Dienstag, 25. September 2018

Suchtexperte verbreitet Fakenews über Cannabis

 

 

Kinder- und Jugendpsychiater Christoph Möller warnt vor Cannabis-Legalisierung – wegen der Kinder

 

 

 

 

Ein Kommentar von Sadhu van Hemp

 

 

Der Mann kann einem nur leidtun, denn wer es als Psychiatrie-Chef und Honorar-Professor nötig hat, sich mit einem Plädoyer für die Fortführung des Anti-Hanf-Krieges in der Presse Geltung zu verschaffen, erweckt den Verdacht, selbst ein Fall für die Couch zu sein. Zumal die Argumente gegen eine Cannabis-Legalisierung, die der Herr Professor ins Feld führt, auf alternativen Fakten fußen, die bei näherer Betrachtung von jedem Laien als dreiste Lügen entlarvt werden.

 

Inwieweit die Fürsprache des Professors für die Kriminalisierung von Millionen erwachsener Bürger und Bürgerinnen eine schwere Form von selektiver Wahrnehmung ist, die auf einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung beruht, lässt sich per Ferndiagnose nur schwer feststellen. Doch eines ist klar: Dem Doktorchen ist es völlig schnurz, dass der von ihm gerechtfertigte Anti-Hanf-Krieg am Fließband das Leben unzähliger Menschen zerstört. Christoph Möller hat keine Empathie für Leute, die auf Grund der Cannabis-Prohibition von den Mühlen der Justiz zermahlen werden, die ihren Arbeitsplatz, das Sorgerecht für die Kinder, die Fahrerlaubnis oder die Wohnung verlieren. Das Wohl dieser ausgewachsenen Menschen scheint Möller am Allerwertesten vorbeizugehen. Er setzt andere Prioritäten – und das sind Kinder, über die der liebe Herr Doktor schützend seine Hand hält. Über 18-jährige Cannabis-Konsumenten hingegen müssen seiner Meinung nach rigoros kriminalisiert werden.

 

Der Kinderfreund Möller gilt in seinen Kreisen als Suchtexperte – und als solcher ist es dem ehemaligen Leiter einer Suchthilfeeinrichtung ein Herzensanliegen, vor dem Cannabis-Genuss im Kindes- und Jugendalter zu warnen. Zwar sind Warnungen weniger wirksam als Aufklärung, aber grundsätzlich ist gegen Möllers Engagement, Kinder und Jugendliche vor Substanzmissbrauch zu schützen, nichts einzuwenden. Als Chefarzt der Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie eines Kinderkrankenhauses in Hannover sitzt er werktags vielen jungen Menschen gegenüber, die sich freiwillig oder gezwungenermaßen wegen übermäßigen Kiffens einer „Gehirnwäsche“ unterziehen. Sofern die Therapeuten den Patienten keine Gewalt antun, also die ‚THC-Suchterkrankung’ beispielsweise nicht mit Psychopharmaka zu heilen versuchen, mag die Hilfe zur Selbsthilfe sinnvoll sein – und alles ist gut. Problematisch wird es jedoch, wenn die Patienten einem Psychiater gegenübersitzen, der nur noch das wahrnimmt, was er sehen will, während alles andere ausgeblendet wird.

 

Möller scheint so ein Doktor zu sein, der sich mittels selektiver Wahrnehmung durch seine (Berufs)Welt tastet. Für den jungen Patienten, der wegen missbräuchlichen Cannabisgenusses psychotherapeutisch behandelt wird, würde das bedeuten, dass auf seine Fragen mit Lügen und Halbwahrheiten geantwortet wird. Unpassende Informationen werden verschwiegen. Würde ein in der Pubertät steckender Patient während der Therapiesitzung fragen, warum in Colorado alles so ganz anders, so friedlich, so entspannt ist, könnte Möllers Antwort die sein, die er in der ‚Neuen Presse’ zum Besten gab:

„Zahlen aus anderen Ländern, etwa Colorado in den USA, belegen, dass durch die Legalisierung von Cannabis der Konsum deutlich zunimmt. Ebenso steigt die Kriminalitätsrate, Autounfälle nehmen zu, genauso die Zahl der Klinikeinweisungen wegen Cannabisvergiftung, selbst bei Kleinkindern.“

 

Selbstverständlich verzichtet Möller auf den Verweis, aus welchen dunklen Quellen er diese Informationen bezieht. Wichtig scheint ihm nur, erst einmal ein bisschen Horror zu liefern, damit die Zweifler an der Cannabis-Prohibition nicht mehr zweifeln, sondern angstgetrieben für diese plädieren.

