Sonntag, 8. Mai 2022

Jahresbilanz: Zoll beschlagnahmt 26.000 Kilo Drogen

Die Drogen waren unter anderem in Spielzeug und Kosmetikwaren versteckt.

Cannabis
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Der Zoll ertappt jedes Jahr eine Menge Schmuggler, Dealer und auch einfach uninformierte Kleinbürger bei der Einfuhr von illegalen Drogen. Nun hat das Zollfahndungsamt Frankfurt seine Jahresbilanz vorgestellt – darin sind die Aufgriffe aus Post-, Fracht- und Reiseverkehr dokumentiert. Dabei kommt eine beachtliche Menge an Drogen und anderer Konterbande zu Tage: Insgesamt fand und beschlagnahmte der Zoll rund 26.000 Kilo Drogen. Wert: Rund 129 Millionen Euro.

Dabei ist interessant, dass die klassischen Drogen hier nur einen Bruchteil der 26 Tonnen stellen. In der Jahresbilanz werden 494 Kilo Kokain, 450 Kilo synthetische Drogen, 27 Kilo Heroin und 365 Kilo Cannabisprodukte gelistet. Das Gros der beschlagnahmten Drogen stellt die Pflanze Khat, welche aus Afrika kommt und in der richtigen Dosierung eine aufputschende und euphorisierende Wirkung hat. In Ländern wie Äthiopien werden Khatblätter, ähnlich wie Kokablätter in Lateinamerika, schon seit Jahrhunderten gekaut. Der deutsche Zoll beschlagnahmte vergangenes Jahr satte 22 Tonnen der Pflanze.

Beachtlich ist auch die Menge der Drogenkuriere: Trotz der großen Gesamtmenge an Drogen wurden nur 110 Drogenkuriere vorläufig festgenommen. Die Verstecke waren dabei äußerst kreativ; von Kinderspielzeug bis zum eingenähten Versteck in der Kleidung oder doppelten Kofferböden. Auch drei Kilo flüssiges Kokain konnte im Kokosfett zweier Frauen gefunden werden. Nur ein einziger Mann folge der ‘klassischen’ Methode des ‘Schluckens’. Er trug rund 700 Gramm Kokain mit sich, geschluckt hatte er hierfür 70 Behältnisse.

Auch Klamotten, Wertgegenstände, Bargeld und Tiere waren im vergangenen Jahr reichlich vorhanden – 270.000 Plagiate im Wert von 58 Millionen Euro konnten allein bei der Kleidung sichergestellt werden. Unschön sind oft die Geschichten der geschmuggelten Tiere: Das fällt schon bei den Zahlen auf. Auf die 655 Sicherstellungen kommen ganze 50.000 artengeschützte Tiere und Pflanzen. Diese werden oft in viel zu kleinen Behältnissen transportiert oder gar in Klamotten am Körper ‘gestopft’. Keine schöne Reise für die Tiere. Nicht, dass Menschen sich nicht auch in solche Situationen bringen: Vor einigen Jahren hatte sich ein Mann aus Mexiko als Autositz verkleidet, um in die USA einzureisen. Von solch mutigen Versuchen war in der deutschen Jahresbilanz allerdings keine Rede.

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1 Kommentar
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Rainer
1 Jahr zuvor

Geld,daß dem Fiskus erhalten bleibt.