls kaum zum Tragen kommen.
Das Phychosenrisiko steigt sicher mit der Größe der Konsumeinheiten, bzw. mit dem THC Gehalt der Konsumeinheit. Kleinere Menge -> weniger Kopfkarussel -> angenehmere Wirkung .
Die Legalisierung und Abgabe von kontrolliertem Gras würden es viel leichter machen, nur die gewünschte Wirkung zu erzielen.

Zuletzt bearbeitet 2 Jahre zuvor von Hanfi
Cheetah auf Abwegen – Hanfjournal
2 Jahre zuvor

[…] übermäßig vorsichtig und überholten nicht. Sie verursachen daher auch weniger Unfälle als die alkoholisierten Fahrer.Dennoch: Bekifft Auto fahren führt zu mehr Unfällen. Das weiß man auch in der […]