Donnerstag, 21. Juni 2018

Premierminister von Kanada erklärt den Grund für legales Gras

 

Senat in Kanada stimmt dem Cannabislegalisierungsgesetz zu.

 

Cannabis

 

Erst am Montag hatte das Abgeordnetenhaus in Kanada in einer Wahl das Gesetz zur Legalisierung von Cannabis angenommen, sodass es erneut dem Senat vorgelegt werden konnte. Anstatt die Entscheidung über die Freigabe von Hanf zu Genusszwecken bis in die nächste Woche zu verlegen, hat der Senat bereits am Dienstag in letzter Lesung dem Vorhaben mit 52 befürwortenden und 29 ablehnenden Haltungen zugestimmt und damit die letzte parlamentarische Hürde aus dem Weg geräumt, die Cannabis weiterhin in der Illegalität verdorren lassen könnte. Da die Cannabislegalisierung in Kanada somit unausweichlich wird, gab der dafür hauptverantwortliche Politiker noch einmal ein Statement zur Sachlage und zum Handlungsbedarf ab. Der Premierminister von Kanada erklärt den Grund für legales Gras.

 

Via Twitter gab Justin Trudeau nach dem Ausgang der als äußerst positiv zu bewertenden Abstimmung in knappen Zeilen die guten Gründe für die nun tatsächlich umzusetzenden Pläne in der Drogenpolitik an, welche somit wohl als Hauptargumente für seine Handlungsweise verstanden werden dürften. Auf dem Kurznachrichtendienst schrieb der junge Premierminister Kanadas, dass es bisher viel zu einfach für Kinder gewesen wäre, an die berauschenden Cannabisprodukte zu gelangen, während sich Kriminelle mit dem gewissenlosen Verkauf die Taschen vollstopften. Am Dienstag habe man dagegen nun etwas Sinngemäßes unternommen.

 

Obwohl damit eigentlich schon das Wichtigstes von dem von Angela Merkel hoch verehrten politischen Kollegen zusammengefasst wurde, äußerten sich auch Senatoren zum weltbewegenden Thema „Legales Gras für Volljährige in Kanada“. Senator Tony Dean sagte gegenüber Reportern, dass man eine historische Wahl erlebt hätte, welche die neunzig Jahre währende Prohibition beenden würde. Man würde somit jetzt die neunzig Jahre andauernde Kriminalisierung beenden, die sich als vollkommen unnütz herausstellte. Man würde daher jetzt das Prohibitionsmodell beenden, welches die öffentliche Gesundheit und das gesamte öffentliche Leben gehemmt und demotiviert hätte, um dafür nur mit einfachen Parolen und Herangehensweisen junge Menschen vom Konsum abzuhalten, womit man kläglich gescheitert wäre.

 

Aber auch in Übersee sind noch nicht die letzten Dinosaurier ausgestorben, weshalb die wohlüberlegte Kurznachricht der konservativen Senatorin Linda Frum in der moderneren Welt nur als Paradebeispiel für jeglichen Stillstand in angestaubten Denkstuben dienlich sein kann. „Ein trauriger Tag für Kanadas Kinder“, schrieb die nicht vom Volk gewählte Politikerin auf ihrem Twitter-Account, obwohl sie selbst in das aufkeimende Business mit privaten Geschäften verwickelt ist.

 

Keine weiteren Erklärungen.

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10 Kommentare
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Otto Normal
5 Jahre zuvor

konservative Senatorin Linda Frum

Auch Kanada hat – wie jeder Staat – korrupte Volksverräter.

Greenkeeper
5 Jahre zuvor

Jeder, der sich ernsthaft mit dem Thema auseinandersetzt, muss eingestehen, dass die Argumente für eine Legalisierung zahlreicher und gewichtiger sind. Die meisten Gegenargumente sind fadenscheinig, ideologisch motiviert oder zeugen schlicht von grober Unkenntnis. Der für mich persönlich wichtigste Grund für eine Legalisierung von Cannabis ist das moralische Recht auf persönliche Freiheit. Ja, Freiheit scheint in der heutigen politischen Diskussion eine Art Ladenhüter geworden zu sein. Umso wichtiger ist es, mal wieder klar zu machen, dass wir immer noch in einer Demokratie leben und unser Maßstab darf z.B. nicht China, Russland, Iran oder Saudi-Arabien sein. Wenn ich zu Hause eigenverantwortlich Cannabis konsumiere, geht das niemanden etwas an. Erst recht nicht diejenigen, die sich auch sonst nicht für mich interessieren.

