Samstag, 18. August 2018

Ausschreibungsverfahren der Cannabisagentur fast als unnütz bezeichnet

 

FDP nervt Bundesregierung mit Fragen über geplanten Medizinalhanfanbau.

 

 

Da das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte bei dem ersten Ausschreibungsverfahren für die geplante Produktion von medizinischem Cannabis leider nicht ganz koschere Methoden anwandte, startete ein zweites Verfahren, welches jedoch die Vergabe der Lizenzen frühestens Mitte 2019 vorsieht. Aus diesem Grund lässt sich nicht vor 2020 mit einer Ernte von in Deutschland gewachsenem Cannabis rechnen, was nun die Freien Demokraten zum Nachhaken anregte. Im Speziellen schickte die FPD-Bundestagsfraktion eine Anfrage an die Bundesregierung in dessen Zusammenhang das Ausschreibungsverfahren der Cannabisagentur fast als unnütz bezeichnet wurde.

 

Hat die Bundesregierung nach wie vor Interesse an einem Anbau von Medizinalcannabis?“, ist die erste Fragestellung im eingereichten Katalog mehrerer leicht ironisch klingender Anfragen, welche die FDP wohl aufgrund des spürbaren Stillstands in der Thematik an die Regierung stellte. Ob schon an die Entsorgung der Pflanzenreste gedacht wurde, oder ob die Bundesregierung sich bereits mit der Ionisierung von Zuchträumen zwecks Keimreduzierung beschäftigt habe, sind weitere Nachforschungen, welche in dem eingeschickten Schriftstück angestellt werden, berichtet die Deutsche Apotheker Zeitung. Dort kontaktierte man den FDP-Gesundheitspolitiker und Hauptfragesteller Dr. Wieland Schinnenburg, der sich etwas näher gehend zu den Gegebenheiten bezüglich des geplanten Hanfanbaus äußerte und direkt abzuschätzen versucht, ob Unwilligkeit oder Unfähigkeit für die Gesamtsituation verantwortlich wäre. Er sehe zwar den Kontrast zu regulären Arzneipflanzen, jedoch nicht bei dessen Herstellung, wo sonst auch nur fachliche Anforderungen verlangt würden, die kein kompliziertes Ausschreibungsverfahren benötigten. Daher würde Dr. Wieland Schinnenburg auch gerne auf die langwierigen Vergabeverfahren der Cannabisagentur verzichten wollen und nur die regulär geltenden Regeln von Medikamentenherstellern bei der Produktion von medizinischem Marihuana stets eingehalten wissen. Dies stünde wohl auch am ehesten im Sinne von auf dem trockenen sitzenden Patienten, da die Verfügbarkeit von Cannabis auf dem Markt noch nicht über Angebot und Nachfrage geregelt werde, wie es bei akzeptierten Gewächsen der Fall sei.

 

Somit scheint das ganze Prozedere nicht nur viele Nerven, viel Geld, Zeit und Aufwand zu kosten, sondern es wirkt geradezu unnütz. Denn spätestens, wenn die Weltgesundheitsorganisation WHO Cannabis im November neu beurteilen versucht, könnte der große Spuk um den legalen Medizinalhanfanbau in Deutschland schließlich in sich zusammenfallen wie ein luftiger Hefeteig.

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1 Kommentar
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Rainer Sikora
5 Jahre zuvor

Unsere Regierung will das Thema am liebsten den Lokus runterjagen.Und die Bevölkerung haßt den Hanf genauso.