Dienstag, 20. August 2019

Mehrheit der Österreicher für Cannabis-Freigabe

Repräsentative Umfrage bringt frischen Wind in die Debatte: 54 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher sprechen sich für eine Cannabis-Legalisierung aus

 

 

Sadhu van Hemp

 

 

Im Juli befragte das Marktforschungsinstitut Integral im Auftrag eines CBD-Start-Up-Unternehmens 1.009 Personen im Alter zwischen 16 und 69 Jahren zum Thema Cannabis. Die Umfrage ist bei einer Schwankungsbreite von 3,1 Prozent repräsentativ für ganz Österreich.

 

Das Ergebnis der Erhebung lässt aufhorchen und zeigt, dass die unaufhörliche Anti-Cannabis-Hetze des rechten politischen Lagers bei der Bevölkerung nicht fruchtet und einen eher gegenteiligen Effekt erzielt. Insbesondere der peinliche Versuch der kläglich gescheiterten ÖVP/FPÖ-Regierung, den Cannabis-Wirkstoff CBD mit einem Verkaufsverbot zu belegen und der gesamten österreichischen Hanfbranche den Krieg zu erklären, sorgte für tüchtig Pro-Cannabis-Werbung und Misstrauen gegenüber jenen zwielichtigen Gestalten im Nationalrat, die die Wähler mit der Hanflüge hinter die Fichte führen wollen. Man ist in Sachen Cannabis hellhörig geworden im Vielvölkerstaat Österreich. Immer mehr Alpenrepublikanerinnen und Alpenrepublikaner geht das Licht auf, dass an der Cannabis-Prohibition etwas faul ist.

 

Die Umfrageergebnisse zeigen eine erstaunliche und positive Entwicklung auf: So ist der Hälfte der Österreicherinnen und Österreicher der Unterschied zwischen psychoaktivem THC und dem entzündungshemmenden und beruhigenden Wirkstoff CBD bekannt. 14 Prozent der Befragten gaben an, CBD-Produkte probiert bzw. regelmäßig eingenommen zu haben. 79 Prozent würden diese wieder konsumieren, da sie gute bis sehr gute Erfahrungen mit dem Wirkstoff gemacht haben. Negative Auswirkungen haben nur sieben Prozent der Nutzer wahrgenommen.

Mehr als die Hälfte der Befragten, die bislang nicht zu CBD-haltigen Produkten gegriffen haben, können sich vorstellen, dies in Zukunft zu tun. 22 Prozent der Nichtnutzer erklären ihren Verzicht damit, nicht genug über den Wirkstoff CBD zu wissen.

Von der künftigen Regierung, die voraussichtlich am 29. September gewählt wird, erwarten 78 Prozent der Befragten, dass für eine landesweite Verfügbarkeit von CBD-Produkten entsprechende Rahmenbedingungen geschaffen werden. Nur sieben Prozent lehnen eine geregelte Abgabe kategorisch ab.

 

Erstaunlich ist auch der Sinneswandel der Österreicherinnen und Österreicher hinsichtlich der Legalisierung von Cannabis zu Genusszwecken. 2017, als die Prohibitionsparteien ÖVP und FPÖ vom Wähler mit der Regierungsbildung beauftragt wurden, votierten noch 64 Prozent gegen eine Cannabis-Freigabe und für eine konsequente Fortsetzung der Jagd auf Hänflinge. Heute, nachdem die Öffentlichkeit darüber Kenntnis erlangt hat, dass der inzwischen als falscher Fuffziger enttarnte Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) im Alkoholrausch drauf und dran war, sein Vaterland samt Bevölkerung an eine russische Oligarchentochter zu verhökern, kehrt nun endlich Vernunft ein in der ehemaligen K.u.K-Monarchie. Ruckartig hat sich die Waage zu Gunsten einer Cannabis-Freigabe geneigt. Nunmehr positionieren sich laut Umfrage 54 Prozent der Österreicher pro Cannabis.

 

Der von ÖVP und FPÖ gestarteten Generaloffensive im War on Drugs fehlt somit die Legitimation durch die Mehrheit der Bevölkerung. Nun bedarf es nur noch einer neuen zukunftsorientierten Regierung, die repariert, was die Ewiggestrigen in ihrer schier grenzenlosen Dummheit in nur 526 Tagen beschädigt haben.

 

 

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4 Kommentare
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Georg Elser
4 Jahre zuvor

Das ist Besser für die Bonzen und die Büttel ,das Volk ein wenig mit Cannabis ,besänftigen , bevor sich die schwachen Menschen , mit dem Gemisch aus Schwefel und Salpeter , selber trösten .

Nicht alle Österreicher lassen sich gerne von den Piefkes , verarschen . Deutsche Behörden Inszenieren alles selber , vom Plutoniumschmuggel über Drogenschmugel bis zum Terroranschlag . https://de.wikipedia.org/wiki/Plutonium-Aff%C3%A4re
https://www.focus.de/politik/deutschland/plutonium-008-und-die-tausend-jaeger_aid_155830.html
https://taz.de/!1473620/
https://taz.de/NSU-und-Geheimdienst/!5058395/

Fred
4 Jahre zuvor

Der Knoten scheint geplatzt zu sein. Der platzt auch hier in Deutschland. Da bin ich mir sicher. Am Tag als man den Hanf für medizinische Zwecke freigeben musste, hatten die anderen verloren.

Krake
4 Jahre zuvor

@Fred,
laß platzen Fred, find ich, schwer in Ordnung!!

Rainer Sikora
4 Jahre zuvor

Erst das CBD legalisieren.Darüber aber vorher jahrelang diskutieren.Danach den Willen des Volkes erkennen,und gegebenenfalls korrigieren,um mit der Diskussion wieder von vorne zu beginnen. Am Ende das Ergebnisoffene Gespräch mit der Erfüllung des Regierungswillen beenden.Wie bei Stuttgard 21.