Freitag, 18. März 2022

Hochstapler rauben Plantagen aus

In Oklahoma staubten dreiste Diebe Cannabis und Telefone ab.

Visitenkarte Dealer Cannabis Hochstapler
Hierzulande wird geschlossen, wenn man Cannabis findet – nicht umgekehrt. Quelle: Creative Commons.

Dreistigkeit scheint sich auszuzahlen: Im US-Bundesstaat Oklahoma haben sechs Hochstapler mehrere Cannabisplantagen beraubt, indem sie sich als Beamte eines “Oklahoma Marijuana Board” ausgaben. In dem an Texas grenzenden Staat ist medizinisches Cannabis seit 2018 legal; das Gesetz sieht die Sache hier sehr lax: Ärzte können hier nach eigenem Ermessen Cannabis für jedwede Krankheit verschreiben. Aber auch wegen des relativ gemäßigten Wetters gibt es in Oklahoma reichlich legale Plantagen, die vor Gras nur so strotzen – die Regierung listet diese Unternehmen aufgrund von Transparenz.

Dass dachten sich auch die sechs Personen: Mit Durchsuchungsbefehlen, Dienstmarken und Ausweisen – allesamt gefälscht – verschafften sich die Betrüger eintritt und erleichterten die Farmer nicht nur um Cannabis, sondern auch Telefone. Zwei Plantagen wurden bereits beraubt – die Ordnungskräfte zeigen sich nicht überrascht, bereits in der Vergangenheit hatten Hochstapler Abgabestellen und Plantagen ausgeraubt – unter dem Vorwand im Auftrag einer staatlichen Behörde zu agieren. Die Betrüger hatten ausgedachte Verstöße genannt und sofortige Zahlungen gefordert. Sollte das Geld nicht sofort überwiesen werden, drohten die “Beamten” mit umgehender Schließung.

Ähnliche Drohungen machten auch die Hochstapler, welche vergangenen Sonntag und Montag die beiden Plantagen aufsuchten. Die tatsächlichen Kontrollbehörden, wie die Oklahoma Medical Marijuana Authority würden zudem momentan keine Einsätze durchziehen. Zudem würden diese offiziellen Stellen niemals sofortige Zahlungen verlangen, schon gar nicht unter Drohung der umgehenden Schließung, so Mark Woodward, Sprecher des Oklahoma Bureau of Narcotics and Dangerous Drugs Control. Die Direktorin der Medical Marijuana Authority, Adria Berry, gab sich kampfbereit: We’ve received those reports as well, and have been working with OBN on a strategy to make sure that we’re keeping our licensees in the loop so that they are on alert that this is happening.”

Bisher wurde eine Person verhaftet, die Untersuchungen laufen auf Hochtouren. Den Schwindlern wird neben Drogenhandel und Raub auch Kidnapping zur Last gelegt. Wie viel Cannabis die Gruppe bisher erbeuten konnte, ist nicht bekannt.

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2 Kommentare
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Chillig19
2 Jahre zuvor

Dies wird auch in Deutschland und Europa geschehen, wenn wir nicht schnellstmöglich
a) die Legalisierung und
b) die Endkrimminalisierung
voranbringen.

Ramon Dark
2 Jahre zuvor

Diese Verschreibungspraxis der Ärzte in Oklahoma sollte unverzüglich auch in Deutschland eingeführt werden. Das könnte vielen Erkrankten heftige Nebenwirkungen vom üblichen Pharmaschrott ersparen. Aber sie kann offensichtlicherweise eine volle Legalisierung von Cannabis als Genussmittel nicht ersetzen, sonst wäre der Vorfall nicht passiert.