Dienstag, 24. November 2020

Cannabis-Kriminalität: Spanische Polizei legt Erfolgsbilanz vor

Spaniens Langzeitoffensive im Krieg gegen Cannabis fordert immer mehr Opfer

Cannabis

Von Sadhu van Hemp

Während sich das ehemalige „Vizekönigreich Neuspanien“ langsam aber sicher vom Anti-Cannabis-Krieg verabschiedet, lassen es die Brüder und Schwestern auf der Iberischen Halbinsel umso mehr krachen. Statt sich ein Beispiel an Mexiko zu nehmen, wo die Auswüchse der Prohibition ein Umdenken erzwingen, will man in Spanien daran festhalten, mit aller Härte gegen die Schattenwirtschaft des illegalen Cannabis-Business vorzugehen. Daran wollen auch die regierenden Sozialdemokraten (Partido Socialista Obrero Español) nichts ändern, die seit 2018 in Madrid das Zepter schwingen und überhaupt nicht daran denken, das Reizthema Hanffreigabe anzusprechen.

Die Policia National hat folglich freie Hand im Anti-Drogen-Krieg – und mit der schlägt sie erbarmungslos zu. Seit Februar 2019 läuft die „Operación Verde“, die unter tatkräftiger Mitwirkung von Polizeikräften aus anderen Ländern wie Großbritannien, den Niederlanden, Deutschland, Frankreich, Serbien, Italien und Portugal durchgeführt wird. In einer Erklärung der Polizei heißt es, dass die „Operation Grün“ auch dazu dient, die aktuelle Situation des Drogenhandels in Spanien zu analysieren, um eine nachhaltige Strategie gegen den Hanfanbau und den Handel mit Marihuana und Haschisch zu entwickeln. Insbesondere soll verhindert werden, dass sich das organisierte Verbrechen aus anderen Teilen Europas in Spanien niederlässt und Handelsstrukturen aufbaut.

Die Bilanz der zweiten Phase der „Operación Verde“, die von Interpol und Europol unterstützt wurde, lässt sich sehen. Zwischen August 2019 und Oktober 2020 konnten 3.695 Personen festgenommen und mehr als 800 Hanfplantagen zerstört werden. Dem Kahlschlag zum Opfer fielen insgesamt 496.047 Hanfpflanzen. Darüber hinaus wurden 25.642 Kilo Marihuana, 23.849 Kilo Haschisch, 3.140 Kilo Kokain und 85 Kilo Heroin beschlagnahmt. Zuletzt konnten noch 458 Schusswaffen und mehr als 7,6 Millionen Euro „Drogengeld“ aus dem Verkehr gezogen werden.

Zu guter Letzt präsentierte die Policia National noch eine andere Rechnung, die untermauern soll, wie wichtig der Krieg gegen die Hanfpflanze ist. Schließlich fällt noch etwas anderes ins Gewicht, was nicht sein darf: Die Betreiber der Indoor-Cannabisplantagen waren nämlich auch Diebe – und zwar Stromdiebe. Nach Berechnungen der Polizei wurde durch Stromdiebstahl ein wirtschaftlicher Schaden von 6.000.000 Euro pro Quartal angerichtet.

Wie hoch die Ausgaben der „Operación Verde“ waren und was die All-inclusive-Unterbringung von ein paar Tausend  Btm-Straftätern in den Zuchthäusern kostet, verschwieg die Polizei. An einer Gegenüberstellung der Prohibitionskosten mit den Steuereinnahmen, die eine Cannabis-Freigabe brächte, sind die spanischen Strafverfolgungsbehörden nicht interessiert.

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13 Kommentare
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Olaf
3 Jahre zuvor

Ich kann Fanatiker im Amt nur auslachen – bald ist ihr unrechtes Tun sinnlos gerworden. Hoffentlich werden sie zur Rechenschaft gezogen. Wir sollten eine Kostenrechnung anfertigen nebst Personalliste aller Prohibitionisten, Unterdrücker und Geldverschwender, und sie fortan weiterführen, damit wir sie jedem einzelnen in Rechnung stellen können.

Substi
3 Jahre zuvor

Lächerlich! Einfach nur lächerlich! Was können die Alkoholtrinker und Tabakraucher nur gegen Hanf haben? Es gibt keine Toten, es gibt Geld für den Staat, die User sind angenehme und freundliche Mitmenschen und das Gesundheitssystem wird auch weniger belastet, also welche Argumente kann man haben, Cannabis so zu verteufeln!? Mir fallen zwei Gründe ein; der 1. Ist Lobbyismus!! Die Pharma-, Alkohol- und Tabaklobby hat natürlich was gegen so starke Konkurenz, aber das kann es nicht sein! Unser Land funktioniert eigentlich nicht so, daß wenige die Mehrheit dominieren! Und 2. ,Menschen die aus irgend einem Grund nicht damit leben können, daß Leute Dinge tun die sie nicht tun und aus Überzeugung auch nicht tun würden; das Problem ist nur, den Anspruch haben… Weiterlesen »

Hermes
3 Jahre zuvor

Denn Sie wissen. immer, noch nicht
was sie tun .
Don quichottes Kampf
gegen die Mühlen von Gaia sind chancenlos,
auch wenn Sie langsam malen.
Wind of Change.
ONE loVe

