Mittwoch, 20. Oktober 2021

Kascha Oktober 2021

Kascha Oktober 2021

Kascha ist wie immer per E-Mail zu erreichen. Also ran an die Tasten, dumme Fragen gibt es nicht…

Dom (ohne Alter, aus Frankfurt) fragt:

„Hey Kascha,

ich komme aus der Nähe von Frankfurt und suche einen Arzt, der mir medizinisches Cannabis verschreibt. Kannst du mir da zufällig weiterhelfen?“

Kascha antwortet:

„Hey Dom,

grundsätzlich kann jeder Fach- und Hausarzt bei entsprechender Indikation, also bei bestimmten schwerwiegenden Erkrankungen, Cannabis verschreiben. Dabei sind sowohl getrocknete Blüten als auch Nabilon- oder Dronabinolhaltige Arzneimittel zulässig. Das Problem ist allerdings die Kostenübernahme für die Cannabis-Behandlung durch die Krankenkasse. Diese ist nicht immer gegeben und schon allein die Beantragung der Genehmigung der Verordnung bei der Krankenkasse ist vielen Ärzten einfach zu viel Aufwand, vor allem, wenn sie selbst nicht wirklich von den Vorzügen von Cannabis überzeugt sind. Genauere Informationen dazu, in welchen Fällen Cannabis aus Sicht der Krankenkassen verordnet werden kann, findest du auf der Website der Kassenärztlichen Bundesvereinigung unter https://www.kbv.de/html/cannabis-verordnen.php. Ich bin leider kein Experte, was die genauen praktischen Details angeht. Weiterführende Infos zur Verschreibung von Cannabis als Medizin findest du unter anderem in diesem Hanfjournal-Artikel von Mai 2021: https://hanfjournal.de/2021/05/31/kampf-um-blueten-die-heilung-versprechen/ sowie auf der Website der Internationalen Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin. Dort gibt es im Abschnitt „Dokumente“ auch eine Liste mit Ärzten in ganz Deutschland, die sich die Mühe machen, Cannabis als Medikament zu verschreiben.“

Stella (22, aus Stuttgart) fragt:

„Hi Kascha,

mir ist neulich beim Chillen am Pool ein Joint ins Wasser gefallen. Das gab dann eine große Diskussion mit meinen Freundinnen, weil ich wollte den dann wegwerfen. Erstmal war der total nass und dann war das ja auch Poolwasser. Die anderen meinten aber, man kann den noch trocknen und rauchen. Am Ende haben sie es probiert, aber er war wohl innen noch zu feucht und ist nicht an geblieben. Was ist deine Meinung zu diesem Problem?“

Kascha antwortet:

„Hi Stella,

je nachdem, wie intensiv man am Pool chillt, kann das schnell mal passieren. Und es ist in jedem Fall ärgerlich: Selbst, wenn man sich zu der Variante mit dem Trocknen entscheidet, klappt das nicht immer. Das habt ihr ja selbst erlebt. Aus meiner Sicht sollte man das auch auch sein lassen. Poolwasser ist in der Regel gechlort und mit Chemikalien behandelt, welche den pH-Wert heben oder senken. Dieses Chlor und die Chemikalien sind also auch in dem Wasser, das den Joint durchnässt hat, und verschwinden beim Trocknen nicht einfach so. Außerdem ist ein durchnässter und wieder getrockneter Joint nie wieder so lecker wie davor. Ganz einfach, weil das Trocknen entweder lange dauert und das Pflanzenmaterial im Inneren dabei leicht modrig wird. Oder weil man schnell trocknet und der Joint dann kratzig schmeckt. Hinzu kommt natürlich schlimmstenfalls ein unangenehmes Chlor-Aroma. Wie ungesund das genau ist, kann ich nicht sagen – aber ich kann da trotzdem drauf verzichten. Wenn mir Essen auf die Straße fällt, esse ich es normalerweise ja auch nicht mehr, selbst wenn nur ein oder zwei Schmutzkrümel zu sehen sind. Kurz: Auf die Menge kommt es dabei nicht unbedingt an. Deshalb würde ich davon abraten, einen Pooljoint zu trocknen und wieder anzuzünden. Das erfordert natürlich etwas Disziplin, wenn der letzte Joint, den man noch hat, auf diese Weise verunglückt …“

Lukas (27, aus Berlin) fragt:

„Hallo Kascha,

ich habe im März zehn Pflänzchen auf meinem Balkon ausgesät und dann später vier Männchen aussortiert. Die verbleibenden weiblichen Pflanzen entwickeln sich super und stehen sogar schon in voller Blüte. Der Balkon ist auch sehr sonnig und ich hatte etwas gedüngt, habe aber inzwischen damit aufgehört. Jetzt wollte ich wissen, ab wann ich ernten kann bzw. wann ich spätestens ernten muss? Gibt es Unterschiede, wenn man zu früh oder zu spät erntet? Ich mache das ehrlich gesagt zum ersten Mal.“

