Donnerstag, 19. April 2018

Effekte von Marihuana auf jugendliche Gehirne überschätzt

 

Metaanalyse aus Pennsylvania stützt sich auf 69 Studienergebnisse.

 

Bild: rob_gonyea / freeimages
Bild: rob_gonyea / freeimages

 

Prohibitionsbefürworter sind sich einig, dass Cannabis eine gefährliche Substanz darstellt, welche unter anderem Verboten gehört, um Kinder und Jugendliche vor den Auswirkungen des Konsums zu schützen. Kinder- und Jugendärzte warnen hierzulande vor den schädlichen Folgen des Cannabiskonsums, da dieser auf die Entwicklung des Denkapparates von Jugendlichen starken Einfluss nehme. Fatale Beeinträchtigungen auf Gehirnstrukturen würden die neurokognitive Leistungsfähigkeit beeinflussen und eine ernste Gesundheitsgefahr bedeuten, ließ man kürzlich noch von offizieller Seite des betreffenden Bundesverbandes im Bezug zur angeheizten Legalisierungsdebatte verlauten. Doch, dass die negativen Effekte von Marihuana auf jugendliche Gehirne überschätzt werden, beweist nun erneut eine Metaanalyse aus den Vereinigten Staaten pünktlich vor dem anstehenden Cannabisfeiertag am 20. April.

 

Erst vor wenigen Monaten wurden Ergebnisse einer Vergleichsuntersuchung herausgegeben, die eindeutige Fakten über die Auswirkungen von Marihuana auf die Gehirne von heranwachsenden Jugendlichen beinhaltet. Dabei zeigte sich schon, dass – besonders im Vergleich zu Alkoholkonsum – kaum negative Auswirkungen bei Cannabiskonsum feststellbar wären. Nun hat eine Metaanalyse der Universität von Pennsylvania die Studienergebnisse von 69 diesbezüglichen Forschungsprojekten auf den Kern gebracht und erneut herausgefunden, dass die durch Cannabis hervorgerufenen Effekte entweder minimale oder überhaupt keine Langzeitschäden bei Jugendlichen und Heranwachsenden hinterließen.

 

Die Autoren des im Jama Psychology Magazin veröffentlichten Berichtes kommen daher zu dem Schluss, dass die bisherigen Annahmen über mögliche Auswirkungen groß aufgeblasen worden seien. Fast 8000 Teilnehmer – darunter 2000 regelmäßig konsumierende Jugendliche – wurden in den Studien auf ihre kognitiven Eigenschaften bezüglich Denkgeschwindigkeit, Gedächtnis, Sprachgewandtheit, motorische Qualität und Lernfähigkeit gecheckt und miteinander verglichen. Eine minimale aber feststellbare Einschränkung unter starken Konsumenten sei zwar auffällig gewesen, doch nach einer 72-stündigen Abstinenz stünden auch diese Testpersonen nicht mehr unter irgendwelchen messbaren Einschränkungen und entsprächen in ihren Denkleistungen der Allgemeinheit.
Somit reiht sich diese Metaanalyse der Universität von Pennsylvania zu vergangenen Forschungen, welche den Konsum von Cannabis auf jugendliche Gehirne untersuchten und durch allgemeingültige Wissenschaft zu dem Ergebnis kamen, dass eines der wichtigsten Argumente der verbleibenden Prohibitionsbefürworter gewissenhaft ad acta gelegt werden kann.

 

Der für Kinder und Jugendliche stets geöffnete Schwarzmarkt stellt merklich messbar eine wesentlich größere Gefahr für ein sorgenfreies Heranwachsen dar, als Nachbars wilde Hanfpflanzen auf einem begrünten Großstadthinterhof im Spätsommer. Wissenschaftlich festgehalten – mittlerweile über 69 mal!

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4 Kommentare
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Fred
5 Jahre zuvor

Und wieder ein Ammenmärchen zu den Akten. Wer sich mal ernsthaft mit Statistiken über Cannabis und Krankheit auseinandersetzt, kann sich sowieso nur noch wundern. Absolut keines der von Mortler und Co in die Welt gesetzten Horrorszenarien hält einer Überprüfung stand ! Das ist Fakt ! Und trotzdem erscheint beinahe jede Woche einer dieser Untergangsapostel in den Medien und warnt mit eindringlichen Worten vor dem Ende aller Tage, wenn das Verbot nicht aufrecht erhalten bleibt. (Öffnet nicht die Büchse der Pandorra ) Weltfremder kann man sich nicht mehr hinstellen. Überhaupt, ein Verbot in die Welt zu setzen und das ganze 70 Jahre weder auf seine Wirkung noch auf die Notwendigkeit zu überprüfen, grenzt an Arbeitsverweigerung. Jeder halbwegs normale Mensch hinterfragt sich… Weiterlesen »

Rainer Sikora
5 Jahre zuvor

Daß das nicht stimmt, mit den Hirnschädigungen bei Jugendlichen, lag auf der Hand.Sonst müßte auch der Erwachsene Schaden befürchten.

Ewa
5 Jahre zuvor

@ Rainer Sikora

Dies stimmt nicht, da unsere geliebten Cannabisgegner immer erzählen gerade bei der Entwicklung des Hirnes spielt es eine Rolle.
Bei einem Erwachsenen entwickelt sich nichts mehr und kann (angeblich) dort auch keinen Wachstumsstops des Gehirns verzeichnen während bei Jugendlichen das Hirn noch wächst.
Ich finde sogar besser Cannabis wie z.b. Ritalin (Kinderkoks in Fachkreisen genannt). Mit Cannabis kann man viel mehr als nur “bekifft“ werden.
Aber das versteht die Mortler und Konsorten halt nicht…

Lotus
5 Jahre zuvor

Ich denke die meißten Probleme sind hier oder Überall wo eine Prohibition betrieben wird, das betroffene Menschen, zum Teil arg bekämpft ,verfolgt und bestraft werden und somit eine Integration bei vielen ausbleibt, Menschen werden Psyschich unter Druck gesetzt, ihrer Rechte und Freiheit beraubt, Existenzen werden angegriffen, so bilden sich eher Paralelwelten (gerade bei jungen Menschen) als eine Gesellschaft, in der auch Menschen die Cannabis konsumieren einen vollwertigen Platz haben… und zum Thema schutz für Jugendliche bzw. Menschen, da erinnere ich mich z.B. an eine Situation beim Dealer, der mir kein Gramm Gras auf Vorschuss geben wollte aber ein halbes Gramm Koks zum testen… Meiner Meinung nach hat ein Schwarzmarkt generell eine schädigende Wirkung für Menschen, da man in den meißten… Weiterlesen »