Dienstag, 24. Januar 2023

Cannabis verändert das orale Mikrobiom

Dochanf_grün
Bild: Archiv

Cannabis verändert das orale Mikrobiom. Die bakteriellen Veränderungen wirken sich negativ auf das Gehirn aus.

Cannabis hat eine Vielzahl an positiven Effekten. Es kann Schmerzen reduzieren, den Appetit anregen und hat dabei großen Einfluss auf das Gehirn. So kann Cannabis tatsächlich zu einer Beeinträchtigung des Gedächtnisses, der Lernfähigkeit und der motorischen Fähigkeiten führen, wie ZWP es schrieb.

Veränderungen in oralen (im Mundraum) Bakterien stehen in Verbindung mit Frühgeburten, Alzheimer-Krankheiten sowie auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Diese pathologischen Veränderungen werden auch als Dysbiose bezeichnet. Diese Bakterien können in den Blutkreislauf gelangen und können andere Organe und auch das Gehirn schädigen.

Wei Jiang, M.D., Professorin für Mikrobiologie und Immunologie an der Medical University of South Carolina zeigte mit ihren Mitarbeitern einer EBioMedicine-Studie, dass erhöhter Cannabiskonsum das orale Mikrobiom verändert. Es fand sich eine ungewöhnlich hohe Konzentration des Bakteriums Actinomyces meyeri (A. meyeri) im Mundraum. Man konnte Nachweisen, dass Mäuse die sechs Monate mit dem Bakterium A. meyeri ausgesetzt waren verstärkte Entzündungen sowie mehr Amyloid-beta-Proteine in ihren Gehirnen aufwiesen. 

Die Arbeiten von Jiangs wiesen nach, dass das durch Cannabis veränderte orale Mikrobiom eine Rolle bei neurologischen Veränderungen spielt. Allerdings wurden dort nicht die genauen Komponenten untersucht. „Jetzt wollen wir die spezifischen Wirkungen von THC und CBD auf die Dysbiose des oralen Mikrobioms und die psychische Gesundheit identifizieren“, so Jiang. Sie plant, die weiteren Kausalitäten zu erforschen. Ebenfalls möchte sie mit Unterstützung des NIDA-Zuschusses Therapeutika entwickeln, die auf das orale Mikrobiom bei häufigen Cannabiskonsumenten mit neurologischen Störungen abzielen. Welche Auswirkungen hat Cannabis auf das Gehirn? – Dieser Artikel zeigt es.

Ein Beitrag von Simon Hanf

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9 Kommentare
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Rogg
1 Jahr zuvor

Gilt das nur für Kiffer die ständig vergessen sich die Zähne zu putzen…??? Ich denke Mäuse putzen eher selten.. wie sieht mir gepflegten Mundräumen aus…??? Versuche an zivilisierten Menschen sollten da folgen bevor man theoretische Risiken von Maus auf Mensch überträgt…

Zuletzt bearbeitet 1 Jahr zuvor von Rogg
Andreas
1 Jahr zuvor

Mein lieber Schwan, was für Unmengen an Studien. Wenn die bei den Dreckspsychopharmaka auch solche Studien gemacht hätten, dann würde es kaum welche geben, Gleiches gilt für andere Medikamente. Aber da sitzen ja zahlungskräftige Konzerne dahinter. Echt krank ist das.

buri_see_kaeo
1 Jahr zuvor

Und was haben wir immer geschimpft, wissenschaftliche Begründungen über die Auswirkungen des Cannabis-Konsums wären nicht die/der Gru/ünd(e) für die Verbote, sondern Hirngespinste der Prohibitionisten; und nun kommt’s knüppeldicke. Was war/ist es doch visionär von mir, nach jedem Zigaretten-Konsum, egal ob mit oder ohne Kiffe drin, zumindest den Mund auszuspülen, schon allein wegen des Nikotin-Päke-Geschmackes/Gestanks wasche ich mir danach sogar die Hände. Wie sehr muss dann erst das Universal-Lösemittel Ethylen das orale Mikrobiom verändern, man denke ganz unbefangen z.B. an Mundwasser. Oder…, meine Frau macht die Soße fürs Grillfleisch selbst, mit sauviel Chili, wenn ‘ne Fliege drauf landet und den Rüssel reinhält, fällt ‘se tot um. Auch dazu wäre, ausgehend von einer Fliege, eine Hochrechnung auf Menschen angebracht. Oder in der… Weiterlesen »

Zuletzt bearbeitet 1 Jahr zuvor von buri_see_kaeo
Rainer
1 Jahr zuvor

Noch mehr ähnliche Erkenntnisse verteufeln und vergraulen und vermiesen uns den Spaß entgültig.

