Sonntag, 16. Januar 2022

King Khoisan und wahre Unterdrückung

Der Anführer des Indigenen Khoisan-Volks wird in Südafrika wegen Cannabis festgenommen

Die Nelson Mandela Statue – hier ohne King Khoisan. Bild: Clayton.

Südafrika’s jüngste Geschichte ist noch immer gezeichnet von den Folgen der Apartheid. Viele Völker protestieren noch immer gegen Unterdrückung seitens der Regierung – so auch die Khoisan. Deren Anführer, King Khoisan SA, hat sich seit drei Jahren neben einer Nelson Mandela Statue niedergelassen und dort, neben anderen Pflanzen, auch Cannabis angebaut. Sich genau hier niederzulassen, ist nicht nur auf Symbolik der Statue zurückzuführen – King Khoisan’s Mahnwache befindet sich direkt vor dem Hauptregierungsgebäude Südafrikas, den Union Buildings.

Der König und die mit ihm protestierenden fordern eine Anerkennung als Ureinwohner Südafrikas und Kwazi-Khoe als offizielle Sprache, die Tilgung des Begriffs “coloured” (gemeint sind Personen, einen weißen und einen schwarzen Elternteil haben) aus offiziellen Dokumenten, sowie Land und Ressourcen um ihre Kultur weiterhin ausleben zu können. Khoisan ist ein Sammelbegriff verschiedener Kulturen; diese sind die ältesten noch existierenden Einwohner Südafrikas und damit die älteste heute noch existierende Menschengruppe. In Europa wurden sie mit dem Begriff “Hottentotten” bezeichnet, ein abwertender und diskriminierender Begriff aus der Kolonialzeit. Die Herero, ein Teil der Khoisan, waren Opfer des ersten Genozids im 20. Jahrhundert (durch das deutsche Reich); die Khoisan litten sehr unter dem Apartheid-Regime Südafrika’s – eine Zeit wahrer Unterdrückung, deren Studie wichtig wäre, für all diejenigen, die sich durch Corona-Maßnahmen als unterdrückt ansehen.

Während die Regierung und der Präsident, Cyril Ramaphosa, die Proteste und Forderungen ignorierten, wurden nun King Khoisan und drei weitere Personen festgenommen. Der Vorwurf: Handel und Anbau von Cannabis. König Khoisan sieht dies als ein politisches Manöver an, um ihn zum Schweigen zu bringen – Dagga (sprich “dacha”, der südafrikanische Begriff für Cannabis) gilt bei den Khoisan als Heilmittel. Zudem hatte die Gruppe bereits seit Anfang der Proteste, also 2018, Cannabis angepflanzt. Die zwei dutzend Polizisten, teilweise beritten und mit Spürhunden, nahm den sich an die Cannabispflanzen klammernden König Khoisan SA fest. “This was also just their way of getting rid of us. But this is not going to stop. We will continue to fight because it is in our blood,” so König Khoisan.

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1 Kommentar
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Haschberg
2 Jahre zuvor

Jemanden wegen ein paar Hanfpflanzen festzunehmen, finde ich einfach nur lächerlich und unnötig, ganz egal wo dies geschieht.