Donnerstag, 23. März 2017

Achtklässler haben besseren Zugang zu Cannabis als Patienten

 

Die Drogenbeauftragte der Polizei Westmecklenburg klärt auf.

 

Bild: rob_gonyea / freeimages
Bild: rob_gonyea / freeimages

 

Andrea Schott ist Drogenbeauftragte der Polizei in Westmecklenburg und weiß über Substanzmissbrauch unter Schülern zu berichten. Die Beamtin besucht Schulen mit verschiedenen Anschauungsmaterialien aus dem illegalen Drogenkatalog und klärt die Heranwachsenden, ihre Lehrer und auch die Eltern auf, dass schon in jungen Jahren mit verbotenen Substanzen experimentiert wird. Selbst habe sie auch einst heimlich zu Marken-Glimmstängeln gegriffen, doch mittlerweile hat sich die Situation verändert: Achtklässler haben besseren Zugang zu Cannabis als Patienten.

 

So berichtet die Polizeibeamtin, dass sie in ihrem geografischen Umfeld von circa 40 % Prozent aller Schüler einer achten Klasse innerhalb weniger Stunden mit Marihuana oder Haschisch versorgt werden könnte. Kinder im Alter von zwölf und 13 Jahren wären in der heutigen Zeit schon bereit Cannabis zu konsumieren, nachdem sie mit elf oder zwölf Jahren bereits erste Lungenzüge an Zigaretten tätigten. Beziehen würde der Großteil die illegale Ware über den Freundeskreis, weshalb Eltern nicht darauf vertrauen sollten, dass ihr Kind nie in Kontakt mit Drogen kommen könnte. Anstatt jedoch zu erklären, warum Kinder in diesem Alter überhaupt Zugang zu einer verbotenen Substanz über Gleichaltrige erhalten können, während die Beamten auf Streife alle Verkäufer, Konsumenten und Produzenten offensichtlich vergeblich jagen, wird versucht zu vermitteln, woran die kiffenden Kids zu erkennen wären. Schlechte Leistungen in der Schule, aber auch wässrige, rote Augen im Gesicht wären ein gutes Indiz für Marihuanagebrauch.

 

Um diesen Problemen entgegenzuwirken, empfiehlt die Polizeibeamtin den Eltern, sich von ihrer „Tatort“-Sucht zu befreien und anstatt vor Glotze, auch einmal etwas Zeit mit den eigenen Kindern zu verbringen. Da die Kids offensichtlich einen besseren Zugang zu Cannabis besitzen, als es Rezeptpatienten durch den legalen Gang zur Apotheke aktuell gewährt wird, dürfte ein kriminologisch höchst interessantes Alternativthema für beide Seiten schnell gefunden sein. Die kontraproduktive Prohibition von Marihuana böte sich als Gesprächsstoff sicherlich an …

 

… vielleicht springt dabei auch gleich noch eine neue Connection für die vergriffene Medizin heraus. Menschenskinder.

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2 Kommentare
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Rainer Sikora
7 Jahre zuvor

Aus polizeilicher Sicht sind das echte Straftäter sprich Verbrecher in der achten Klasse.In Ruhe lassen kann man die auch nicht, weil wir alle ja so besorgt um das Wohl dieser Jugendlichen sind.

Mike Kah
7 Jahre zuvor

Kommentar von einem Neffen: An Hanf kommt man als Schüler leichter als an Zigaretten und Alk. Jede Schultoilette die etwas auf sich hält hat Cannabis im Angebot, und hat der Dealer mal keins, gibt’s ne Tüte Pillen oder Heroin umsonst als Entschädigung. Bei Zigaretten und Alkohol wird nach den Ausweis gefragt. Soviel zur Bösen Legalisierung. Wir werde nie verhindern können das unsere Kinder in die Nähe von Drogen kommen, aber gräbt man den Dealers das Wasser ab, und gibt den Verkauf in Fachläden unter Kontrollen frei, so kann man es zumindest schwieriger machen als es jetzt ist., und die liebe Polizei hat mehr Zeit dafür zu sorgen das Weniger Drogen auf den Schultoilette landen. Die Aussage der Schule war übrigens:… Weiterlesen »