Mittwoch, 23. September 2020

Kascha – September 2020

Kascha ist wie immer per e-Mail zu erreichen. Also ran an die Tasten, dumme Fragen gibt es nicht…



Berend (ohne Alter und Wohnort) möchte wissen:

„Moin Kascha,

mein Kollege hat eine Pflanze (Automatic) auf dem Balkon stehen, die sich zurzeit in der Blütephase befindet. Nach Minierlarven (die anscheinend nur der Ästhetik der Pflanze Schaden zugefügt haben), haben sich auch Blattläuse unter manchen Blättern angesammelt. Da er schnell reagieren wollte, um den Schädlingsbefall einzudämmen, hat er die Blätter mit Seifenwasser besprüht. Leider ist auch Wasser auf den Boden getropft. Das Problem mit den Blattläusen ist wohl behoben, aber er ist sich nicht sicher, ob man die Blüten jetzt überhaupt noch gebrauchen kann, da das Seifenwasser letztendlich auch von den Wurzeln aufgenommen werden kann. Weißt du, wie legale Grower mit so einer Problematik umgehen? Hilft spülen?“

Kascha antwortet:

„Hi Berend,

ganz allgemein ist ein bisschen Seifenwasser für die meisten Pflanzen kein Problem – viele Menschen gießen mit ihrem Bade- und Abwaschwasser den Garten oder ihre Balkonpflanzen. Schwieriger ist es bei chemischen Reinigungsmitteln, Geschirrspül-Tabs etc., aber wenn man nur die Blätter besprüht hat, dann wird das, was auf den Boden getropft ist, beim nächsten regulären Gießen sicher ausreichend verdünnt. Das sind ja nur wirklich geringe Mengen im Vergleich zu ganzen Schüsseln mit Seifenlauge, die manche Leute in ihre Gemüsegärten schütten. Die Seife reichert sich übrigens, anders als Düngemittel, die ja dafür entwickelt wurden, um von der Pflanze optimal aufgenommen zu werden, auch nicht sonderlich in den Blüten an. Kurz gesagt: Keine Sorge, alles gut.“



Aylin (ohne Alter und Wohnort) fragt:

„Hi Kascha,

ich müsste meinen Grinder reinigen und würde gerne die Milchmethode anwenden. Anschließend würde ich gern Kakao daraus machen, ich hätte aber auch sehr gerne eine Wirkung. Kann ich da so noch Cannabis hinzufügen beim Aufkochen?“

Kascha antwortet: 

„Hi Aylin,

zur Erklärung für unsere Leser, die damit nicht vertraut sind: Bei der Milchmethode wird der Grinder in Milch aufgekocht, das enthaltene Fett löst die harzigen Anhaftungen vom Grinder ab. Dabei löst sich auch THC aus diesen Anhaftungen in der Milch auf, je nach verwendeter Milchmenge und Menge der Anhaftungen sollte es also schon so zu einer „wirksamen“ Milchlösung kommen. Dabei braucht man für die Milchmethode auch nicht literweise Milch zu verwenden – gerade so viel, dass der auseinandergebaute Grinder in einem kleinen Topf gut bedeckt ist. Ich kann dir aus rechtlichen Anleitungen keine Anleitung zur Zubereitung und zum Konsum illegalisierter Drogen geben, aber technisch ist es natürlich möglich, zusätzliche Cannabisblüten oder Harz zuzufügen. Die meisten Konsumenten würden dafür aber den Grinder vorher aus der Milch entnehmen und die Milch dann mit den neuen Blüten noch einmal aufkochen, um den Grinder nicht unnötig zu verkleben. “



Eric (24, aus dem Münsterland) möchte wissen:

„Hallo liebe*r Kascha,

ich würde gerne kiffen. Da ich aber gerade eine MPU hinter mir habe und die Zeit ohne Führerschein unerträglich für mich war, habe ich Angst meinen Lappen direkt wieder zu verlieren. Ich habe zwar nicht vor in irgendeiner Weise ein Kraftfahrzeug im berauschten Zustand zu bewegen, aber trotzdem enorme Angst um meinen Lappen, wenn ich beim Kiffen oder mit Abbauprodukten im Blut beim Fahren erwischt werden sollte. Wie kiffe UND behalte ich meinen Lappen am besten?“

Kascha antwortet:

„Hallo Eric,

das ist tatsächlich eine verzwickte Situation, in der sich aufgrund der ideologisch aufgeladenen Rechtslage zahlreiche Konsumenten befinden. Eine Rechtsberatung darf ich dir natürlich an dieser Stelle nicht geben, aber natürlich kann ich dir erklären, wie das alles grundsätzlich funktioniert und wie andere Personen in deiner Lage damit umgehen. Das wichtigste ist leider die genaue Planung – jede spontane Aktion schafft Risiken. Dabei ist wichtig zu wissen, dass aktives THC relativ langsam abgebaut und ausgeschieden wird, so ist es auch noch Stunden nach der eigentlichen Wirkung noch nachweisbar. Wenn man in dieser Zeit wieder kifft, steigt das Level an und die Abbauzeit verlängert sich kumulativ. Das bedeutet: Von einem einzelnen Joint ist vielleicht nach 24 Stunden noch aktives THC im Körper nachweisbar, auch wenn die Fahrleistung für nur etwa drei bis vier Stunden nachweislich beeinträchtigt ist. Wenn man jeden Abend, nach allem Autofahren des Tages, einen Joint raucht, ist das oft schon länger als 24 Stunden nachweisbar. Außerdem reichern sich dann auch Abbauprodukte an, die teilweise noch monatelang nachweisbar sind – überschreiten diese einen gewissen Wert, wird folglich von regelmäßigem Konsum ausgegangen, der ohnehin laut Fahrerlaubnisverordnung die Fahreignung ausschließt. Wenn du öfter als 1-2 Mal pro Woche kiffen willst, musst du also immer mit dem latenten Risiko leben, „zu viel THC“ im Blut zu haben. Andererseits kann die Polizei dir nicht einfach so Blut abnehmen, denn das wäre ohne triftigen Anlass eine Körperverletzung im Amt. Daher gibt es Drogenschnelltests, um den Verdacht zu erhärten, die man aber verweigern kann. Sind die Polizisten aber trotz Schnelltest-Verweigerung der Meinung, man sei berauscht, wird man dem Amtsarzt vorgestellt, der dann entscheidet, ob man einen „berauschten Eindruck“ macht und gegebenenfalls Blut entnimmt. So lange man also immer nüchtern genug wirkt, weil man immer nüchtern fährt (ob die roten Augen von einer Allergie oder von Drogen kommen, entscheiden Polizisten erfahrungsgemäß auch anhand von Anhaltspunkten wie Kleidung, Frisur und Hautfarbe), dürfte es normalerweise gar nicht erst zu einer Blutentnahme kommen. Kurz gesagt lautet die sicherste Formel also: Nicht so viel kiffen, dass es sich im Fettgewebe bzw. Blut anreichert, nach dem Kiffen mind. 24 Std. nicht Auto fahren und nicht aussehen wie ein Kiffer.“ 

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Heiko Graen
3 Jahre zuvor

Hallo Kascha,
ich möchte nächstes Jahr Pflanzen auf der Terasse ziehen. Kannst du mir eine Empfehlung bzgl. Samenwahl geben. Terasse ist nach Süden ausgerichtet. Wann ist der beste Monat um auszupflanzen, femisiert automatik etc..
Viele Grüße Heiko