Samstag, 3. August 2019

Erste Anlieferung von Cannabismedizin in Thailand steht bevor

Krankenhäuser müssen über die Verwendung entscheiden

Cannabis
Graphik Ruth Groth


Nachdem man in Thailand Ende Dezember 2018 die Optionen für die Verwendung von Medizinalhanf eröffnete, bewegte sich politisch schnell einiges weiter in die Richtung der einfacheren Handhabung der Naturarznei. Nun werden die letzten Vorbereitungen getroffen, dass der Einsatz von medizinischem Marihuana in Bälde geregelt stattfinden kann. Die erste Anlieferung von Cannabismedizin in Thailand steht bevor und Krankenhäuser sollen entscheiden, für wen die Behandlung infrage kommt.

10000 Fläschchen mit Cannabis-Öl sind nach Berichten in der nächsten Woche auf dem Weg zu thailändischen Krankenhäusern, wo sie für die Verringerung von Patientenleiden zur Verwendung ausgegeben werden sollen. Dieses stellt den ersten offiziellen Einsatz von medizinischem Cannabis in Thailand dar, seitdem das Gesetz zur Legalisierung von Cannabis in Kraft getreten ist. Zuerst muss die Pharmazeutische-Organisation-der-Regierung (GPO) jedoch pünktlich die erste Charge von 4500 fünf Milliliter-Fläschchen versenden, die aufseiten der Krankenhäuser für die 4000 registrierten Patienten am 07.08. erwartet werden. Die weiteren 5500 Arzneimittel aus Cannabis sollen dann im Laufe der Zeit an ihre Ziele gelangen. Genutzt werden sollen die Cannabis-Öle dann bei der Behandlung von Patienten, die an Übelkeit aufgrund einer Chemotherapie, an Epilepsie oder unter Schmerzen leiden, sagte der GPO Geschäftsführer Withoon Danwiboon während einer Konferenz am Donnerstag, bei der er auch anmerkte, dass Menschen, die unter Parkinson oder Alzheimer leiden, oder in der Palliativmedizin behandelt werden, ebenfalls von der Verwendung der natürlichen Hanfarznei gesundheitlich profitieren können.

Da jedoch auch in Thailand ein höherer Bedarf erwartet wird, als er zur Verfügung steht, wolle man den Anbau von Cannabis beschleunigen. Deshalb werden im August die Pflanzen für die zweite Ernte eingesetzt und Anfang 2020 die nächste Generation des thailändischen Medizinalhanfs gezüchtet, der dann einen höheren CBD-Gehalt vorweisen soll. Innerhalb der nächsten zwei oder drei Wochen, versprach dagegen der Gesundheitsminister Anutin Charnvirakul, stehe es den Krankenhäusern frei, das jetzt ankommende Cannabis-Öl an die entsprechenden Patienten auszugeben. Hierfür benötigen die behandelnden Ärzte – und auch Apotheker – eine entsprechende Lizenz, solange es noch nicht eine bereits geplante Beratungsklinik gibt, in welcher entschieden werden soll, wer für einen Zugang zu Cannabismedizin infrage kommt. Bei der jetzt erwarteten Lieferung sollen zuerst die Patienten, die an Nebenwirkungen der Krebsbehandlung oder an Multipler Sklerose leiden, nach Angaben der pharmazeutischen Organisation der Regierung, oberste Priorität haben – zumindest solange die Menge des bald erhältlichen Naturheilmittels noch so stark begrenzt ist.

Auch in Australien weiß man von der hohen Nachfrage nach Cannabismedizin, weshalb auch dort die Bemühungen, eine gut funktionierende Versorgung und wirtschaftliche Infrastruktur aufzubauen, mit immer stärkerem Fokus verfolgt werden.

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2 Kommentare
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Georg Elser
4 Jahre zuvor

Cannabismedizin ersetzt Tausende Chemische Produkte der Apotheken , zum wohle der Patienten . Zusätzlich wird Medizinisches Personal erheblich entlastet .

Maritta
4 Jahre zuvor

Ich freue mich sehr, dass jetzt auch in Thailand Cannabisöl als Medizin angewendet werden darf. Zwar sind 10000 Fläschchen nur ein Tropfen auf den heißen Stein, jedoch ist doch immerhin mal ein Anfang gemacht und so kann es nun aufwärts gehen. Danke , dass den Menschen nun auch dort mit dem guten Naturprodukt geholfen werden kann ♥ Lieben Gruß Maritta