Samstag, 3. März 2018

Cannabislegalisierung aus Sicht von Kinder- und Jugendärzten gefährlich

 

Stetig gewachsener Konsum unter der Prohibition offensichtlich weniger …

 

Bild: eSheep / freeimages

 

Auch wenn mittlerweile etwas mehr als die Hälfte der deutschen Ärzte ausdrücklich für eine Freigabe von Cannabis für Erwachsene stimmen, äußerte sich der Sprecher des Bundesverbandes der Kinder- und Jugendärzte Josef Kahl am Mittwoch gegenüber dem Ärzteblatt mit einer anderen Meinung zu Wort. Weil fatale Beeinträchtigungen der Gehirnstrukturen stattfänden und die neurokognitive Leistungsfähigkeit von jungen Menschen beeinflusst würde, stelle der Konsum von Marihuana eine Gesundheitsgefahr dar, weshalb die Cannabislegalisierung aus Sicht von Kinder- und Jugendärzten gefährlich wäre.

 

Obwohl Josef Kahl und den Verbandsmitgliedern des BVKJ die seit 2012 kontinuierlich steigenden Konsumentenzahlen unter den 12- bis 17-Jährigen bekannt sind und Sorgen bereiten, unterstützt auch der Verbandspräsident Thomas Fischbach die Haltung, die für ein Festhalten an der Verbotspolitik spricht. Wenn Städte darüber nachdenken würden, Modellprojekte zur Cannabisabgabe durchführen zu wollen, müssten zuvor flächendeckende Jugendschutzkonzepte umgesetzt werden, welche jedoch schon beim Alkohol versagten. Die erschreckenden Zahlen sich ins Koma saufender Jugendlicher bewiesen, wie leicht Gesetze umgangen werden könnten. Marihuana verberge jedoch zum Teil weitaus größere gesundheitliche Langzeitgefahren, welche nach Meinung des BVJK bei einem geregelten Handel unter strengen Jugendschutzbestimmungen vermutlich häufiger auftreten würden.
Kürzlich erschienene Studienergebnisse von Hirnforschern aus den Vereinigten Staaten widersprechen den Aussagen der deutschen Fachärzte – besonders im Bezug zu Alkohol – und bereits im Dezember veröffentlichte Daten aus den USA unterstützten die Vorteile der dortigen Legalisierung im Zusammenhang zum weiterhin nicht zu empfehlenden frühzeitigen Konsum unter Heranwachsenden wiederholt.

 

Bei bestehenden Zweifeln zur Sicherheit stets eine Zweitmeinung einholen!

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9 Kommentare
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BurningChurro
6 Jahre zuvor

Warum versagt denn der Jugendschutz beim Alkohol? Man kriegt den in jedem Supermarkt oder Zuhause(weil’s ja nicht so schlimm ist steht’s ja im Regal) und als 16 jähriger kann man sich genug Bier und andere Sachen kaufen mit denen man sich bis zum Exitus besaufen kann. Wenn ich überlege wie oft ich als 15,16 jähriger nur allein mit Bier den Vogel abgeschossen hab oder mich bedient hab Zuhause…ganz einfach Gras,Alkohol und Zigaretten in speziellen Geschäften anbieten wo es nur das gibt, so kann schonmal kein Jugendlicher einfach Alkohol klauen und kommt Deutlich schwerer dran, alles auch meinet wegen ab 18 oder 21 Jahren. Aus meiner Persönlichen Erfahrung kann ich sagen Verantwortungsbewusst mit Alkohol konnte ich erst mit 20 umgehen und… Weiterlesen »

Lotus
6 Jahre zuvor

@BurningChurro Klasse Kommentar ;D Ich wäre auch dafür ,das man Drogenfachgeschäfte eröffnet und diese deutlich trennt von den normalen Lebensmittelgeschäfte ,nicht nur zum schutze der Jugend,ich denke da auch an trockene Alkoholiker die mit jedem Gang in den Supermarkt,spätestens an der Kasse mit sich kämpfen müssen,bei den ganzen Mini Flachmänner etc. die da in den Regalen stehen… Außerdem leben wir doch in Zeiten in denen man alles und jeden kontrollieren kann , da wird es doch eine leichtigkeit sein,dafür zu sorgen das im Falle einer “Legalisierung” auch die Jugend geschützt wird ,aber desewegen einfach zu sagen es ist ein Risiko und deswegen sollte man es nicht machen,ist Quatsch,wo in unserer Welt gibt es bitte etwas mit gar keinem Risiko, im… Weiterlesen »

