Dienstag, 17. Juli 2018

Humulen – ein ganz besonderes Terpen

 

Autor: Ferdinand Grün

 

 

Bevor wir in diesem kurzen Artikel klären, was genau es mit Humulen auf sich hat, brauchen wir zu Anfang noch ein paar Informationen über Terpene, denn: Was genau sind eigentlich Terpene?

 

 

In der Cannabispflanze kommen bis zu 600 verschiedene, nachgewiesene Inhaltsstoffe vor. Dazu zählen natürlich die bekannten Cannabinoide wie THC oder CBD, aber auch verschiedene Flavonoide, Alkohole, Hydrocarbone, Aldehyde, Fettsäuren und eben auch Terpene, besser bekannt als „Ätherische Öle“. Davon sind in der Cannabispflanze sage und schreibe mindestens 120 verschiedenen Verbindungen mit wohlklingenden Namen wie Mycren, Limonen, Pinen,  Caryophyllen und nicht zuletzt Humulen enthalten.

 

Humulen findet sich allerdings nicht nur in der Hanfpflanze, sondern auch in anderen Pflanzen wie dem Koriander, dem Ginseng, Pfeffer, Ingwer und, wie der Name schon vermuten lässt, auch im Hopfen (Humulus Lupus). Humulen ist im Bier unter anderem für den typisch bitteren, „hopfigen“ Geschmack verantwortlich. Also, falls ihr euch jemals gefragt haben solltet, warum ein frisch geöffnetes Bier ganz schön derbe nach Gras riechen kann – jetzt habt ihr die Antwort.

 

 

Terpene zeichnen sich allerdings bei Weitem nicht nur durch ihren Geschmack aus, sondern haben anscheinend auch selbst eine nicht zu unterschätzende Wirkung auf den menschlichen Körper. Ihnen werden zum Beispiel antiphlogistische (entzündungshemmende), antitumoröse (krebshemmende), antibakterielle und appetitzügelnde Wirkungen zugeschrieben. Viele pflanzliche Arzneimittel enthalten Humulen als Wirkstoff und auch in der traditionellen chinesischen Medizin spielt dieses Terpen eine große Rolle. Obwohl es zu dem Thema bereits einige Studien gibt, ist die wissenschaftliche Datenlage hier allerdings immer noch leider ziemlich dünn. Sicher nachgewiesen wurde bereits, dass Terpene zum sogenannten Entourage-Effekt beitragen. Das heißt, dass es die therapeutische Wirkung von Cannabinoiden verstärken kann. So mildert es zum Beispiel die negativen Effekte von Tetrahydrocannabinol und trägt so zu einer besseren medizinischen Verträglichkeit bei.

 

Nüchtern gesehen gibt es allerdings auf dem Gebiet der Terpene noch so einiges zu entdecken und so wie uns vor einigen Jahren die Wirksamkeit von Cannabidiol (CBD) überrascht hat, so wird es uns mit den Terpenen ebenfalls noch gehen. Hanf hat einfach Potenzial, das uns seit Jahrtausenden immer wieder überrascht.

 

Und das wird so schnell nicht aufhören.

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