Donnerstag, 3. November 2022

Juden und Cannabis

Bild: Archiv Su

Eine Ausstellung in New York widmet sich der Geschichte von Juden mit Cannabis. Die Ausstellung findet im Center for Jewish History statt.

Das Center for Jewish History befindet sich in der Nähe des Union Square. Aktuell findet dort die Ausstellung “Am Yisrael High: The Story of Jews and Cannabis” statt. Historiker Edward Portnoy konzipierte die Show für das Institute for Jewish Research (YIVO)

“Im Internet sah ich ein Foto von einer Bong, also einer Wasserpfeife zum Rauchen von Marihuana, in der Form einer Chanukka-Menora, also ein schöner Zusammenfluss von Cannabiskultur und jüdischer Kultur. Da das YIVO als historisches Forschungsinstitut Beispiele jüdischer Kultur dokumentiert, dachte ich, dass es einen Platz in unserer Sammlung verdient. Also kontaktierte ich den Hersteller, der uns ein Exemplar für die Sammlung vom YIVO spendete.” gab Edward Portnoy in einem Interview preis.

Dieses Bild überraschte Edward Portnoy so sehr, dass er eine Recherchereise unternahm. Zu seinen Erfahrungen sagt er: “Zu meiner Überraschung gab es eine faszinierende Geschichte, sowohl religiös wie auch kulturell, und eine ganze Reihe Artefakte.”

YIVO und Geschichte

Die Gründung des YIVO geht auf das Jahr 1925 zurück. Es wurde in Vilnius, was sich im heutigen Litauen befindet, gegründet. Dort wird sich aktiv der jüdischen Geschichte gewidmet. So befinden sich in der Bibliothek neben 400.000 Büchern auch 23 Millionen Dokumente sowie etliche weitere Fotos, Filme und andere diverse Materialien, die die reiche jüdische Geschichte beleuchten. 

Wer die Ausstellung betritt, wird zunächst ziemlich schockiert sein. “Jeder dieser Hurensöhne, die sich für die Legalisierung von Marihuana einsetzen, ist jüdisch. Was um Himmels willen stimmt mit denen nicht? Vielleicht hängt das damit zusammen, dass die meisten von denen beim Psychiater sind.” Dieses Zitat ist nicht von Donald Trump, sondern ist ein Zitat von Richard Nixon dem US-Präsident, der den Krieg gegen Drogen begonnen hat. Dies sagte der damalige US-Präsident in einem Gespräch mit seinem Stabschef Bob Haldeman. Edward Portnoy negiert dieses Statement jedoch nicht, sondern findet dort einen wahren Kern. Es gibt viele Juden in den USA, die sich offen und klar für die Legalisierung von Cannabis einsetzen. Dies ist auch gar nicht widersprüchlich zum Glauben. Im hebräischen Original der Bibel wird Cannabiskonsum von Jesus und seinen Jüngern beschrieben. Bennet von Carl Ruck, Professor für klassische Mythologie an der Boston University sagte in einem Spiegel Interview: “Es besteht kaum ein Zweifel, dass Cannabis im Judaismus eine Rolle gespielt hat.”  

Ein prominenter Befürworter der jüdischen Cannabisszene war der Beat-Poet Allen Ginsberg. Dieser organisierte am Washington Square Park Demonstrationen für die Legalisierung von Cannabis. Die Ausstellung im YIVO fokussiert sich aber auch auf den Gebrauch von Cannabis im Nahen Osten und der Mittelmeerregion. Hier wird besonders die medizinische Verwendung von Cannabis beschrieben.  

Das einzige, was den Juden beim Thema Cannabis besonders wichtig ist, ist der koschere Anbau von Cannabis. Wie bei den Lebensmitteln muss auch Cannabis bei den Juden aus koscherem Anbau stammen. Ansonsten ist es im jüdischen Glauben erlaubt Cannabis zu konsumieren. Bei uns dagegen sind die Christen aus der CDU strikt gegen eine Legalisierung. Masel Tov für die Legalisierung. 

Ein Beitrag von Simon Hanf

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2 Kommentare
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Trec 0.1
1 Jahr zuvor

Kaneh-Bosem

Haschberg
1 Jahr zuvor

Weshalb sollten die klugen Juden in der Vergangenheit nicht von dieser fast göttlichen Heilpflanze genascht haben?
Nur konservative Pseudochristen, die meinen, dass sie was Höheres wären, weil sie Alkohol trinken, haben ein Vorurteil gegen den Hanf.
Es ist daher an der Zeit, sie eines Besseren zu belehren.