Lars Rogg
6 Jahre zuvor

Wer sagt denn, dass Kinder und Jugendliche das Zeug konsumieren sollen?? Aber, wenn sie es drauf anlegen, dann bekommen sie es in jeder erdenklichen Qualität. In der Regel aber mit Dreck drin. Also, sollten wir Jugend und Kinderschutz versuchen zu etablieren, indem wir es legalisieren, ein Qualitätsmanagment installieren und die Altersgrenze auf 21 legen !! Oder sollen wir so weitermachen und die Jugend im Zweifel den geldgeilen Dealern überlassen oder noch schlimmer zum Konsum von so genannten “legal highs” animieren ?? Denn eins ist klar…egal wie hart und drakonisch die Verfolgung bzw. die Strafen auch sind oder werden. Das Zeug ist unkontrolliert auf dem Markt und jemand der es drauf anlegt kann innerhalb von 1-2 Stunden jede erdenkliche Qualität zu… Weiterlesen »

Tom
6 Jahre zuvor

Kinder.- und Jugendärzte… mmmmhm. Sind das nicht die gleichen Leute die schachtelweise Ritalin u.ä. verschreiben, wenn Mutti ob ihren 2 Jobs und der Scheidung mal wieder mit der Lebendigkeit der lieben Kleinen überfordert ist?

R. Maestro
6 Jahre zuvor

Rauschmittel wie Cannabis sind verboten.
Rauschgift, wie Alkohol erlaubt.
Was will man.
Tod? Vergiftung, oder Entspannung?
Entspannung ist es nicht. …..

train
6 Jahre zuvor

Wie gefährlich wirkt sich wohl Spice auf die Gesundheit der Kinder und Jugend aus, davon will aktuell niemand mehr etwas wissen, aber wo man hin sieht nicht kommentierbare Artikel wie “Kiffer sollen für tödliche Unfälle verantwortlich sein” ect. Nur nicht das Cannabis legalisieren! Das könnte ja schlecht fürs Alkohol-Geschäft sein! Wenn es wirklich um die Kinder gehen würde, dann würden sie es legalisieren um Eltern die Möglichkeit zu verschaffen etwas dagegen zu unternehmen, anstatt sie vor die Wahl zu setzten zu zusehen oder ihr Kind anzuzeigen oder diese Kinder der Schule zu verweisen und sie in Jugendhaft zu stecken.

Der Realist ohne Kraut
6 Jahre zuvor

Hi Leute,

Immer wieder dasselbe, das ewige Gerede. Immer mehr reden vom Jugendschutz.

Manchmal meine ich, dass viele Gegensprecher in realitätsabsorbierenden Glaskugeln sitzen. Wenn die mal von ihren gemütlichen Stühlen aufstehen, in die Menschenmenge hineingehen und sich mit der Realität auseinander setzen würden, würden sie ganz schnell erkennen, dass Schutz nicht durchs Gerede kommt, sondern durch Aufklärung. Bestrafung hat nur selten geholfen…

Beim ‘freundlichen’ Dealer von nebenan liefen gerne auch 16-, 17-jährige umher. Aber das sehen Gegner der Legalisierung nicht gerne. Das passt nicht gut zur lächerlichen Einstellung des Problems.

Man kann nur hoffen, dass wir bald erlöst werden…

André B.
6 Jahre zuvor

Aktuelle Studie zur Thematik:

Die Legalisierung von Cannabis für den medizinischen Einsatz in den USA erhöhte nicht den Cannabiskonsum von Jugendlichen. Nach einer Übersicht von 11 Studien, die den Zusammenhang zwischen der Einführung medizinischer Cannabisgesetze in vielen Staaten der USA und dem Cannabiskonsum untersuchten, ergab sich keine Zunahme des Konsums bei Jugendlichen. ( Klinik für Psychiatrie, Columbia Universität, New York, USA, Veröffentlicht am 18 Februar 2018 )

Ralf
6 Jahre zuvor

@BurningChurro Was ich immer wieder ätzend finde ist die Tatsache daß die Ungerechtigkeit gegen die Konsumenten von Cannabis gegenüber denen wie Alk, die ja nicht durch Schergen bedroht werden, egal welche Meengen Zellgift sie im Keller horten, niemanden interessiert. Der Ar… argumentiert damit daß die Freigabe einer “weiteren Droge” die Probleme vergrößern würde die wir schon durch die von ihm “legal” gehaltene Droge Alkohol haben, ohne diese real zu messenden miteinander zu vergleichen. Statt dessen lügt er wieder mal über die Gefährlichkeit, um behaupten zu können die durch Cannabis verursachten Probleme wären schlimmer, tatsächlich gibt es aber keinen Zweifel daran daß Alkohol jährlich 74000 Menschen killt und Cannabis keinen. Daher wäre es selbst ohne Gerchtigkeit walten zu lassen logisch Cannabis… Weiterlesen »