Freitag, 7. April 2006

Die Hanfberatung im HanfJournal

Erste Hilfe für Kiffer

Bela (19) aus Thüringen fragt:
“High Kascha,
mal angenommen, ein Hanf-Samen niederländischer Herkunft landet auf einem Stückchen Erde und möchte wachsen. Was wäre dafür ein geeigneter Zeitpunkt und was für Bedingungen würde er sich wünschen um einem zufälligen Finder der Pflanze einen schönen Abend zu bescheren?”

Kascha antwortet:
“Hey Bela,
er (oder im Interesse des Finders besser: sie) würde sich wohl in erster Linie wünschen, dass er damit nicht zum Gegenstand einer Straftat wird. Wenn jemand beim Gießen erwischt wird, wird wohl einer der größten Unterschiede zwischen einer Hanf- und einer Tomatenpflanze deutlich: Tomaten darf man anbauen, Hanf nicht.
Prinzipiell ist ein guter Zeitpunkt Mitte bis Ende April. Gerade bei dem langen Winter dieses Jahr sei aber noch einmal darauf hingewiesen, dass es möglichst auch nachts keinen Frost mehr geben sollte. Die Erde muss keinen übermäßig hohen Ansprüchen gerecht werden, sollte aber schon mehr als nur Sand sein. Es gibt auch richtige “Hanf”-Erde im Grow-Shop, auch in Blumenerde aus dem Baumarkt gedeiht die Hanf-Pflanze.
Das Wasser sollte möglichst immer ein bisschen sauer sein, ein pH-Wert zwischen 5 und 7 ist okay.
Und Sonne ist wichtig. Das muss nicht den ganzen Tag volle Sonne sein, aber möglichst trotzdem den ganzen Tag hell. Je mehr Sonne es gibt und umso besser Boden und Wasser sind, desto besser das Resultat. Dabei kann schlechter Boden nicht mit mehr Sonne kompensiert werden.
Beim Indoor-Anbau benötigt man zusätzlich Lampen und Belüftung, das ist noch einmal ein Kapitel für sich. Ich habe es eher so verstanden, dass dein hypothetischer Samen auf einer Freifläche landet, falls du also noch Fragen hast, schreib mir einfach noch mal. 🙂
Ansonsten findest du viele spannende Berichte und wichtige Tipps unter www.hanfjournal.de im Bereich “Guerilla-Growing.”

Carola (39) aus Hamburg möchte wissen:
“Hallo Kascha,
meine Kinder (17 und 19) interessieren sich sehr für Hanf. Da ich mich eigentlich als aufgeschlossene Mutter betrachte, war ich letztens mit ihnen in einem “Head-Shop”, und habe mir von ihnen die vielen verschiedenen Sorten von Pfeifen und Bongs erklären lassen. Dann habe ich entdeckt, dass es dort auch Hanf-Schokolade und Hanf-Lollies gibt. Jetzt möchte ich natürlich wissen, ob das überhaupt erlaubt ist und ob man davon auch etwas merkt? Vorsichtshalber habe ich mir so etwas gleich gekauft, mich aber noch nicht getraut es auszuprobieren.”

“Hi Carola,
es freut mich ja für deine Kinder, dass sie eine so offene Mutter haben. Ich glaube, nicht viele können berichten, mal mit ihren Eltern in einem Head-Shop gewesen zu sein.
Ich weiß nicht, ob ich dich beruhige oder enttäusche, wenn ich dir mitteile, dass du von den Hanf-Süßigkeiten keinerlei psychedelischen Erfahrungen zu erwarten hast. In der Hanf-Schokolade werden die wirkstofffreien Hanf-Samen verarbeitet, die im Übrigen sehr gesund, und wenn man Schokolade mit Nuss mag, auch lecker sind. Für die Hanf-Lollies wird ein in der Regel aus EU-zertifiziertem Nutzhanf gewonnener Geschmacksstoff verwendet, der nur maximal 0,3 Prozent des Hauptwirkstoffes THC enthält,. Auch das reicht nicht für einen Rausch. Aus diesem Grund dürfen solche Hanf-Schokoladen, Hanf-Lutscher bzw. -Bonbons, Hanf-Limonaden oder auch Hanf-Brot ganz legal verkauft werden und du kannst sie ohne Bedenken ausprobieren. In den Niederlanden sieht das schon wieder etwas lockerer aus. Dort wird in vielen Coffee-Shops THC-haltiger Hanf-Wein, Hanf-Kakao und zum Beispiel Gebäck verkauft. Davon ist in der Tat ein Rausch zu erwarten, leider aber auch Probleme mit dem Zoll, wenn man so etwas den lieben Verwandten als Souvenir mitbringen möchte.”


Jürgen (20) aus Potsdam möchte wissen:

“Hallo Kascha,
bei uns im Baumarkt gibt es Hanf-Samen zu kaufen. Ich würde gerne wissen, ob es sich lohnt, die auszusäen? Ich meine, bringt es was, wenn man es dann pur raucht oder so? Ein bisschen THC soll ja auch im Nutzhanf sein? Oder kann man versuchen, ihn wieder hoch zu züchten?”

Kascha rät:
“High Jürgen,
Hanf-Samen gibt es im Handel in vielen verschiedenen Formen. Im Baumarkt, im Bioladen und auch in Vogelfuttermischungen. Gerade letztere haben immer wieder auch zur Folge, dass ältere Leute völlig unbeabsichtigt rund um die Vogelfutterbehälter in ihren Gärten Hanf-Pflanzen stehen haben.
Das alles hat aber eine Gemeinsamkeit: Die Aussaat, auch von THC-freiem Nutzhanf, ist genehmigungspflichtig. Wenn die jemand bei dir im Garten oder auf dem Balkon sieht, ist der Stress erst mal groß, bis dann der Wirkstoffgehalt getestet wurde.
Außerdem bringt es dir im Grunde nicht viel. Du kannst das Zeug zwar rauchen, aber außer eventuellen Kopfschmerzen ist keine Wirkung zu erwarten. Dafür bestäuben die Pflanzen vielleicht andere, potente Pflanzen, die in der Nähe angebaut werden und mindern die Qualität ihrer Samen. Ich würde persönlich eher empfehlen, solche Samen zu essen oder an Vögel zu verfüttern. Besonders empfehlen kann ich geröstete und kandierte Hanf-Samen, besonders letztere haben ein weit höheres Suchtpotenzial als Kiffen selbst, knallen zwar nicht, aber sind dafür sehr knusprig.
Das mit dem Hochzüchten ist noch ein ganz eigenes Kapitel. Die Legende hält sich ja beharrlich, dass Nutzhanf ab der 3. oder 5. Generation wieder “knallt”. Das ist sehr relativ. Möglicherweise erhöht sich der Wirkstoffgehalt durch Zufall, erreicht aber kaum die Qualität von handelsüblichem Gras und würde dich auch nach Jahren noch eher enttäuschen. Durch gezieltes Züchten mit den jeweils potentesten Pflanzen kannst du die Resultate ein wenig verbessern, aber man hat wohl mehr davon, wenn man mal aus seinem Gras ein paar Samen raus pult und die in die Erde steckt, als wenn man über Jahre hinweg das Rad neu erfindet.”

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