Haschberg
1 Jahr zuvor

Dass durch den Konsum von Cannabis irgendwelche negativen Auswirkungen auf das Gehirn entstehen können, konnte ich bei mir bis dato glücklicherweise nicht feststellen.
Im Gegenteil. Ich bin überrascht, wie gut mein Hirn im Vergleich von Senioren funktioniert, die sich mehr oder weniger regelmäßig betrinken. Auch mit weitgehend Abstinenten kann ich es noch aufnehmen, trotz oder wegen meines jahrzehntelangen Konsums einer Heilpflanze.
Sogar mein sprachliches Volumen hat sich in den letzten Jahren weiterentwickelt, was mich am meisten überrascht.
Cannabis ist also viel besser, als sein völlig zu Unrecht ramponierter Ruf und wer es maßvoll konsumiert, hat das Zeug richtig alt zu werden, was man beim Alkohol absolut nicht behaupten kann (siehe Todesraten).

Qi San
1 Jahr zuvor

Die Wirkungen von THC im Gehirn werden hauptsächlich durch den Cannabinoidrezeptor Typ 1 (CB1) vermittelt (11-13). Ähnlich wie bei THC erhöhte die Injektion der CB1/CB2-Cannabinoidrezeptor-Agonisten HU210 oder WIN55.212-2 bei Wistar-Ratten den Pregnenolonspiegel in Dosen, die ihrer jeweiligen Affinität für den CB1-Rezeptor entsprechen. Der CB2-selektive Agonist JWH133 hatte keine signifikante Wirkung . Die Auswirkungen von THC auf Pregnenolon im NAc wurden unterdrückt: 1. durch den selektiven CB1-Antagonisten AM251 bei Wistar-Ratten (Abb. 1G); 2. bei Mäusen mit konstitutivem CB1-Rezeptor-Knockout, denen CB1-Rezeptoren in allen Zelltypen fehlen; 3. in konditional mutierten Mäusen, denen CB1-Rezeptoren in der Mehrzahl der striatalen GABA-ergen Stachelneuronen fehlen, d. h. in denjenigen, die den Dopaminrezeptor D1 enthalten (D1-CB1-/-). Beide CB1-KO waren in Mäusestämmen, in denen der C57BL/6N-Genotyp vorherrschend war (6-7… Weiterlesen »

Qi San
1 Jahr zuvor

Ramon Dark
1 Jahr zuvor

Zusätzlich zu den hochwissenschaftlichen Einwendungen von Qi San (Danke!)wären bei dieser Studie nicht nur weitere Forschungen hinsichtlich der verwendeten Mäuse sowie CBD und THC erforderlich, sondern auch noch potenziele Einflüsse anderer isolierter Cannabinoide, deren gemeinsame Verbundwirkung in unterschiedlichen Mengenkombinationen als auch die Art der Einnahme derselben um zu aussagefähigeren Ergebnissen zu gelangen. Schliesslich beeinflusst auch Tabak die Mundschleimhäute negativ. Dabei ist natürlich auch noch immer fragwürdig, ob sich solche Untersuchungsergebnisse einfach so auf alle Menschen übertragen lassen. Nicht nur deswegen sind Tierversuche grundsätzlich überflüssige Tierquälerei.

Qi San
1 Jahr zuvor

@Haschberg

Gute Hanfblüten wirken neuroprotektiv, antiviral, entzündungshemmend, schmerzstillend, schützen die Zellen vor schädlichen Radikalen, erhöht die Konzentration von Pregnenolon (3β-Hydroxypregn-5-en-20-on) im Körper um bis zu 3000 %, steuert unendlich viele wichtige körpereigene Abläufe und bewirkt nach wissenschaftlichen Studien, dass wir negative Verstärkungen vergessen (Früher war alles besser) …