Sonntag, 26. Mai 2024

Lauterbach nennt Bayern Heuchler

Cannabis
Bild: su/Archiv

Lauterbach nennt Bayern Heuchler. Die Doppelmoral, mit der die CSU Alkohol und Cannabis bewertet, ist heuchlerisch. Dies berichtet der BR. 

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach wirft der bayerischen Politik Heuchelei vor. Es komme nicht auf einen Joint an,  wenn “Betrunkene quasi im Dreck” liegen. Die CSU verbietet auf dem Oktoberfest Cannabis jedoch nicht Bier en Mass. Damit macht sich die Politik sehr unglaubwürdig. “Zum einen wird so getan, als wenn Bundesgesetze in Bayern nicht gelten würden. Und das ist – 75 Jahre Grundgesetz – nicht der Fall.” Er nennt die lächerliche Unterscheidung zwischen Bier versus Cannabis “Heuchelei”

“Zum Zweiten: Stichwort Heuchelei. Wenn dann mit Maßkrügen dieser Größe gearbeitet wird, und die Leute sind so betrunken, dass sie den Weg zur Toilette nicht mehr selbstständig schaffen, dann liegen die Betrunkenen quasi im Dreck, wenn man so will, dann käme es aus meiner Sicht auf den einen oder anderen Joint nicht mehr an”, sagte Lauterbach mit einem zynischen Unterton. Lauterbach stellt sich Fragen zur Cannabislegalisierung zur Feier von 75 Jahren Grundgesetz. 

Bayerns Kritik an Lauterbach

Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) macht auf die angeblichen Gefahren aufmerksam, dass Cannabis-Samen und -Stecklinge verkauft werden dürfen. Dass bereits seit Jahrzehnten alles zum Bierbrauen im Baumarkt zu kaufen ist, scheint für sie kein Problem zu sein. Dass die bayerische Landesregierung nicht einfach ihr Dogma ablegt, war zu erwarten.  “Der einzige Heuchler ist Karl Lauterbach: Entgegen aller Warnungen von Ärzten und Jugendpsychologen hat er die Cannabis-Legalisierung durchgesetzt. Die Legalisierung gefährdet Kinder und junge Menschen”, erklärte CSU-Generalsekretär Martin Huber. Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) bezeichnet Lauterbachs Vorwurf als “absurd”. Es geht um die lächerlich hohen Bußgelder für falschen Cannabiskonsum in Bayern.  “Wir senden damit das klare Signal, dass uns Jugendschutz vor Drogenkonsum geht,” sagte Gerlach. Bei Alkohol wurde kein solches Signal jemals gesendet. 

Natürlich konnte unser Freund CSU-Fraktionschef Klaus Holetschek diesen Sachverhalt auch nicht kommentiert lassen. “Wir werden alle rechtlich möglichen Maßnahmen in die Wege leiten, damit der Cannabis-Konsum in Bayern so gering wie möglich bleibt.” Also wird bewusst gegen die Gesetze der Bundesregierung gehandelt. Dies ist aus demokratischer Sicht ein höchst bedenkliches Verhalten. “Wir brauchen keine Kiffer-Modellregionen, in denen Produktion, Vertrieb und Abgabe von Cannabis in Fachgeschäften ermöglicht und das Verbot der Kommerzialisierung damit umgangen wird”, fügte der CSU-Fraktionsvorsitzende hinzu. 

Dank des Bayerischen Dogamas heißt es also “Kein Gras auf der Wiesn.”

Ein Beitrag von Simon Hanf

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8 Kommentare
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Fred
21 Tage zuvor

Nun, dann sollten sich die bayrischen Behörden auch klar zur organisierten Kriminalität bekennen. Denn jeder Versuch das Gesetz zu behindern, fördert eben die Geschäfte auf der dunklen Seite. Vom Jugendschutz braucht dann auch keiner mehr zu reden. Das ist in Bayern sowieso nur vorgeschobenes Geheuchel, ansonsten würde man etwas gegen diesen überbordenden Alkoholkonsum unternehmen. // Also wird bewusst gegen die Gesetze der Bundesregierung gehandelt. Dies ist aus demokratischer Sicht ein höchst bedenkliches Verhalten. // Absolut richtig @Simon Hanf Hanf Wenn sich schon Landesregierungen nicht an demokratische Grundsätze halten, verwundern die Zustände nicht, die wir inzwischen im Land haben. Wahlkämpfer werden auf offener Straße verprügelt, Politiker gehen mit SS Parolen haussieren und auf Sylt lässt man die Nazi Sau raus. Weiter… Weiterlesen »

Andreas
21 Tage zuvor

Und immer noch gibt es das Gesetz das 14 jährige mit ihren Eltern Alkohol konsumieren dürfen großes Fragezeichen des Jugendschutzes der CDU CSU wo seid ihr da ???

