Dafür gibt’s lebenslänglich
Ein Gefängniswärter eines Knasts in der Nähe von Costa Ricas Hauptstadt San José hat bereits vergangene Woche eine Brieftaube mit einem Paket, das 14 Gramm Weed sowie die gleiche Menge Koks enthielt, erwischt. Das Federvieh hatte erfolgreich versucht, mit der schweren Last im Gefängnis “La Reforma” zu landen. Um zu vermeiden, dass die “Drogentaube”, wie die Presse des Landes das arme Tier getauft hat, in Zukunft Weed oder Koks in den Knast schmuggelt, wird der Vogel wohl lebenslänglich in einer Zoo-Voliere eingesperrt bleiben. Wer sie trainiert hat, konnten die Ermittler bislang nicht herausfinden.
Die 28 Gramm Gras und Koks, die das arme Vieh in einem Säckchen um den Hals hängen hatte, sind für die Insassen sicher leichter zu verschmerzen als für die Taube. Allein in diesem Jahr wurden in”La Reforma” mehr als 50 Kilogramm Drogen gefunden.
Narcopaloma – so ein geniales Wort muß einem erstmal einfallen. Bin immer wieder verblüfft, wie kreativ Lateinamerika sein kann… Erinnert fast an den argentinischen Papst: Verschenkt Schokolade an Waisenkinder und braucht im Flugzeug Coca-Mate-Tee aufgrund der Höhenkrankheit – ist jedoch konsequenter Befürworter des Drogenkrieges – denn “Verbrechen legalisieren” hält er für Mist, weil danach genau so viele wie vorher passieren würden, sagt er. Absurde Welt… Aber mit einer Nase Koks vor dem Abflug wäre die Taube vielleicht problemlos entwischt, was?
Wer die Vergangenenheit dieses Papstes kennt weiß auch das er tief in die Verbrechen der Militärjunta Argentiniens verstrickt ist, die für lange Jahre des Mordes und der Folter in diesem Land verantwortlich ist. Insofern nur die Fortsetzung der immer gleichen Geschichte.