Montag, 16. April 2018

US-Fußball-Club kooperiert mit Cannabis-Supermarkt

 

 

„Las Vegas Lights“ schließen Sponsoringvertrag mit dem „NuWu Cannabis Marketplace“ ab

 

 

er läuft & läuft & läuft...
Illu: mark marker (c) 2011

 

 

Der rund um die Uhr geöffnete „NuWu Cannabis Marketplace“ in Las Vegas ist das weltweit größte Fachgeschäft für Genuss- und Medizinalhanf. Auf einer Verkaufsfläche von rund 1500 Quadratmetern wird alles angeboten, was das Herz der Hanffreunde höher schlagen lässt. Täglich pilgern mehrere Tausend Kunden in das Einkaufsparadies, um völlig entspannt Paraphernalia von der Bong bis zum Blättchen, Marihuana-Edibles für Naschkatzen und die legale Rauchware für den Feierabendjoint zu erwerben. Laut Store-Manager Ethan Lucas umfasst das Sortiment über 500 Cannabis-Sorten. Seit November letzten Jahres gibt es sogar einen „Cannabis Drive Thru“ für lauffaule Kunden.

 

Geführt wird der Cannabis-Supermarkt vom Paiute-Stamm, der dank des staatlich ausgehandelten Indianervertrags bei all seinen Unternehmungen erhebliche Steuervorteile genießt und im Preiskampf der Konkurrenz überlegen ist. Chris Spotted Eagle, der stellvertretende Vorsitzende des Stammes, betont jedoch, dass mit dem Staat die freiwillige Abmachung getroffen wurde, eine Verbrauchssteuer auf alle Produkte zu erheben, um eine Monopolstellung des „NuWu Cannabis Marketplace“ in Las Vegas zu verhindern. Das Gute ist, dass die Steuereinnahmen an die ca. 5.000 heute noch lebenden Paiute zurückfließen.

 

Dass Werbung alles ist, wissen auch die geschäftstüchtigen Paiute. Und so geschah in Las Vegas das, was der österreichische Stecklingsproduzent „Flowery Field“ und der Viertligist SC Wiener Viktoria im Dezember letzten Jahres bereits vorgemacht haben. Letzten Freitag präsentierte der Besitzer des Fußballclubs „Las Vegas Lights“ den „NuWu Cannabis Marketplace“ als neuen Sponsor. Fortan wird im Stadion Cashman Field tüchtig Reklame für Cannabis geschoben, wenn der aufstrebende Zweitliga-Club mit den beiden Ex-Nationalspielern Freddy Adu (USA) und Daigo Kobayashi (Japan) gegen USL-Teams der umliegenden Prohibitionsstaaten spielt.

„Wir lieben Las Vegas und schämen uns nicht, jegliches Business aus unserer Stadt zu unterstützen“, sagte Club-Eigner Brett Lashbrook. „Es ist die richtige Zeit und der richtige Markt, um dies zu tun, und wir werden uns nicht verstecken. Wir denken, dass das Sponsoring dazu beiträgt, Marihuana und das dazugehörige Geschäft zu entstigmatisieren. (…) Dieser Laden ist wie ein Apple Store.“

 

Allerdings müssen die „Las Vegas Lights“ aufpassen, nicht gegen das Bundesgesetz zu verstoßen, das Werbung für Cannabis aus Jugendschutzgründen verbietet. Doch Lashbrook und Spotted Eagle sind zuversichtlich, die Partnerschaft über die Namensnennung des Sponsors hinaus auszubauen und künftig auch Fanartikel des Fußballclubs mit dem Logo des „NuWu Cannabis Marketplace“ anbieten zu können.

Und das könnte durchaus „hihgter“ werden. Schon jetzt zeigen die Marketingfritzen der „Las Vegas Lights“ tüchtig Humor: Das Trikot der Mannschaft trägt auf der Innenseite ein Smiley – extra für den Torjubel, wenn der Schütze in die Fankurve eilt und sich dabei regelwidrig das Leibchen halb über den Kopf zieht.

 

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