Tisumie 21
21 Tage zuvor

Keine Ahnung ob ich da jetzt falsch liege aber laut Gesetzt darf Cannabis nicht verarbeitet werden, also z.B zu Keksen. Ich weiß nicht ob das auch für den privaten Gebrauch so ist. Wenn du ein Keks isst, dann fühlt sich niemand durch die Cannabisemissionen belästigt aber das Gesetzt verhindert ja praktisch die Vermeidung solcher Konflikte durch solche Verarbeitungsverbote. Die CSU verbietet ja nicht nur das Rauchen (von Cannabis) auf den Volksfesten sondern ”Cannabisprodukte” allgemein. Du kannst das Hausrecht aber nicht so auslegen, dass den Menschen ihr Cannabis weggenommen wird, deshalb erfindet die bayerische Regierung solche Bußgelder für den Besitzt um sie zu bestrafen. Die Cannabiskonsumenten (und etliche andere Gruppen unserer pluralistischen Gesellschaft) sind politisch ausgerufene Feindbilder der CSU. Wenn du… Weiterlesen »

Zuletzt bearbeitet 21 Tage zuvor von Tisumie 21
bene kek
21 Tage zuvor

Endlich hats mal einer erkannt. Häucheln tun sie allerdings schon Lage, wundert mich das das erst jetzt auffällt

Haschberg
20 Tage zuvor

Das Schlimme an dieser Sache ist ja, dass dieser fiese Prohibitionskrieg einfach weiter schwelt, weil eine Horde dummgesoffener, krankhaft faschistoider CSU Politiker alles dafür tun, ihn am Leben zu erhalten. Die Züchten ein kriminelles Mafiasystem und stempeln friedfertige Konsumenten, die in diese fiese Falle reintappen, zu Straftätern ab, während sie ihre eigenen – die pseudochristlichen Kinderschänder – weiterhin recht erfolgreich vor Strafverfolgung schützen. Zur Hölle mit solchen Gangstern ! Denen haben wir es hauptsächlich zu verdanken, dass man so irres, giftiges Dreckszeug wie Schnaps und Strohrum, aber noch immer keine leckeren Haschkekse kaufen kann, die das beste natürliche Medikament für ältere Menschen sind. Die sollen sich ja – wie die Apothekerwerbung unablässig suggeriert – mit billigen Pharmaprodukten ihr Leben verkürzen,… Weiterlesen »

Ali
20 Tage zuvor

Lauterbach hat doch recht. Etwas heuchlerischeres als die schwarzbraune CSU gibt es wohl sehr selten. Leider aber vergisst Lauterbach, dass genau seine “aktuelle” SPD sich teilweise hinterfotzig verhält, wenn es ums Thema Cannabis geht! Sagt die eine Seite hü, sagt die andere Seite hott! So geht es nun mal nicht. Und weil das für die gesamte Ampelregierung gilt, werden wir ab nächstem Herbst mit einer schwarzen Regierung mit SPD oder Grünen leben müssen. Der Albtraum nimmt einfach kein Ende. Wird die SPD mit der Union regieren, wird das Cannabisgesetz in die Tonne gekloppt. Hauptsache, die roten Versager bleiben an der Regierung. Charakter zählt nicht zu den gefragten Werten. Willy Brandt und Freunde würden sich im Grab umdrehen. Und die Kiffer… Weiterlesen »

Trec 0.1
19 Tage zuvor

Heucheln ist die letzte Lüge

Bernd
7 Tage zuvor

Es geht nicht um Kinder. Natürlich sind für Kinder und auch Jugendliche Cannabis, auch Alkohol nicht so gut für die Gehirnentwicklung. Auch Alkohol gehört dazu, Frau Gerlach. Immer bringen sie Kinder ins Spiel, wenn sie nicht weiter wissen oder keine Argumente mehr gegen Cannabis haben. Kinder sind Kinder. Natürlich dürfen Kinder kein Cannabis, sowie Alkohol nehmen. Natürlich ist Cannabis sehr schädlich für Kinder . Es geht vorwiegend über Erwachsenen Konsum. Warum werden Erwachsene Bürgern immer mit Kindern und Jugendlichen gleichgesetzt?

Zuletzt bearbeitet 7 Tage zuvor von Bernd