Doch der eigentliche Irrsinn der Möllerschen Anti-Cannabis-Philosophie ist, dass er diese postwendend ad absurdum führt. „In den vergangenen zehn Jahren hat der Cannabiskonsum von Kindern und Jugendlichen in Niedersachsen rasant zugenommen. Die Zahl der ermittelten Verstöße Minderjähriger mit Cannabis hat sich dabei verdoppelt, gab das Landeskriminalamt erst vor wenigen Wochen bekannt. Und auch immer mehr Mädchen greifen zum Joint.“

Wie kann das sein, Herr Möller? Herrschen in Niedersachsen etwa Verhältnisse wie in Colorado? Oder ist die Cannabis-Prohibition vielleicht doch nur die beste Werbung fürs Kiffen?

 

Aber auch auf diese Frage hat Möller eine Antwort, die selektiver nicht sein könnte. Dazu dient Möller das Fachwissen des LKA-Präsident Friedo de Vries, der für den rasanten Anstieg des Cannabis-Konsums die schwelende Legalisierungsdebatte verantwortlich macht. „Permanent wird diese Droge verharmlost, so getan, als wäre Cannabis nicht schädlich. Das ist verantwortungslos“, appelliert Möller an alle Verantwortlichen.

Völlig ausgeblendet wird, dass die Menschen schlicht und einfach die Schnauze voll haben, sich die Verwendung des von Gott gegebenen Heil- und Genusskrauts verbieten zu lassen – auch wenn es schädlich ist, so wie alles schädlich ist, sogar das Leben selbst. Möller ist, obwohl er zur Bildungselite dieses Landes gehört, blind für den Kern des Problems. Er will nicht sehen, nicht wahrnehmen, dass das Hanfverbot die Wurzel allen Übels ist. Ein Übel, von dem die Psychoklempnerbranche bestens profitiert.

 

Wie sehr der gute Mann in die Irre läuft, beweist auch, dass er seine völlig abstruse Argumentation auf Aussagen eines Polizisten stützt, der darüber schwadroniert, dass sich der Wirkstoff THC in den letzten Jahren deutlich erhöht hat. „Allein vor diesem Hintergrund darf Cannabis nicht weiter verharmlost werden“, krakeelen der LKA-Präsident und Möller im Chor. Die medizinische Weisheit des Paracelsus, dass allein die Dosis das Gift macht, scheint die beiden Suchtexperten offenbar gänzlich unbekannt.

 

Zu guter Letzt beruft sich der promovierte Suchtexperte noch auf den hohen Sachverstand der größten Suchtfachsspezialexperten aller Zeiten – Marlene Mortler. Wenn diese Koryphäe der Hanfsuchtwissenschaft in ihrer Funktion als Drogenbeauftragte der Bundesregierung im Anti-Hanf-Krieg einen Segen für die Menschheit sieht, kann ein Möller ja nicht irren. Und so sollen denn die Menschen draußen im Land wissen: „Cannabis ist kein lustiges Lifestyleprodukt. Wer regelmäßig kifft, der wird irgendwann zur Belastung für die gesamte Gesellschaft.“

 

 

Abonnieren
Benachrichtige mich bei

Schnelles Login:

17 Kommentare
Ältester
Neuster Bewertung
Inline Feedbacks
Alle Kommentare zeigen
Albert Streichmeister
5 Jahre zuvor

Cannabis hilft Kindern! Was würde diesen Kindern in Deutschland passieren? 2017 Deutschland verhindert frühe Behandlung Krebs kranker Kinder mit Cannabis, ein Verbrechen: https://www.facebook.com/476468035745801/videos/1594470490612211/ CBD und THC sind Nervenschützend und Antioxidant. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC20965/ Javiera (9) leidet an «Tuberöse Sklerose» «Cannabis hat mir mein Leben zurückgegeben» https://www.blick.ch/news/ausland/javiera-9-leidet-an-tuberoese-sklerose-cannabis-hat-mir-mein-leben-zurueckgegeben-id6675391.html Bereits eine halben Stunde nach der Einnahme des Cannabisöls ging es Deryn besser, berichtet seine Mutter. Er habe keine Schmerzen mehr gehabt. Nach fünf Tagen dann sei auch Deryns medizinischer Zustand besser geworden. Callie erzählte: “Seine Wunden an der Hand waren auf einmal nicht mehr da. Und am 75. Tag nach seiner Knochenmark-Transplantation war er komplett geheilt. Damit hätte ich im Traum nicht gerechnet.” https://mobil.stern.de/familie/kinder/mutter-verabreichte-ihrem-krebskranken-sohn-deryn-heimlich-cannabis-7388940.html In diesem Video beschreibe ich den #Heilweg, den ich mit meinen… Weiterlesen »

Otto Normal
5 Jahre zuvor

Mit Gänsen kann man nicht über Weihnachten diskutieren.

