Freitag, 12. August 2022

Fast Cannabis – Der Preis muss gehalten werden

Foto: Su/Archiv

Fast Cannabis – Der Preis muss gehalten werden, dies scheint das Motto einiger Kanadischer Grower gewesen zu sein. 961 Tonnen Cannabis haben sie zerstört um den Preis zu halten. 

Der peinliche Trend den Modemarken anwenden um den Preis zu halten schwappt jetzt auch auf die Grower von Cannabis über. Diese zerstören ihre eigene Kleidung welche sie im übermaß produziert haben um den Preis ihrer Kleidung zu halten. Gerade die Edelmarken wie Louis Vuitton, Prada, Burberry richten diese Absurdität aus. Jetzt sind auch lizenzierte Grower diesem Trend zum Opfer gefallen. Diese haben 468 Tonnen allein im Jahr 2021, an Cannabisprodukten zerstört. Willkürlich! Die Datengrundlage für diese willkürliche Zerstörungen liegen bei MJBiz und Health Canada. In einem von MjBiz publizierten Bericht wurden folgende Zahlen präsentiert:

3.576.232 Packungen mit getrocknetem Cannabis.

1.118.148 Packungen mit Extrakten, einschließlich Vapes.

2.421.823 Packungen Esswaren, einschließlich Getränke.

15.359 Topicals

Nicht nur sind diese Zahlen lächerlich hoch, sondern geradezu verantwortungslos. Die kanadischen Grower haben weniger als 20% des gesamt produzierten Cannabis verkauft. Der Rest wurde wissentlich und willentlich vernichtet. 

Steward Maxwell ein Cannabisberater in British Columbia meint, dass die großen Produzenten diese Zerstörung anwenden um auf dem Papier besser dazustehen. „Ich denke, einige der größeren Produzenten wollen nur Cannabis in ihren Beständen haben. Selbst wenn sie es nie verkaufen, sieht es in Ihren Büchern immer noch gut aus, Vermögenswerte zu haben“, sagte Maxwell. Des weiteren fügt er noch hinzu „Viele Hersteller vernichten Produkte nicht, wenn sie zur Vernichtung bereit sind, obwohl sie nicht mehr marktfähig sind.“ 

Die Überproduktion von Cannabis schadet der Industrie. Davor hat Maxwell mehrfach gewarnt, doch seine Warnungen stießen stehts auf taube Ohren. „Ich bin Pflanzenberater. Ich verdiene meinen Lebensunterhalt damit, Leuten beizubringen, wie man mehr Gras anbaut. Aber oft ist mein erstes Treffen unangenehm“, so Maxwell. „Meistens sage ich den Leuten: ‚Es tut mir leid, aber du wirst scheitern.‘ Und sie stellen mich normalerweise nicht ein, wenn ich ihm das sage, aber das ist die Realität, wenn du es bist gerade erst in diese Branche (jetzt) einsteigen.” fügt er noch hinzu. „Die Chancen stehen gut, selbst wenn Sie ein guter Schauspieler sind und beträchtliche finanzielle Vermögenswerte hinter sich haben, sind die Zahlen für niemanden gut. Wegen dieser Probleme – Überangebot. Cannabis kann seinen wahren Preispunkt nicht finden.“ so der etablierte Planzenberater. 

Gerade die Cannabisbewegung welche eben aus dem Establishment kommt sollte sich hier schämen. Lange Zeit fand das Growing im Untergrund statt und jeder Grower hat sich über jedes einzelne Gramm gefreut. Eine Ernte welche schimmelte, oder von der Polizei zerstört wurde, waren eine traurige Nachricht für jeden echten Cannabisliebhaber. Jetzt sind die großen etablierten Firmen für die Zerstörung von mehr Cannabis verantwortlich als die Polizei selbst. Die großen Firmen müssen ihre Firmenpolitik überdenken und endlich anfangen den Respekt vor der Pflanze und der Umwelt zu etablieren. Nur so lässt sich eine progressive Firmenpolitik gestalten. 

Wir als Konsumenten müssen in Deutschland eine solch fatale Entwicklung verhindern. Wir müssen zusammenhalten und Cannabis einem adäquaten Ruf geben. Durch das gleiche Missverhalten wie bei der Modeindustrie schaffen wir das nicht. Dies sind die aktuellen Regeln für Cannabis in Kannada.

Ein Beitrag von Simon Hanf

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2 Kommentare
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Hans Hanf
1 Jahr zuvor

Von wegen der Markt regelt alles, die Monopolisten sorgen dafür siehe Gas, Gras, Strom, Benzinpreise. Höchstproduktionsmengen 100 kg pro Betrieb mit mindestens. 10 Mitarbeitern Problem gelöst. Danke Politik

Ramon Dark
1 Jahr zuvor

Das sind die Ergebnisse eines hemmungslosen kapitalistischen Profitdenkens. und die Folge einer rein neoliberalen, grosskonzernfördernden Cannabispolitik. Es würde sich bei einer Legalisierung leicht und sozialverträglich verhindern lassen. Betriebe einer gewissen Grössenklasse könnten beispielsweise zwangsweise in Genossenschaften umgewandelt werden, bei denen alle Beschäftigten die gleichen Eigentumsrechte besitzen. Ausserdem könnten dabei die Lizenzvergaben für den sowieso kontrollierten Grossanbau von der Verpflichtung zur Nutzung der Produkte abhängig gemacht werden: Verkaufen, verschenken oder selbst verbrauchen. Aber sowas riecht ja gleich wieder nach sozialistischer “Plan-und Misswirtschaft. Da lieber doch den heiligen Markt alles und alle (hin)richten lassen! Bis zum Untergang der Menschheit alles wie gewohnt.