Kascha antwortet:

„Hallo Lukas,

wie dir sicher bewusst ist, darf ich dich nicht zum illegalen Anbau von Cannabis anleiten. Daher kann ich dir nur mit allgemeinen Informationen zur Biologie der Hanfpflanze antworten. Der als perfekt angesehene Erntezeitpunkt hängt stark vom internen Stoffwechsel der Hanfpflanze ab: Bei zu früher Ernte enthalten die Blüten noch nicht ihr volles THC-Potenzial und schmecken zudem etwas „grün“. Bei zu später Ernte wurde das THC bereits wieder abgebaut und in andere Cannabinoide, vor allem CBN, umgewandelt. Dann hat das Gras auch nicht mehr die üblicherweise gewünschte Wirkung und macht häufig vor allen Dingen müde. Mit dem richtigen Timing ist es also möglich, die Wirkung der Ernte zu beeinflussen: Relativ frühe, aber nicht zu frühe Ernten bringen Weed ein, das eher kopflastig high macht. Erntet man hingegen etwas später als zum optimalen Zeitpunkt, überwiegt das ins Sofa drückende Körper-High. Als Optimum wird von vielen Growern ein Zeitpunkt genau in der Mitte dazwischen angesehen – so kommen am besten die sortentypischen Eigenschaften zum Tragen. Für die Bestimmung dieses Zeitpunktes kommen zwei Möglichkeiten in Betracht. Man kann sich die Blütenhärchen anschauen, das sind diese weißen Härchen in den Blüten, die sich mit der Zeit langsam dunkler ins Bräunliche verfärben. Der als ideal angesehene Erntezeitpunkt wäre dann, wenn etwa die Hälfte der Härchen bereits orange oder bräunlich ist. Mit einer starken Lupe oder einem Mikroskop ist es auch möglich, sich nach den Trichomen zu richten. Das sind die kleinen Harzdrüsen auf den Blüten, die ein wenig wie winzige Pilze aussehen. Diese Trichome sind am Anfang klar und dann ist es definitiv noch zu früh für die Ernte. Mit der Zeit verfärben sie sich von einer milchig-grauen Trübung bis hin zu einem relativ kräftigen Braunton. Auch hier wird es als optimal angesehen, bei etwa 50 % bräunlicher Verfärbung zu ernten.“

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4 Kommentare
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Smile Indica
2 Jahre zuvor

Gestern Abend kam in Frontal kam ein Superbericht unter dem Titel ” Deutschland auf Droge”, da kam auch die inkompetente und korrupte Beißzange Ludwig zu Wort. Sie ist sang – und klanglos untergegangen und hat gelogen, dass sich die Balken biegen. Gleichzeitig hat man gesehen, dass die uniformierte Wichstruppe im Drogenkrieg keinen Fuß mehr auf den Boden bekommt wenn sie nicht, faschistisch, wie sie nun mal sind, harmlose und unschuldige Cannabiskonsumenten zu Kriminellen machen können. Ich kann jedem nur empfehlen sich das anzuschauen. Da sieht man ganz genau was die uniformierte Wichstruppe und Politik bis jetzt angerichtet haben. Koks ohne Ende, Tote ohne Ende und Leid ohne Ende. Man muß diese Faschisten bekämpfen, wo immer es geht!!!

https://www.zdf.de/politik/frontal/drogenhandel-deutschland-auf-droge-100.html

Hans Dampf
2 Jahre zuvor

@Smile Indica,
vielen Dank dafür. Wäre mir sonst sicher entgangen.
L.G.

Rainer
2 Jahre zuvor

Das Cannabis als Medizingesetz so wie es ist,blockiert die Zugänglichkeit zu Blüten(Dronabinol,Nabilon).Erst braucht man eine Art Antragsbewilligung,und dann muß man noch gute Gründe und Voraussetzungen für den Erhalt von Blüten erfüllen.Und dann muß man einer von den wenigen sein,der den Anspuch geltend machen kann.Mehr Legalisierung wird es nicht geben.

KingKong
2 Jahre zuvor

Bei 50%er Braunfärbung der Trichome zu ernten ist schlichtweg falsch, da ein einzelnes Trichom bis hin zur Verrottung der Pflanze 50% braun sein kann.

Die Pflanze sollte wie jede andere Pflanze auch dann geerntet werden wenn sie reif und nicht überreif ist, überreif wird sie dann wenn sie anfängt sich nicht mehr zu verändern und nur zu verfaulen, vor diesem Zeitpunkt ist eine Ernte optimal, also wenn die Pflanze gerade anfängt, sich nicht mehr zu verändern.

Zuletzt bearbeitet 2 Jahre zuvor von KingKong