Montag, 4. Dezember 2017

Hilft Cannabis gegen Schlafapnoe?

 

 

Forscher einer neuen Therapieform gegen nächtliche Atemstillstände auf der Spur

 

 

Bild: Archiv

 

 

Schätzungsweise 9 % der Männer und 4 % der Frauen leiden unter schlafbezogenen Atmungsstörungen, die auf Dauer krankmachen können. Atemaussetzer während des Schlafs verringern die Sauerstoffversorgung und lassen den Kohlendioxidgehalts des Blutes soweit ansteigen, bis der Körper in letzter Sekunde Alarm schlägt und mit einem Aufweckbefehl reagiert. Allerdings führt dieser Befehl nicht zum bewussten Aufwachen, sondern meist nur zur Wiederherstellung des durch den Atemstillstand unterbrochenen Herz-Kreislauf-Systems. Die Betroffenen nehmen das Notprogramm des Körpers wie erhöhten Pulsschlag und Blutdruck nicht wahr und schlafen weiter. Doch dieser Schlaf ist alles andere als erholsam: Typisch für eine Schlafapnoe sind Tagesmüdigkeit, Einschlafneigung am Tag und Konzentrationsschwächen.

 

Nächtliche Atemstillstände gehen oftmals mit lautem Schnarchen einher – begleitet von Atemaussetzern, die erst nach mehreren Sekunden mit einem seufzenden Atemzug und einem röchelnden Schnarchlaut beendet werden. Die Folgen einer unbehandelten Schlafapnoe sind nicht zu unterschätzen: Von Herz-Kreislauf-Erkrankungen über Depressionen bis hin zum Diabetes mellitus Typ 2 ist alles an chronischen Gesundheitsstörungen dabei, die das Leben verkürzen.

 

Forscher der Northwestern University im US-Bundesstaat Illinois glauben nun nachweisen zu können, dass die schlechte Regulierung der oberen Atemwegsmuskeln während des Schlafens nicht nur ein rein körperliches Problem ist, sondern auch andere Faktoren mit hineinspielen. Ein wesentlicher Faktor sei demnach auch das Gehirn, das den unwillkürlichen Vorgang der Atmung generell steuert und somit an einer Schlafapnoe nicht ganz unbeteiligt sein dürfte. Dem Gehirn auf die Schliche kamen die Wissenschaftlicher durch eine Studie mit 73 Apnoe-Patienten, die in drei Gruppen aufgeteilt über sechs Wochen lang an einem Medikamentenversuch teilnahmen. Die erste Gruppe erhielt vor dem Schlafengehen zehn Milligramm Dronabinol, die zweite eine wesentliche geringere Dosis und die dritte ein Placebo. Dabei zeigte sich, dass es bei den Teilnehmern, die das hochdosierte synthetische Cannabis im Kopf hatten, im Verlauf der Nacht weniger häufig zu vollständigen Atemaussetzern sowie zu Hypopnoen mit extrem flacher Atmung kam. Auch gaben die Patienten an, sich über Tag weniger müde zu fühlen.

 

Der in Cannabis enthaltene Wirkstoff Delta-9-THC sei sicher und effektiv für die Therapie der obstruktiven Schlafapnoe, schreiben die Forscher in der Fachzeitschrift SLEEP. Der Therapieansatz sei völlig neu, sagt Dr. Phyllis Zee von der Northwestern University. Denn statt wie bisher die Atemwege physikalisch mit Atemmasken offenzuhalten, könne nun versucht werden, dies mit dem Cannabis-Medikament über das Gehirn zu bewirken. Die Forscher kündigen größer angelegte Studien an, um die Cannabinoid-Therapie bei Apnoe-Patienten zu optimieren.

 

Wieder einmal mehr zeigt sich, dass der gute alte Hanf ein Balsam ist, dessen heilende Kraft nicht zu leugnen ist.

 

 

Abonnieren
Benachrichtige mich bei

Schnelles Login:

1 Kommentar
Ältester
Neuster Bewertung
Inline Feedbacks
Alle Kommentare zeigen
Moe
6 Jahre zuvor

Kann ich bestätigen. Gönne mir alle paar Monate mal ne tüte. Ohne apap Maske einen Wert von 28 Aussetzer pro Std und bis zu 54 Sekunden lang. Mit Maske noch ca 4-7 pro Std. Mit Gras dann noch ca 0-2 und wesentlich besser erholt. Ist halt auch Mist, mit so einem Rüssel auf der Nase zu pennen. Gesicht verkrampft dank Hanf auch viel weniger.