Donnerstag, 3. Oktober 2019

Amerikas erstes Cannabis-Café hat geöffnet

In L.A. darf beim Essen gekifft werden

Archiv/ Su

Auch wenn in elf Bundesstaaten der USA der Genusskonsum von Cannabis für Erwachsene erlaubt worden ist, bleibt der Einsatz der berauschenden Pflanzenteile in der Öffentlichkeit regulär verpönt. Nun hat sich in Kalifornien aber eine neue Form der Weed-Kultur einen Platz erkämpft, die möglicherweise Triebe schlagen wird. In L.A. wurde am Dienstag das erste Café eröffnet, in welchem die Besucher sich mit Weed ihre Zeit beim Verweilen vertreiben dürfen. Amerikas erstes Cannabis-Café hat geöffnet.

Unter dem Namen Lowell Cafe wurde am Dienstag das erste Cannabis-Café dieser Art in den Vereinigten Staaten von Amerika eröffnet, das es den Besuchern erlaubt, während der Anwesenheit in der Öffentlichkeit, mit Genuss-Cannabis sich die Zeit zu vertreiben und die Stimmung zu heben. Lowell Cafe ist damit das erste Etablissement dieser Art, das Cannabiskonsum auf dem eigenen Gelände erlaubt. Die ausschließlich über 21 Jahre alten Besucher dürfen sogar ihr eigenes Marihuana mitbringen und es zu sich nehmen, zahlen sie eine kleine Gebühr beim Eintritt in das gelobte Restaurant, das neben veganen Nachos beispielsweise auch Blumenkohl Bhan Mi anbietet. Acht weitere derartiger Cafés sollen in der Zukunft eröffnet werden, wobei es bereits über 400 eingereichte Bewerbungen seitens anderer Geschäftsleute geben solle, die ähnliche Pläne verfolgen. Miley Cyrus, Mark Ronson, Sarah Silverman und Chris Rock sollen bereits als Investoren bei Lowell Café anwesend sein, meldete die Geschäftsleitung.

Ein großer Andrang seitens Besuchern während des Eröffnungstages zeigte bereits, dass die Nachfrage nach diesem Konzept vorhanden ist und sich die Investoren auf dem richtigen Pfad befinden könnten, um ihre Einnahmen zu vergrößern. Ist man beim Nowell Cafe zu Gast, reicht einem ein Blumen-Gastgeber ein iPad mit der erhältlichen Sortenvielfalt, wobei das Angebot neben regulärem Cannabis auch Konzentrate enthält. Von 55 Dollar bis 75 Dollar kostet eine achtel Unze (circa 3,5g)schwere Portion Marihuana, Konzentrate der 710 Labs schlagen bis zu 135 Dollar pro Gram zu Buche. Pfeifen und Bongs können ebenfalls gebucht werden, kosten dann aber circa 20 Dollar Leihgebühr.

Das angebotene Essen soll hervorragend schmecken, bleibt aber von jeglichem Rauschmittel verschont. Das Zubereiten von Edibles ist auch im Nowell Cafe nicht gestattet. Ebenso darf auch kein Alkohol ausgeschenkt werden, da man sich für die andere natürliche Rauschsubstanz namens Cannabis entschieden hat. Dafür gibt es schmackhaftes Root Beer, Lattes, Milchshakes und frisch gepresste Säfte, die den Gästen sicherlich vernünftiger die Zeit im Nowell Cafe versüßen können, als es Alkohol je könnte. Geliefert werden die Bestellungen auf einem Silbertablett, das neben den bestellten Waren auch mit Papers und Streichhölzern bestückt wird. Vorteilhaft bleibt, dass man nach dem Verzehr die nicht aufgebrauchten Produkte mit nach Hause nehmen kann und den Weg dorthin weiterhin mit elektrischen Rollern zurücklegen darf.

Um Ärger mit der Nachbarschaft zu vermeiden, hat das Nowell Cafe sich starke Abzugshauben und Ventilatoren installiert, sodass man von außerhalb wenig vom Treiben im Café mitbekommt. Einzig das häufige Husten der Gäste lasse vermuten, dass im Areal des Cafés ordentlich Cannabis konsumiert wird. Dort aktuell anwesend zu sein, gilt derzeit als hipper historischer Moment, schließlich ist es das erste Mal seit über 100 Jahren, dass man in den USA außerhalb der eigenen vier Wände – oder speziellen Cannabis Tea Pads gemeinsam mit anderen dem lange Zeit verbotenen Weed frönen darf.

Ob man den Weg von dort ins eigene Domizil aber tatsächlich mit Elektro-Scootern hinter sich bringen sollte, bleibt eine Frage des Verantwortungsgefühls.

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3 Kommentare
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Rainer Sikora
4 Jahre zuvor

In Deutschland darf man aber immerhin noch zu Fuß gehen, nachdem man das Rauschmittelgesetz übertreten hat.Alles Andere wäre ja auch zu gefährlich.

MfG
4 Jahre zuvor

8 Unzen für 55$…
1 Unze sind 28.35 g

Jedes beliebige Tool zur Übersetzung hätte das
“eighth ounce” im Originalartikel richtiger mit “eine Achtel Unze” =