Sonntag, 8. Mai 2022

Global Marijuana March Mini in Deutschland

Die Demonstration in verschiedenen Deutschland fällt klein aus.

Geldstrafe Klein Minimal Gramm
Leider recht klein: Der Global Marijuana March in Deutschland. Bild via pexels.com.

“Schluss mit Warten – Gras in den Garten!” – dieses Motto hallte am gestrigen Samstag durch viele Deutsche Städte. So lautete das diesjährige Motto des Global Marijuana March. Das etwas dürftige Motto spiegelte die ebenso dürftige Beteiligung an der globalen Demonstration wider: Während beispielsweise in Berlin vergangenen April noch 1400 Menschen für eine Legalisierung von Cannabis auf die Straße gingen, waren es gestern nur 200. Auch in anderen Städten fiel die Beteiligung nicht besser aus.

Der Global Marijuana March findet seit 1999 jährlich am ersten Samstag des Monats Mai statt. Die Berichte aus anderen Ländern sind etwas enthusiastischer: In Brasilien und Mexiko sind nach Angaben der Lokalpresse tausende Menschen auf die Straße gegangen. “They (the authorities) must realize that we are not criminals. We are simply users of cannabis. We fight for our rights and being allowed to plant it instead of buying,” so ein Demonstrant in Mexiko.

In den USA fällt dem Tag auch nicht besonders viel Aufmerksamkeit zu – genau wie in vielen anderen Ländern sind die Demonstrationen zum 20. April populärer. Andererseits dominieren in den USA gerade andere Probleme: Kürzlich wurde bekannt, dass das dortige Verfassungsgericht demnächst das Recht auf Abtreibungen als nicht mehr im Grundgesetz verankert sehen wird. Das bedeutet, dass besonders konservative Bundesstaaten Abtreibungen verbieten werden – eine Rückkehr zu dunkleren Zeiten. Daher gehen momentan viele U.S.-Amerikaner für das Recht auf Abtreibung auf die Straße – und eher nicht für die Legalisierung von Cannabis, die dort vielerorts ohnehin Fakt ist.

Bleibt zu hoffen dass zumindest in Deutschland im nächsten Jahr der Global Marijuana March so klein ausfällt, weil Cannabis bis dahin legal ist. Sollte die Ampel-Koalition wirklich bis zum Herbst einen Gesetzesentwurf vorgelegt haben, ist dies vielleicht keine Fantasie mehr.

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6 Kommentare
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Chugon
1 Jahr zuvor

Ja Inflation Corona Krieg Persepektivloigkeit unbezahlbare Lebensmittel (von gesunden red ich gar nicht) wir haben hier hier auch andere Probleme sieht das der Autor nicht ? Bubble oder was ? DIe LEute gehen nicht demonstrieren weil sie nicht reihenweise in den Kanst gesteckt oder irhe Arbeit verlieren wollen nur um jemanden was zu beweisen. Das Leben bringt auch andere Baustellen als Cannabis Legalisierung (die seit den 60ern abgelehnt wird) mit sich.

Rainer
1 Jahr zuvor

Sieht so aus,als hätten die Leute nicht viel Feierlaune.Gibt auch nichts zu feiern.Und mit der Hoffnung, egal auf was,ist es auch nicht mehr weit her.Liegt an den vielen Baustellen,an denen gearbeitet werden muß.Die Legalisierung jetzt,würde die allgemeine Lebensfreude wieder herstellen.

buri_see_käo
1 Jahr zuvor

Die Angst vor der Verfolgungs-Industrie ist nicht ganz unberechtigt. Aber solange Corona noch nicht bewältigt ist, bietet sich die glaubwürdige/akzeptierte Notwendigkeit zur/der Vermummung. Ich hatte Frühjahr 2020 mir 2 Stk. quadratische schwarze Stoffstücke mit grünen Hanfblättern drauf gekauft; aber gestern musste ich ganz mutig sein, war ohne! los, habe ich nämlich verbummelt die Lappen. Der Michel (auch die Kiffer darunter) ist faul, passiv, lehnt eigenes Handeln ab, delegiert lieber, läßt mit sich machen – und dann mault er, weil die Lösungen der zu Handlungen Delegierten ihm nicht passen…, na, wie denn auch?, die zu Handlungen Delegierten stopfen sich die Taschen voll und sagen Tschüss. Was sich da im Mittelalter entwickelt (entartet) hat, scheint in die Genetik Einzug gehalten zu haben…,… Weiterlesen »

Zuletzt bearbeitet 1 Jahr zuvor von buri_see_kaeo
Ralf
1 Jahr zuvor

Die Demo in Berlin war klein, aber laut, gut gemischt mit jung und alt und vor allem geschlossen und selbstbewusst!.
Es gab sehr viele Menschen am Straßenrand die gelächelt und gefilmt haben.
Daher habe ich kein Problem damit das wir so wenige waren. Die Wirkung war da und die Menschen mehrheitlich positiv eingestellt.
Allein für diese Erkenntnis, hat es sich gelohnt mit zu laufen, denn genau darum geht es: Weiter den Gedanken in die Gesellschaft tragen, denn nur dort findet der Wandel statt.

Hans Meiser
1 Jahr zuvor

Bis zu diesem Artikel hatte ich die Demo nicht mehr auf dem Plan

Ramon Dark
1 Jahr zuvor

@Chugon Was die ständig wachsenden existenziellen Probleme, von denen Du sprichst muss ich Dir unweigerlich recht geben. Allerdings dreht es sich bei einer Demo nicht darum, irgendjemand etwas zu beweisen, sondern seine Meinung und seinen Protest kollektiv an die Öffentlichkeit zu bringen. War in meinem Leben schon oft auf Demos und wenn, dann aber selten und nur kurzfristig vorübergehend deswegen im Knast. Meine Arbeit habe ich dadurch nicht verloren. Auch wenns aktuell allgemein bedrohlichere Probleme gibt ist die Cannabislegalisierung trotzdem eine wichtige Baustelle: Gerade durch die Prohibition verlieren viele Menschen ihren Job und landen im Knast (glaube, bei uns laufen nach DHV-News ca. 186.000 Strafverfahren im Jahr wegen Cannabis) Was ungerecht ist bleibt auch durch andere, grössere Ungerechtigkeiten und Probleme… Weiterlesen »