Montag, 29. Juni 2020

Cannabis statt Corona-Leichen

Französischer Zoll kontrolliert Leichenwagen auf dem Weg nach Deutschland – und wird fündig

Bild: christgr/freeimages
Bild: christgr/freeimages

 

 

Von Sadhu van Hemp

 

 

Es gibt viele Möglichkeiten, die illegale Handelsware Cannabis in größeren Mengen von A nach B zu befördern. Das unentbehrlichste Transportmittel ist das Automobil. Zu Tausenden rollen sie über Europas Straßen, die Lastkraftwagen, Familienkutschen und Autobusse, die Platz für ein paar Kilogramm Haschisch und Marihuana bieten, die am Zoll vorbei vom Produzenten zum Konsumenten gebracht werden wollen. Bei der Wahl der Tarnung und des Versteckes kennt die Phantasie keine Grenzen. Die Häscher vom Zoll staunen des Öfteren nicht schlecht über den Einfallsreichtum der Schmuggler, die mit allerlei Tricks und Fakes das Risiko eines Busts minimieren wollen.

 

Vorrangig ins Netz gehen wie immer kleine Fische, die im Ameisenverkehr schmuggeln und dabei besonders kreativ und aufwendig vorgehen – in dem Glauben, gut getarnt unter dem Radar des Zolls hindurchschlüpfen zu können. Einer dieser präzise ausgetüftelten Pläne ging letzten Mittwoch in Frankreich in die Hose. Das Täuschungsmanöver des erwischten Schmugglers war, Cannabis in einem Leichenwagen von Spanien nach Deutschland zu transportieren. An sich eine clevere Idee, denn was ist in „Coronanoia“-Zeiten unauffälliger als ein mit Särgen vollgestopfter Leichenwagen?

 

Doch davon ließ sich ein Trupp des französischen Zollamts nicht irreleiten. Auf einem Rastplatz an der Autobahn A36 bei Besançon nahmen die Beamten im Rahmen einer Routinekontrolle den rundum einsehbaren Bestattungskraftwagen mal etwas genauer unter die Lupe. Anlass dazu gab es genug: Bei dem Fahrzeug handelte es sich um ein älteres Modell, das üblicherweise für kurze Fahrten zum Friedhof oder Krematorium eingesetzt wird und nicht darauf ausgelegt ist, mehrere Särge gleichzeitig zu überführen – und das über etliche tausend Kilometer. Zudem werden Tote heutzutage kostengünstig per Luftfracht und bei nicht allzu weiten Strecken in dezenten und PS-starken Transportern befördert.

 

Bei der Kontrolle soll sich der Fahrer rumänischer Herkunft überaus nervös gezeigt haben, so dass sich die Zöllner veranlasst sahen, dem guten Mann etwas intensiver auf den Zahn zu fühlen. Nach eigenen Angaben war er von Spanien nach Rumänien unterwegs. Die Frage, warum der Bestattungskraftwagen nicht wie vorgeschrieben mit einem Kühlsystem ausgestattet ist, konnte der Fahrer nicht beantworten. Ebenso blieb er die Antwort schuldig, weshalb er die Särge unversiegelt quer durch Europa fährt.

 

Und so kam es, wie es kommen musste: Die Zöllner überwanden ihre Hemmung, die Totenruhe zu stören, und öffneten die vier Särge. Und die beherbergten wie erwartet keine Leichen, sondern bescheidene 65 Kilogramm Cannabis – sorgfältig in Beuteln verschweißt, um den verräterischen Geruch zu verhindern.

 

Nach Angaben von L’Est Républicain hat das beschlagnahmte Marihuana einen Wert von 700.000 Euro. Der Fahrer wurde in Untersuchungshaft genommen, wo er nun auf seinen Prozess wartet. Der Mittdreißiger soll bereits wegen eines Raubüberfalls auf ein Juweliergeschäft in Spanien vorbestraft sein.

Den ersten Untersuchungsergebnissen zufolge war das aus Spanien kommende Cannabis für den deutschen Schwarzmarkt bestimmt.