Der Realist ohne Kraut
5 Jahre zuvor

Ungefähr zur Hälfte des Artikels wusste ich bereits, dass wieder Union (in dem Fall Marlene) irgendwie zur Sprache kommt. Diese Voreingenommenheit passt einfach gut!!!

Immer die alten Kamellen… Sich auf die Verharmlosung zu berufen, zeigt erneut, dass selbst sogenannte Fachleute den Namen nicht verdienen! Vielmehr wird’s doch von der Gegenseite über allem Maß dramatisiert. Aber juckt Gegner, Union und Lemminge allerseits nicht.

Und vom Volksgut wird mal wieder nichts erwähnt. Aber das Suchtpotenzial Nr. 1 kann derzeit nicht benannt werden, sonst verschluckt sich manch einer noch beim feuchten Treiben…

Karli
5 Jahre zuvor

Frage: Was ist schon ein “Experte” gegen all die guten Nachrichten?
(Hanfpartei gegründet, Verdopplung der Cannabis Rezepte, Legalisierung in Südafrika, Coca Cola CBD-Getränk, Cannabizz in Warschau, …)
Antwort: Ein Fliegenschiß!
War doch klar, das wieder ein “Experte” sein “Fachwissen” zum besten gibt. Auf dem Foto sieht der Typ nicht gesund aus. Magersüchtig? Appetitlosigkeit? Schlafstörungen? Oder sind es die Sorgen, das er bald keine Kundschaft und somit auch kein Einkommen mehr hat? Ich glaube der braucht Hilfe. Hanf heilt!

R. Maestro
5 Jahre zuvor

Ich sehe das Verbot als unterlassene Hilfeleistung. Dieser ewige hickhack, um Cannabis. Äusserst unschön ist, daß es vielfach kein Unwissen, sondern Unwille ist. Aus finanziellen Gründen, Macht und sich selbst wichtiger zu nehmen, als man eigentlich ist. Dass die Nachteile der bisherigen Art und Weise, gegenüber den Vorteilen überwiegen, liegt auf der Hand. Und das wissen die meisten auch. Schändlich. Daher meine Hoffnung: Es soll sich noch rächen, das Verbot. Naja, an den Falschen, an Patienten, tut es das leider bereits und tausendfach. “Mit Gänsen kann man nicht über Weihnachten diskutieren.” Cool. Aber anscheinend versuchen gerade dies die amerikanischen Präsis (ähm, Präsidenten, nicht Präservative) jedes Jahr an Weihnachten, bei zwei Truthähnen, mit der “Begnadigung.” Scheißegal, dann werden halt andere geschlachtet.… Weiterlesen »

R. Maestro
5 Jahre zuvor

Im letzen Satz von mir, kleiner Fehler. Natürlich nicht asozial?!
Schliesslich schimpft man sich ja,: “Christlich, soziale Union.” und
“Christlich demokratische Union.”
Ein Kalauer 🙂 🙂 🙂
Ironie aus.

Irgendwer
5 Jahre zuvor

Ja ja… wieder mal der selbe Schwachsinn wie bei “Brot ist gefährlich” Brot ist gefährlich !! Neueste wissenschaftliche Untersuchungen brachten folgendes zu Tage: Mehr als 98 Prozent aller verurteilten Verbrecher sind Brotesser. Die Hälfte aller Kinder, die in einem Haushalt mit Brot aufwachsen, schneiden bei Intelligenztests unter dem Durchschnitt ab. Im 18. Jahrhundert, als nahezu alles Brot zu Hause gebacken wurde, war die allgemeine Lebenserwartung höchstens 50 Jahre. Plötzlicher Kindstod, Todgeburten, Typhus, Gelbfieber und Grippe waren extrem verbreitet. Mehr als 90 Prozent aller Verbrechen werden innerhalb 24 Stunden nach Brotverzehr begangen. Brot wird aus einer Substanz mit Namen \”Teig\” hergestellt. Es ist bewiesen, dass ein Pfund Teig genügt, eine Maus zu ersticken. Der durchschnittliche Deutsche isst diese Menge jede Woche!… Weiterlesen »

Krake
5 Jahre zuvor

@ Herrn van Hemp,
ein wirklich sehr geiler Bericht!! Gefällt mir. Mehr davon!!!!!!