Hans Dampf
3 Jahre zuvor

Scheint so, als wäre Europa sich einig den Krampf und Kampf gegen Hanf auch die nächsten Jahre noch fortführen zu wollen. Es wird sich hier nichts ändern. Jedenfalls nicht so schnell und auch nicht die nächsten Jahre. So sieht es zumindest aus. Daran wird auch eine Bundestagswahl in Deutschland im kommenden Jahr nichts ändern. Die Prohibition wird uns noch eine ganze Weile erhalten bleiben und wir hier in Deutschland werden auch weiterhin mit dem Totalverbot leben müssen. Die Verfolgung von Hänflingen ist gewollt und wird weitergehen bis… , ich werde es wohl nicht mehr erleben gleichberechtigt, legal und frei einen rauchen zu dürfen. Vielleicht kommen ja die nächsten Generationen in den Genuss, welcher mir und auch den anderen all die… Weiterlesen »

Hans Dampf
3 Jahre zuvor

Scheint so, als wäre Europa sich einig den Krampf und Kampf gegen Hanf auch die nächsten Jahre noch fortführen zu wollen. Es wird sich hier nichts ändern. Jedenfalls nicht so schnell und auch nicht die nächsten Jahre. So sieht es zumindest aus. Daran wird auch eine Bundestagswahl in Deutschland im kommenden Jahr nichts ändern. Die Prohibition wird uns noch eine ganze Weile erhalten bleiben und wir hier in Deutschland werden auch weiterhin mit dem Totalverbot leben müssen. Die Verfolgung von Hänflingen ist gewollt und wird weitergehen bis… , ich werde es wohl nicht mehr erleben gleichberechtigt, legal und frei einen rauchen zu dürfen. Vielleicht kommen ja die nächsten Generationen in den Genuss, welcher mir und auch den anderen all die… Weiterlesen »

Hans Dampf
3 Jahre zuvor

Sorry, aber doppelt hält eben besser.

gein
3 Jahre zuvor

was diese Einsätze gekostet haben und was man an Steuern durch das Zeug einnehmen kann juckt die nicht ? Dann ist das nur ein selbsterfüllender Erfolg kein Erfolg für irgendwen auf Dauer. Schlecht gewirtschaftet, sollte man sich in Zeiten wo alles auf Kipp steht vielleicht genauer überlegen wo Erfolge mal wichtig sind.

DIE HANFINITIATIVE
3 Jahre zuvor

@WIR wollen endlich FRIEDEN! Haben wir nicht genug zu tun, mit der heraufziehenden Klimaveränderung, die zur Katastrophe für unsere Kinder und Enkel werden kann/wird – teilweise in Erdregionen dchon drastisch im Gange – und den sonstigen Bedrohungen, die das Leben und die Gesundheit auf unserem schönen Planeten weiter beschädigen können. Müssen wir da noch wegen Substanzen Kriege gegen Menschen führen (für maximale Profite der O.K.) und zusätzliches Leid verursachen und eine Spirale der Gewalt aufrecht erhalten? WARUM liebe Bundesregierung? WARUM? Wegen eines Vertrages mit dem Faschismus und der Organisierten Kriminalität? Ich bring hier nochmal mein repost an @Lars: die Sache mit dem “Tribunal” meine ich sehr ernst. @WIR müssen das fordern, das wird den Druck erhöhen, selbst wenn die ProhibitinistInnen… Weiterlesen »

M. A. Haschberg
3 Jahre zuvor

Die Spanier sollten zu ihren Sprachbrüdern nach Mexiko schauen, dann sehen sie, wie eine moderne Drogenpolitik auch aussehen kann.
Durch eine umfassende Legalisierung könnten sie ihre desolate Wirtschaft wenigstens ein Stück weit aus dem Dreck ziehen.

Otto Normal
3 Jahre zuvor

Die Spanier haben alle Hände voll damit zu tun die frech geworden Katalanen im Zaum zu halten, die sich von Madrid nicht mehr länger ausbeuten lassen wollen. Dies kann sogar bis zum Bürgerkrieg führen, der dann – im Gegensatz zu Syrien – nicht mehr weit weg ist und bequem bei Salzstangen und Bierchen vom Sofa aus im Fernsehen beobachtet werden kann. Der würde auch nicht wie der von Europa mit verschuldete/angestiftete in Jugoslawien (die älteren erinnern sich) oder der ebenfalls von der EU mitverschuldete/angestiftete Ukrainekrieg “vor der Türe Europas” stattfinden. Das wäre ja schön denn Türen kann man zuschlagen und abschließen. Nein dieser Krieg wird quasi mitten im Wohnzimmer unseres “europäischen Hauses” (Helmut Kohl) stattfinden. Spanien ist auch nicht allzuweit,… Weiterlesen »

Cannabis statt Pistazien – Hanfjournal
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[…] Berlin und das Zollfahndungsamt Berlin-Brandenburg am Donnerstag mitteilten, hatten spanische Drogenfahnder ihre Berliner Kollegen über die Lieferung in Kenntnis gesetzt, so dass sich Polizei und Zoll in […]

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