Montag, 7. Dezember 2009

Die Hanfberatung im Hanf Journal – Erste Hilfe für Kiffer

Kascha ist per e-Mail über kascha@hanfjournal.de zu erreichen. Also ran an die Tasten, dumme Fragen gibt es nicht, nur blöde Antworten.

Alex (ohne Alter, aus Hamburg) fragt:
„Hi Kascha,
ich brauche bitte unbedingt eure Hilfe.
Kurz zur Sache. Ich bin auf dem Weg zur Arbeit um 8.45h vor genau zehn Wochen positiv auf Cannabis getestet worden. Natürlich stolperte ich blindlinks in die fast schon anmaßenden Fragen der Polizei und stimmte einem Urintest zu.
Nun ist mir die Fahrerlaubnis entzogen worden (4,9ng/ml THC & 39,3 ng/ml THC Carbonsäure). Da ich nichts dem Zufall überlassen möchte, aber kein Geld für einen Anwalt habe, suche ich so viel wie möglich nach professioneller aber kostenloser oder kostengünstiger Hilfe.
Im www ist kaum zu unterscheiden, wer zu diesem Thema seriöse Hilfe anbietet. Ich möchte meine Fahrerlaubnis so schnell wie möglich wieder erlangen. Vielleicht könnt ihr mir gute Kontakte in Hamburg oder im www vermitteln.
Ich wäre euch sehr dankbar, wenn ihr mir weiter helfen könntet.“

Kascha antwortet:
„High Alex,
das ist ja unglücklich gelaufen. Dem Urintest sollte man nie zustimmen, im Zweifelsfall zählen aber nur die beim Bluttest ermittelten Werte. Nach den Werten, die du mir mitgeteilt hast, nehme ich an, dass du zwar einigermaßen regelmäßig rauchst, aber das THC im Blut vermutlich noch vom Vorabend ist – auf jeden Fall ist aktives THC vorhanden, was üblicherweise leider als Rauschfahrt angesehen wird. Mit dem Verdacht auf regelmäßigen Konsum bist du zudem – rechtlich gesehen – im Verdacht, nicht zum Führen eines Kfz geeignet zu sein (unabhängig vom aktiven THC im Blut, das als Rauschfahrt zusätzlich eine Ordnungswidrigkeit darstellt) und es werden dich vermutlich eine MPU und Drogenscreenings erwarten, um deinen Führerschein wieder zu sehen. Das kann ziemlich teuer werden, ein Anwalt kann dir bei 4,9ng/l leider auch nicht viel weiter helfen. Du kannst bei deinem Amtsgericht anrufen und dich erkundigen, ob sie dir einen Beratungsschein ausstellen – damit wäre die Erstberatung beim Rechtsanwalt kostenlos und nur für ein sich eventuell anschließendes Verfahren oder ähnliche Tätigkeiten des Anwaltes müsstest du dann bezahlen, wenn du dich dazu entschließen solltest. Einen Beratungsschein bekommst du, wenn du z.B. arbeitslos bist, die Regelungen unterscheiden sich aber regional und es ist möglich, dass du mit einem geringen Verdienst auch noch dazu berechtigt bist. Hilfreich ist auch die Grüne Hilfe Netzwerk e.V., erreichbar unter http://www.gruene-hilfe.de. Da eine MPU aber kaum zu vermeiden sein sollte, musst du überlegen, ob du das Geld für ein MPU Training ausgibst (ab ca. 600 Euro) oder dir dazu ein Buch kaufst, z.B. „Der Testknacker zum Führerscheinverlust“ von Theodor Rieh (ca. 10 Euro), für die ganze MPU Geschichte musst du (ohne Training) so etwa mit 600-800 Euro rechnen. Jedenfalls wünsche ich dir viel Erfolg und hoffe, dass ein eventueller Führerscheinentzug für dich keine weiteren Folgen (Jobverlust u.ä.) hat. “

Jonas (19) aus Berlin fragt:
„Hi Kascha,
das ist vielleicht eine etwas ungewöhnliche Frage, aber ich wollte mal wissen, warum der Filtertip eigentlich Filtertip heißt, er filtert ja nicht wie ein Zigrarettenfilter? Und kann man Zigarettenfilter für Joints benutzen, wenn man das nicht so stark mag, oder filtert das auch das THC?“
Kascha erklärt:
„Hi Jonas,
also ich würde behaupten, dass der Filtertip (so nennt man das Stückchen Pappe aus dem man den „Jointfilter“ dreht) so heißt, weil der „Jointfilter“ an der Stelle sitzt, wo bei einer normalen Zigarette der Filter wäre – Mundstück wäre vielleicht eine zutreffendere Bezeichnung. Dass man ein solches Teil statt einem Zigarettenfilter benutzt, hat mehrere Gründe: Erstens würde ein Zigarettenfilter, auch wenn man durchaus auch bei einem so gedrehten Joint eine Wirkung verspüren würde, neben dem Teer wohl auch einen gewissen Teil des THC aus dem Rauch filtern. Und zweitens bremst ein Zigarettenfilter durch seine Struktur, durch die der Rauch erst hindurch muss, den inhalierten Rauch deutlich ab, so dass er weicher und sanfter erscheint – eher enttäuschend für Kiffer, die mit dicken Papierfiltern auch das kratzige Gefühl des einströmenden Rauchs im Hals mögen. Im Endeffekt ist also der Papierfilter einfach effektiver – bei den gegenwärtigen Schwarzmarktpreisen für Cannabis ist dies für die meisten Konsumenten ein entscheidendes Argument dafür. Im Handel erhältliche Aktivkohlefilter, die speziell für Joints entworfen sind, stellen eine Kompromisslösung dar, da sie im Aufbau an den Gewohnheiten von Cannabiskonsumenten orientiert sind. Eine andere Möglichkeit ist der so genannte „Tabakfilter“, für den man anstelle eines Filtertips ein kleines bisschen Tabak oder die Spitze von einer Zigarette in den Joint einsetzt. Dadurch wird der Rauch angenehmer und weicher, man hat aber häufig Tabak im Mund und auch der Geschmack des Mundstücks ist zum Teil gewöhnungsbedürftig. Für Pur-Joints ist es sinnvoll, gar keinen Filter zu verwenden – es ist zwar etwas anstrengend, dann bis zum Ende zu rauchen, ohne sich die Lippen zu verbrennen, andererseits vermeidet man so das unangenehme „Pur-Kratzen“ und das dazu gehörige Husten.“

Kascha in eigener Sache:
Hallo liebe LeserInnen,
vor einiger Zeit hatte ich einen Leserbrief mit einer Frage zu Rauchgeräten aus verschiedenen ungewöhnlichen Gegenständen und habe um weitere Anregungen gebeten – eine Antwort, die ich bekommen habe, fand ich interessant und würde sie gerne an dieser Stelle veröffentlichen. Vielen Dank dafür, Dagobert, ich habe es noch nicht ausprobiert, aber ich werde es noch tun. Hier also die Mail, viel Spaß damit und fröhliche Weihnachten:
„Tachchen, tachchen,
man kann auch ne Blubber aus Obst nachbauen.
Bauch ne Melone – Chillum ne Möhre und als Hals eignet sich ne Gurke 😉
Rettich rauchen, in Form eines Chillum’s, is ooch nett
Peace Dagobert101“

e-mail an Kascha

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