Fred
5 Jahre zuvor

Herrlich ! In Kanada wird genau das umgesetzt, was die Legalisierungsbefürworter seit Jahren hier in Deutschland und in Europa predigen. Quasi zu 100 % Jedem denkenden Menschen sollte klar sein, dass das der einzige Weg ist, den Schwarzmarkt kleinzukriegen. Und wenn der Drogenmarkt zu 60 bis 70 % aus dem Handel mit Gras besteht, ist der Schaden im illegalen Bereich enorm. Man stelle sich mal einen Kiosk vor, dem man 70 % seiner Produkte nimmt. 95 % aller Kioske würden schliessen, und der Rest dahin darben. Zumal Kanada auch bei der Preisfindung Weitsicht bewiesen hat. Der Grammpreis beträgt umgerechnet 6 Euro und. Was könnte jetzt der Schwarzmarkt noch nehmen ? Lohnt nicht mehr , bei kaum noch vorhandener Nachfrage und… Weiterlesen »

Meckerkasten
5 Jahre zuvor

Freunde der gepflegten Haschgiftspritze,
Joints und Bongs raus, Vapes an!
Eins, zwei, drei…ZÜNDUNG!
Auf Kanada….Herzlichen Glückwunsch!

R. Maestro
5 Jahre zuvor

Diesen Artikel habe ich gerade gefunden.

https://www.facebook.com/hanfverband/posts/10154010929340622

Zwar schon etwas älter, recht lang aber sehr interessant und informativ.

Cookie
5 Jahre zuvor

Ja, das war ein großer Tag gestern!

Geduld. In nicht allzu ferner Zukunft wird es auch hier legal sein, und am 420. Tag nach der Legalisierung feiere ich ein riesiges Fest ;)! Auch die Dinos werden das nicht mehr aufhalten können.

@Otto Normal: Wenn überhaupt, dann sind es “gorrubte Volksverräder”. Aber es stimmt leider, dass es weltweit nicht allzu viele Politiker (an der Macht) gibt, denen man Haltung und Standhaftigkeit nachsagen kann.

Ralf
5 Jahre zuvor

Die Vergabe von einigen wenigen Lizenzen an Großkonzerne ist doch keine Legalisierung sondern ein übler Bullshit von Monopolisierung, den wir schon lange kennen. Jetzt wird das Gras richtig schlecht! Ich sag dazu nix mehr, denn es wird auch nix nutzen alles vorher gewußt zu haben! Träumt mal schön weiter ihr gläubigen neoliberalen Traumtänzer und freut euch weiter auf euer Pestizid verseuchtes und Gen manipuliertes Massenprodukt! Euch allen geht es nur darum sich legal die Birne zurauchen zu können, es geht aber beim Hanf um wesentlich mehr, nämlich darum diese wertvolle Pflanze, so wie 5000 Jahre lang bei uns, wieder auf jedem Acker ohne Genehmigungen bis zum Arsch einholen zu müssen, wachsen zu lassen.

Ralf
5 Jahre zuvor

@Fred
“Herrlich ! In Kanada wird genau das umgesetzt, was die Legalisierungsbefürworter seit Jahren hier in Deutschland und in Europa predigen. Quasi zu 100 %”
Wußte ich`s doch. Wenn das, 100% das ist was Legalisierungs-Prediger predigen, unterscheiden diese sich nicht von anderen verlogenen religiösen und wirtschafts(neo)liberalen Predigern dieser Welt. Es verwundert dann auch nicht mehr, daß die Gläubigen dran glauben und ich habe ja dann oben die richtigen Worte gewählt. Wie sagt Morpheus zu Neo? Nicht glauben, wissen!

Cookie
5 Jahre zuvor

@Ralf: Erstens ist die Vergabe von Lizenzen auch an “kleine Leute” möglich, und zweitens frage ich mich, was genau eigentlich für Dich der Stein des Anstoßes ist?

Es geht hier nicht um “glauben”, sondern um das Wissen, dass die jahrzehntelange Prohibition gescheitert, sinnlos und unangemessen ist, zudem Kriminalität fördert und de facto das “Regulieren” dem Schwarzmarkt überlässt. Wo ist hier die Traumtänzerei? Und was hat das mit Neo-Liberalismus zu tun? Und selbst wenn es so wäre, was wäre schlimm oder falsch daran?

Fred
5 Jahre zuvor

@Ralf

eine Monopolbildung wirst du immer haben. Überlässt man das ganze ” dem Markt ” , werden die mit dem meisten Geld binnen kurzer Zeit den Markt dominieren.
Das du der Welt eine Legalisierung unter kapitalistischen Bedingung vorausgesagt hast, ist wahrlich eine gedankliche Höchstleistung deinerseits. Damit konnte wirklich niemand rechnen.

Mal fern jeglicher Ironie solltest du dich einfach freuen. Das was in Kanada geschehen ist, ist ein Meilenstein. Einer mit wahrscheinlich großer Signalwirkung für den Rest der Welt. Land für Land wird über Kurz oder Lang von der unsäglichen Prohibition Abstand nehmen . Und damit von der Verfolgung und Stigmatisierung von Leuten, denen krumme Gesetze zum Verhängnis wurden.
Und genau das solltest du feiern !