Samstag, 15. September 2018

Der Vorsitzende des Gesundheitsausschusses wirbt jetzt für Cannabismodellprojekte

 

Gesundheitspolitiker der CDU fordert Klarheit in der Legalisierungsdebatte.

 

Archiv/ Su

 

Auch wenn die CDU/CSU-Bundestagsfraktion bei Debatten rund um die Cannabisthematik sowie aufgrund der Äußerungen ihrer zum zweiten Mal im Amt beschäftigen Drogenbeauftragten kaum als eine fortschrittliche Partei bezeichnet werden kann, so sind nicht alle Politiker der Union auf dem Holzweg stehen geblieben. Offensichtlich beschäftigen sich einige Menschen aus dem konservativen Lager trotz der Grundstimmung in ihren Reihen eigenständig mit den stattfindenden Umwälzungen in der globalen Drogenpolitik und verschließen sich nicht vor den vorzeigbaren Ergebnissen. Nachdem der Gesundheitspolitiker Erwin Rüddel Uruguay besuchte, änderte sich schließlich seine Meinung über die Herangehensweise hierzulande. Der Vorsitzende des Gesundheitsausschusses wirbt jetzt für Cannabismodellprojekte.

 

Ich bin mit Bedenken dorthin und sehr nachdenklich zurück gekommen“, sagte Rüddel den Stuttgarter-Nachrichten im Rückblick auf seine Reise nach Uruguay, welche ihm den Anstoß für den jetzt geforderten Versorgungsversuch in Cannabismodellprojekten gab. Da aufgrund der Legalisierung von Cannabis in dem südamerikanischen Land tatsächlich der Schwarzmarkt so gut wie ausgetrocknet worden wäre, dort aber, wo es ihn noch gäbe, man sich auf besonders starke Varietäten berauschender Hanfpflanzen konzentriere, müsse man in Modellversuchen jetzt eigene und den hiesigen Umständen entsprechende Daten sammeln, die endlich Fortschritt in die festgefahrene Debatte brächten. Um an verwertbare Ergebnisse zu gelangen, müssten nach Rüddels Meinung Apotheken Cannabis an über 18-jährige Personen abgeben dürfen, die sich zuvor als Teilnehmer des wissenschaftlichen Modellversuches registrieren haben lassen. Berlin oder Orte in der Nähe der holländischen Grenze sieht der Vorsitzende des Bundes-Gesundheitsausschusses dabei nicht als ideale Region für einen geografisch stark begrenzten Feldversuch, der Klarheit darüber schaffen soll, inwieweit eine liberalere Drogenpolitik Auswirkungen auf die Gesellschaft haben könnte. Mit auf dieser Art gewonnenen Fakten hätte man dann endlich einige Instrumente, um die gesamte und oft auch emotionell geführte Diskussion etwas zu versachlichen, ist sich der CDU-Gesundheitspolitiker Erwin Rüddel sicher. Zuspruch erhält der Vorsitzende des Bundes-Gesundheitsausschusses Rüddel aktuell jedoch noch weniger von seinen eigenen Parteigenossen als eher aus anderen politischen Lagern, wo man den Sinneswandel aber dafür sogleich besonders stark befürwortet und ebenso auf schnellen Fortschritt hofft.

 

In Zeiten, in denen synthetische Cannabinoide ein Menschenleben kosten können, sollte über sichere Alternativen zur Prohibition spätestens ernsthaft nachgedacht werden.

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8 Kommentare
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Michael Hoelzl
6 Jahre zuvor

Guten Tag , es kann Sinn machen ‘ Wien und Berlin kaufen für 7 Euro in Afrika und Südamerika _ und verkaufen in Deutschland für 2 Euro … 10;21 … Wien und Berlin machen also Verlust … Zusammen mit dem Hanf für 2 Euro würde ich in der Apotheke einen B a u m b r i e f anbieten <> Für die Wirtschaft von Venezuela ; oder dem Tschad in Afrika ´gut _ auch London kauft für 7 Euro ein … <> In England , Deutschland ´und Österreich würde ich später auch Klostergarten mit Nonnen ´’ Dort würde ich Hanf anpflanzen ‘ im Kloster . Auch die Nonne kann nun für 7 Euro verkaufen … In der Apotheke kann… Weiterlesen »

R. Maestro
6 Jahre zuvor

Ich habe vor kurzem einen Wahlaufruf bekommen.

Im TV, wird auch bereits für die lieben Unionen geworben.

Schon irgendwie komisch, das zeitliche Zusammentreffen.

Vermutlich reiner Zufall, bild` ich mir sicher nur ein.

🙂

Hans Meiser
6 Jahre zuvor

Michael Hoelzl, bitte nimm weniger von dem Zeug! Das ist ja nicht zum Aushalten!

Der Realist ohne Kraut
6 Jahre zuvor

Mir kommt’s so vor, als wäre es wieder nur heiße Luft und angelehnt zur Wahl Bayens. Das ist doch jetzt wieder nur die Masche, die jungen und abgelaufenen Wähler zurückzugewinnen.

Auch wenn ich’s toll finde, dass auch derartige Stimmen in Reihen der Unioner jetzt zu hören sind, ist und bleibt es nur Wahlkampf um den ‘dummen’ Kiffer.

Ich glaub’s erst, wenn’s so oder so ähnlich mit der Meinung weitergeht, wenn die Wahl vorbei ist…

@ Hans Meiser
😀 😀 😀

Harald
6 Jahre zuvor

Und morgen heißt es “was interessiert mich mein Geschwätz von gestern”. Vor der Umsetzung sollte man eine solche Absichtserklärung gar nicht ernst nehmen und sie als das wahrnehmen, was sie ist : WAHLKAMPFGETÖSE. Die Politik und das Land sind voll von verlogenen Bekundungen etwas pro Bevölkerung ändern zu wollen. Diese verlogene Bargage soll das erst einmal in die Tat umsetzen. Aber das wird nicht passieren!!!

Krake
6 Jahre zuvor

GLAUBT DENEN >BLOSS NIX……..

Ralf
6 Jahre zuvor

Von dieser Partei will ich nicht legalisiert werden, die soll nur einfach permanent schrumpfen und irgendwann zusammen mit der AfD im Mikrokosmos verschwinden!

Ralf
6 Jahre zuvor

Es gibt ja jetzt die Hanfpartei. Nach anfänglicher Kritik am Namen, kann ich den jetzt doch akzeptieren denn er enthält das Hauptanliegen und kein korrupter Parteibonze (Fischer und Konsorten als Beispiel) kann dieses mehr ganz hinten rum verraten.
Das Programm bin ich noch am studieren, es enthält teilweise starken Tobak,den ich gut finde, aber auch Kritikpunkte, (Tobak=Cannabis) danach werde ich entscheiden, ob ich aktiv mitarbeiten werde oder nicht. Sie braucht noch 4000 Unterschriften für die Europawahl und die wird sie hoffentlich bekommen, ich werde ein paar beisteuern.
Was die sozialdemokratische Ausrichtung angeht, kann ich nur sagen: Viel Glück, beim Versuch die Sozialdemokratie, die meiner Meinung nach, außer im 19 Jahrhundert, nie richtig gelebt hat, vom neoliberalen Tode zu erwecken.