Otto Normal
5 Jahre zuvor

@Irgendwer
Ja Brot ist nach Deiner Darstellung wirklich extrem gefährlich und müßte sofort auf die Liste der nicht verkehrsfähigen Stoffe genauso wie Wasser.

Aber es gibt auch Orte die gefährlich bzw. tödlich sind. Einer davon ist das Bett. Die meisten Menschen sterben im Bett.

Auch Ärzte sollten auch unter strenge Beobachtung – am besten vom Verfassungsschutz – gestellt werden denn bei den meisten Sterbefällen ist ein Arzt dabei oder in der Nähe oder war zumindest an der Behandlung des Verstorbenen beteiligt.

Rainer Sikora
5 Jahre zuvor

So wird die Legalisierungsdebatte zurückgeworfen und verlängert,wenn nicht gar beendet.Ein hoher Titelträger wird von hochverehrten Schwabbelbacken belohnt.Das alles endet erst mit einer neuen Regierung.

Krake
5 Jahre zuvor

@ Alle Echt, ach net schon widdää Verfassungsschutz, schon widää net…..

R. Maestro
5 Jahre zuvor

In der CDU tanzt anscheinend der Bär, heute.
Mutti scheint angezählt.
Es sind ja bald Landtagswahlen. Sehr schön. Hoffentlich staubt`s dann im Karton.

Danke, Unioner. Wegen der ätzenden, menschenverachtenden Drogenpolitik,
bin ich endlich wieder zum Wähler geworden.

Nein, natürlich nicht die AfD, ich finde die beiden Hauptfiguren sowieso
zum kotzen.
Und die beiden Unionen, gehen mir seit langem am A…. vorbei.

Selber schuld.
Punkt!

Peter
5 Jahre zuvor

Oh ja. Gesundheitsgefahren. Und die Belastung der Bevölkerung.
Demnach müsste man alles Mögliche verbieten. Risikosportarten. Oder Skifahren. Oder Alkohol. Oder Tabak. Oder Erdnüsse (tödliche Allergien). Oder Autofahren. Oder Gehen.

Oder Pizza:
2300 US-Amerikaner mussten letztes Jahr in die Notaufnahme – wegen Pizza.
https://www.stern.de/gesundheit/2300-us-amerikaner-mussten-2017-in-die-notaufnahme—wegen-pizza-8347696.html

Oder Treppen:
Terror oder Treppen: Was tötet mehr Menschen?

Der Realist ohne Kraut
5 Jahre zuvor

@ irgendwer
Echt Bombe!!! 😀 😀 😀

Albert Streichmeister
5 Jahre zuvor

2008 fingen laut Professor Dr Ursula Havemann die Cannabinoide Entzüge in ihrer Klinik an. 2006 fing das Streckmittelproblem im Gras an. Künstliche Cannabinoide verursachen Entzüge wissen wir von den legal highs. Ist es da nicht logisch was auf dem Grasmarkt in Deutschland unterwegs ist ? Warum wird so wenig über Streckmittel gesprochen ? https://youtu.be/q5MfuaIAMQY?t=8m31s

Hausdurchsuchung bei Krebspatienten Medizin beschlagnahmt

CBD und THC sind Nervenschützend und Antioxidant.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC20965/

Folge der Legalisierung von Cannabis sind sinkende Selbstmordraten. Wissenschaftler der Montana
State University, University of Colorado und der San Diego State University stellten fest, dass die
Selbstmordrate bei Männern zwischen 20 und 29 Jahren in Staaten mit legalem Cannabis-Konsum
um 10,8 Prozent geringer ist als in Staaten, in denen Cannabis nicht legalisiert
http://ajph.aphapublications.org/doi/abs/10.2105/AJPH.2013.301612

Ralf
5 Jahre zuvor

@Albert Streichmeister
“WDR: Cannabisverbot beruht auf Rassismus…”
Und zwar auf dem Rassismus eines “BULLEN” dem Teufel Anslinger, der für seine Alkprohibitionsbullen eine Minderheit gesucht hat die er, nachdem er die Todesdroge Alkohol mit legalisiert hat, verfolgen kann und die sich nicht mit Waffengewalt wehrt wie die Alkoholmafia. Alle Bullen (Staatsanwälte und Richter) die da mitmachen sind mit SCHULDIG und ich bezeichne sie als NAZIS. Auch solche Quacksalber die ganz klar in der Tradition von Mengele stehen, sind es!

Sigrist Martin
1 Jahr zuvor

Herbs healing a nation, alcohol destroy it.