Ein gutes Jahr für Freunde von Marihuana.
Auch wenn versteinerte Politdinosaurier im Falle einer Cannabisfreigabe weiterhin den Untergang des Abendlandes prognostizieren, so geht es mit der gemeinen Hanfpflanze steil bergauf. Alte Lügengeschichten über die natürliche Rauschsubstanz erweisen sich langsam als unhaltbar und Menschen mit Ahnung sprechen immer öfter öffentlich von den Vorteilen, welche eine Beendigung der Prohibition mit sich brächte. Beweise dafür werden aus Übersee eingeholt, sodass keine Kifferfantasie mehr für eine Neubetrachtung der oft noch als gefährliche Droge bezeichneten Pflanze benötigt wird. Wie viel Fortschritt die Legalisierungsbewegung alleine in diesem Jahr schon machen konnte, fasst nun einmal ein amerikanisches Marihuanaportal zusammen, um die positiven Ereignisse rund um Cannabis in der Flut der fachspezifischen Nachrichten etwas übersichtlicher zu gestalten. 2018 ließ Cannabis global schon wesentlich legaler werden, was Hoffnungen auf ein jähes Ende des noch zu häufig im Einsatz befindlichen Verbotes schürt.
So ist selbstverständlich der Schritt Kanadas, ab Oktober 2018 Cannabis legal für jeden volljährigen Bewohner verfügbar zu machen, damit die angerichteten Schäden der Prohibition endlich wieder fachgerecht ausgebügelt werden können, das erste echte Highlight. Ebenso erhielten die USA mit Vermont den neunten Bundesstaat, in welchem Cannabis nun für Genusszwecke freigegeben wurde. Auf nichtamerikanischen Boden hingegen konnten Erfolge in Luxemburg, Portugal, Simbabwe und England verzeichnet werden, wo man überall den Weg für den Einsatz von medizinischem Cannabis freimachte.
In den USA zeichnet sich hingegen ab, dass zur kommenden Präsidentschaftswahl in 2020 fast nur Kandidaten kandidieren, welche ein landesweit gültiges Gesetz anstreben, welches Cannabis zu Genusszwecken komplett legalisieren würde. Die Akzeptanz von Weed im Land der unbegrenzten Möglichkeiten ginge mittlerweile so hoch, dass selbst Oklahoma – ein Bundesstaat, der als äußerst konservativ gesehen wird – ein Medizinalhanfgesetz aufsetzte, welches Ärzten nahezu völlige Freiheit beim Verschreiben der Arznei ermöglichte. Patienten dürften daher bei Besitz, Einkauf oder Eigenanbau keinerlei Ärger mit der Polizei bekommen, sollten sie wegen eines leichten Reizhustens vom Doktor zum Vaporisieren von Gras animiert worden sein. Auch auf amerikanischen Territorien fernab des eigentlichen Kontinents hat sich in 2018 einiges entwickelt, sodass sich die Nördlichen Marianen fortan zum ersten Außengebiet der USA zählen dürfen, auf welchem Cannabis zu Genusszwecken erlaubt ist. Und selbst wenn die Gesetze nicht schnell genug angepasst werden, finden die Amis einen besseren Weg. So hat Georgia den Besitz von Cannabis zum Eigenbedarf straffrei gestellt, weil Richter aktiven Legalisierungsbefürwortern die Möglichkeiten zum Umschiffen einer langwierigen Strecke im Rechtssystem boten. Im fernen Israel – wo schon seit den neunziger Jahren Cannabis als Medizin genutzt wird – fand letztendlich Medizinalhanf endlich auch den Weg in die dortigen Apotheken, was ebenso einen großen Schritt für die festgewurzelten Gewächse darstellt.
Nicht erwähnt werden die positiv zu wertenden Geschäftsabschlüsse zwischen der amerikanischen Bierbrauerei Constellation Brands und Canopy Growth, sowie das kommende Treffen der Weltgesundheitsorganisation WHO, wo das sich immer weiter ausbreitende Hanfgewächs unter zeitgemäßen Umständen mit folgender Empfehlung neu begutachten werden soll.
Bei allen diesen wohlklingenden Nachrichten über das nützliche Kraut aus den ersten acht Monaten von 2018 darf man sich dann auch nicht mehr fragen, warum in vielen vergessenen Teilen der Welt genügend gute Gründe gefunden werden, legales Cannabis für eine Verbesserung der wesentlich prekäreren Umstände einsetzen zu wollen. Es gäbe dann dort schließlich für alle Freunde von Marihuana sogleich ein recht gutes Leben.
Nur in Deutschland wird es nicht besser.
Ja, das gute alte Deutschland nicht. Immerhin werden die Stimmen der Befürworter mehr und auch lauter. Aber ob das wirklich etwas bringt, werden wir wohl in Jahren sehen.
Deutschland hinkt ja nicht nur beim Legalisieren hinterher… gibt einige Baustellen hier, die mehr Verstand gebrauchen könnten.
Aber ob das wirklich etwas bringt werden wir wohl erst in 100 Jahren sehen.