 

 

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7 Kommentare
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DIE HANFINITIATIVE
3 Jahre zuvor

Diese “verlogene Logik” der deutschen Politik. In Wahrhait schützen sie nicht die Gesundheit Kinder, um die sich sonst auch nicht scheißen (Klimawandel, Glyphosat und Co.), sondern den Schwarzmnarkt, wirtschaftliche Interessen und Gewinnmargen von “Investoren”, Geldwäsche und den ganzen Apparat der OK. Um das zu “verbergen” hetzen sie uns auf, teilen uns, machen uns krank, lassen uns auflaufen, diffamieren und kriminalisieren uns und lügen uns frech grinsend ins Gesicht – und sahnen heimlich ab (Offshore-Systeme). Auf der anderen Seite zeigen sie uns ihre große Verantwortung (für die Reichen und Mächtigen und Oligarchien und die OK) mit der “Duldung” von “Steueroasen” und “Offshore Systemen” usw. UND WIR – Immer das gleiche Spiel: Meckern, ducken, wegsehen, weghören, “Verschwörungsglauben” – “Prohibition ist gut für… Weiterlesen »

H'79
3 Jahre zuvor

Hallo HANFINITIAIVE, ich verstehe dich glaub ich gut. Stimmt doch alles was du da schreibst bzw würde ich auch auf mich beziehen … ich finde mich selbst auch feige, aus Angst vor eigentlich verrückterweise denkbaren Sanktionen. Ich glaube, dass wir nur in ganz großer Gruppe eine Chance haben und an gezielt ausgesuchten Stellen wie zB Gerichten echt penetrant sein müssten um forciert unser mehr als überfälliges Anliegen durchzusetzen. Vorm BVerfG müssten wir am Tag des Urteils vorderen und hinteren Ausgang bewachen und teilweise reinstürmen wenn der letzte rechtliche Versuch scheitert, und zwar nicht mit hundert oder tausend sondern hunderttausenden oder besser millionen von Menschen. Wir brauchen so eine Power dass wir das Dach des Gebäudes abheben könnten. Wir müssten geballten… Weiterlesen »

M. A. Haschberg
3 Jahre zuvor

Verbessert hat sich durch diesen sinnlosen Aufgriff unserer französischen Nachbarn in einer aus dem letzten Loch pfeifenden Welt sicherlich nichts.
Bestenfalls haben die Konsumenten, für die das gepresste Pflanzenmaterial zur Verbesserung ihres Allgemeinbefindens letztlich gedacht war, die Möglichkeit, Ersatzware zu bekommen.
Schlimmstenfalls aber sind sie nun dazu verdammt, auf so schädliche Killerdrogen wie Alkohol auszuweichen oder direkt auf harte Drogen wie Heroin, Kokain, Christal Meth oder dergleichen umzusteigen.
Je nach dem, was unsere perversen staatlich geförderten Schwarzmärkte so alles auf Lager haben.
Also bleibt nur die frustrierende Erkenntnis: THE IDIOTISM MUST GO ON!

Harald de Lamotte
3 Jahre zuvor

Bitte nicht traurig sein. Die Hälfte des Stoffes dürfte, bei den korrupten französischen Bullen, den Weg aus der Asservatenkammer zu den Konsumenten finden.

Heisenberg
3 Jahre zuvor

Die Europäer haben offensichtlich, politisch und menschlich, immer noch nichts verstanden. Es wird nicht bei Paris und Stuttgart bleiben. Sie werden immer noch korrupt handeln, selbst wenn es Tote gibt und die Städte in Flammen stehen. Für mich stellt sich nicht mehr die Frage ob es passieren wird, sondern nur noch wann. Das hat nur sehr untergeordnet mit Cannabis zu tun, sondern eher mit dem Versuch die Menschen immer weiter zu entrechten, um sich an der Macht halten zu können und die Politik von Zerstörung und Spaltung fortsetzen zu können, damit einige wenige “Parteispender” davon maximal profitieren können. Vielfach hat das nichts mehr mit Regieren zu tun, sondern eher mit den Handlungen einer politisch machthungrigen und total kriminellen Vereinigung. Es… Weiterlesen »

Otto Normal
3 Jahre zuvor

@Heisenberg
Ich ergänze den letzten Satz noch um “… oder tot ist wie der Typ in Kassel.”

bee
3 Jahre zuvor

cannabis ist nicht illegal! es unterliegt nur einer verschreibungspflicht !