Gute Karten für ein Abgabe-Modell zu medizinischen Zwecken
Eine Weile lang war es relativ still um die geplanten Schweizer Cannabis-Modellprojekte, an denen sich die Städte Genf, Lausanne, Bern, Basel, Biel, Thun, Zürich und Winterthur beteiligen wollten. Erst jetzt konnte die Gruppe um den Genfer Professor Cattacin zwei konkrete Vorschläge für Cannabis-Modellprojekte, die schon für 2014 angekündigt waren präsentieren. Ein Modell für eine medizinische Abgabe wurde sogar vom Bund eingefordert, indem beide Räte der Schweizer Bundeskammer zuvor einer entsprechenden Motion zugestimmt hatten. Beobachter räumen der Umsetzung eines Modellprojekts zur medizinischen Abgabe deshalb sehr gute Chancen ein.
Umstritten hingegen ist das Modell, das die regulierte Abgabe an 300-900 teilnehmende Personen beinhaltet. Auch deshalb, weil es Jugendliche nicht per se außen vorlässt: Um einen bestehenden Risikokonsum unter Kontrolle zu bringen, soll Cannabis unter Aufsicht kontrolliert an Jugendliche abgegeben werden, die bereits ein problematisches Konsummuster aufweisen. Beide Modelle zur Cannabis-Abgabe sollen Anfang 2016 dem Bund vorgelegt werden.