Donnerstag, 22. März 2018

Legales Cannabis in Uruguay bietet Stoff zum Lernen

 

Beobachtungen des legalen Marktes verraten Verbesserungsstrategien.

 

 

Während Kanada sich noch auf den großen Umschwung in der Cannabispolitik vorbereitet und möglichst viele Sicherheitsaspekte im Vorfeld beachten möchte, ist in Uruguay der Verkauf von Marihuana an erwachsene Bürger seit Juli 2017 an der Tagesordnung und bietet somit sachkundigen Beobachtern viele Informationen zum Studieren. Die sich selbst als „unabhängige Organisation für Forschung, Bildung und Publikation mit Fokus auf öffentliche Politik in den Gebieten Wirtschaft, Auslandspolitik und Staatsführung“ bezeichnende Brookings Institution hat daher einen Report verfasst, in dem die bisherigen Vorkommnisse analysiert werden und mögliche Verbesserungsstrategien verraten. Legales Cannabis in Uruguay bietet Stoff zum Lernen an.

 

Die sechs Schlüsselerkenntnisse aus dem bisherigen Verlauf der Cannabislegalisierung hat man auf der Webseite des Institutes veröffentlicht, die folgende Aussagen zulassen: Uruguay muss sich um eine Sicherheit der Unternehmen bemühen, die in den Sektor Cannabis agieren. Der ungehinderte Zugang zu Finanzinstituten stellt eine Priorität dar, nachdem am Verkauf teilnehmende Apotheken zeitweise von Banken verschmäht wurden. Der Austausch mit Regierungen – welche ähnliche liberale Gesetzeslagen anstreben wie Kanada – sollte in dieser Beziehung vertieft werden. Mediziner und Gesetzeshüter benötigen dagegen Grundlagenvermittlung und Training, welche sich in erster Linie auf die durch eine Legalisierung von Cannabis erhofften Vorteile des Umschwungs konzentrieren. Die Zugänglichkeit zu Medizinalhanf auf der einen Seite auszuweiten und die neuen Gesetze auf der anderen Seite richtig ankommen zu lassen, stellen hierbei die wichtigsten Aspekte dar. Da der kommerzielle Sektor in der Vergangenheit regelmäßig mit Lieferengpässen zu kämpfen hatte, empfiehlt man das Vergrößern des Anbieterkreises. Nicht nur Apotheken, sondern auch bereits geplante Dispensaries könnten dem Problem der Verfügbarkeit entgegenwirken. Um dafür dem Schwarzmarkthandel entgegenzuwirken, wäre es laut Brookings Institute empfehlenswert, Konsumenten auswählen zu lassen, auf welchem Wege sie ihre Versorgung mit Marihuana wünschen. Entweder Eigenanbau, entweder Social Club, oder aber eine Versorgung einzig durch die kommerziellen Verkaufseinrichtungen wären aus Sicht der amerikanischen Organisation eine zielführende Einschränkung der Konsumenten- beziehungsweise Produzentenrechte zum Wohle der gesamten Sache. Dafür müsste sich Uruguay aber auch überlegen, wie man Touristen zukünftig entgegentritt, die bisher nicht von dem drogenpolitischen Umschwung profitieren durften. Um den Schwarzmarkt auszutrocknen, wären auch Verkaufseinrichtungen für Besucher des Landes in Bälde vonnöten.
Um die empfohlenen Schritte fachgerecht durchzuführen, legen die Autoren des Berichts nahe, dass sich die Regierungsautorität mit der Bevölkerung und unabhängigen Forschen vernetzen sollte. So erhielte man Zugang zu Schlüsselinformationen und auch institutionelle Unterstützung aus den beteiligten Reihen.

 

Von einem zukünftig zu verhindernden Aufkommen von erhöhten Verkehrsunfällen, Psychosenausbrüchen und Konsum unter Minderjährigen – vor denen aktuell einmal wieder ein prohibitionistisch eingeschliffener Psychiater hierzulande warnt – spricht der Bericht über Uruguays legalen Cannabishandel der Brooking Institution hingegen nicht, weshalb auch Ärzte in Deutschland den Rat annehmen können, sich über das natürliche Rauschmittel Marihuana etwas besser zu informieren. Argumente gegen die Freigabe von Cannabis können sich schließlich schnell als hanebüchene Quacksalberei herausstellen, wenn man zu spät lernt, dass der genüsslich konsumierte Kaffee vom Morgen eigentlich ganz ähnlich wirkt – ohne Zucker.

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3 Kommentare
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Rainer Sikora
6 Jahre zuvor

Unsere Regierung wird schon dafür sorgen,daß hier niemand in dieser Richtung dazulernt.

irgendeinname
6 Jahre zuvor

@Rainer
Das braucht unsere Regierung gar nicht.
Das tun schon all die (Kriegsgewinnler) die an der Prohibition (war on drugs) kräftig mitverdienen (abkassieren).

Ralf
5 Jahre zuvor

Alle diese neuen Erkenntnisse sind, sind von mir, wenn sie nicht wie alles andere von mir auch gelöscht worden wären, hier in der Vergangenheit schon voraus gesagt worden. Die Kritikpunkte stimmen fast wörtlich mit dem überein was ich gesagt und wofür ich Prügel von den Traumtänzern hier bekommen habe. Und ich sage voraus daß diese Mißstände nicht behoben werden. Diese sogenannte Legalisierung ist ein halbgares Machwerk, im Übrigen ist die Pflicht zur Registrierung als Cannabisuser (was zukünftigen Prohibitionistenbrutalos Tür und Tor öffnet) nicht genannt worden. Viel Spaß beim Lesen und löschen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!1