Montag, 12. Oktober 2020

Schwimmende Cannabis-Plantage in den Niederlanden geentert

Polizei entdeckt Cannabis-Grow mit 2000 Pflanzen auf einem Lastkahn

Amsterdam-Gracht-Schiffe-Wasser-Niederelande-Holland

 

 

Land ist im kleinen Königreich der Oranier knapp: Ungefähr ein Fünftel der Landesfläche liegt unter Wasser. Doch das hält die Niederländer nicht davon ab, das Bauland unter Wasser ungenutzt zu lassen. Allein in Amsterdam sind in den 165 Grachten rund 2500 Hausboote vertäut, und überall in den Niederlanden entstehen wie im Amsterdamer Stadtteil Ijburg neue Wohnquartiere, die auf Schwimmkörpern gebaut sind.

 

Dass auf dem Wasser nicht nur gewohnt und gefaulenzt, sondern auch richtig bodenständige Gartenarbeit verrichtet werden kann, stellten ein paar Hanffreunde unter Beweis, die im Binnenhafen von Werkendam Nähe Rotterdam einen Lastkahn zum kommerziellen Anbau von Cannabis nutzten.

 

Letzten Donnerstagnachmittag kam es jedoch zum jähen Ende des amphibischen Grasanbaus. Die Polizei staunte nicht schlecht, als sie nach einer Denunziation über das Hinweistelefon „Meld Misdaad Anoniem“ den Laderaum des Lastkahns inspizierte und einen prächtigen und in voller Blüte stehenden Hanfgarten entdeckte. Neben mehr als 2000 Cannabis-Pflanzen wurden mehrere Hundert Stecklinge abgeerntet. Ein 30-jähriger Mann aus dem benachbarten Woudrichem konnte im Zuge der Polizeirazzia als Verdächtiger festgenommen werden.

 

Laut Polizei soll es sich bei der Grow-Anlage um eine hochgefährliche Installation gehandelt haben. Freiliegende Kabel und Wasser im Schiff hätten jederzeit eine Katastrophe auslösen können. Die aus Sicherheitsgründen nur teilweise erfolgte Räumung des Laderaumes musste mit äußerster Umsicht durchgeführt werden. Anschließend wurde der Lastkahn an einen anderen Ort verbracht, wo Polizeispezialisten die Installation abbauen und weitere Untersuchungen vornehmen wollen. Unter anderem soll geklärt werden, seit wann der Lastkahn zum Cannabis-Anbau auf Reede lag. Von Befragungen in der Nachbarschaft erhoffen sich die Ermittler überdies wertvolle Hinweise auf Mittäter und Drahtzieher des illegalen landwirtschaftlichen Betriebes auf dem Wasser.

 

Die Idee, Cannabis auf dem Wasser anzubauen, ist nicht neu: Seit Anfang 2019 ankert außerhalb der deutschen Hoheitsgewässer vor Norderney der ehemalige Öltanker „Exxon Valdez“, der unter dem neuen Namen „Fryslân Ganja“ jährlich rund zwei Tonnen des illegalen Genussmittels produziert. Das Hanf Journal berichtete exklusiv.

 

 

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8 Kommentare
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M. A. Haschberg
3 Jahre zuvor

Wenn die sonst so liberalen Holländer in Zeiten von Corona keine größeren Probleme haben, als eine kleine Hanfplantage auf einem Lastkahn, dürfen sie sich glücklich schätzen.

Otto Normal
3 Jahre zuvor

Das tolle niederländische Cannabis-Modell Da sieht man sehr gut daß – im Gegensatz zur stark verbreiteten Annahme Cannabis sei in den Niederlanden völlig legalisiert – Cannabis zwar in Coffeeshops verkauft wird, es aber irgendwie doch möglich ist daß die Bullen, wenn ihnen mal langweilig ist oder sie ganz einfach mal wieder Lust auf Hausdurchsuchung haben, ganz nach belieben Kiffer, Hanfbauern und Händler terrorisieren können. In der progressiven und aufgeschlossenen Drogenpolitik der Niederländer wurde eben an alle Beteiligten gedacht, damit auch jeder daran Spaß haben kann und der Reiz der Spannung “Räuber und Gendarm” ebenfalls nicht zu kurz kommt. Arbeitsplätze in der Exekutive, Justiz und im Strafvollzug werden so außerdem noch krisensicher erhalten. Ab und zu wird ein solcher Schlag gegen… Weiterlesen »

Ewa
3 Jahre zuvor

@otto normal
Cannabis ist dort noch nie legalisiert gewesen und wird es auch nicht. Es wurde lediglich geduldet. Wer etwas anderes behauptet hat keine Ahnung.

DIE HANFINITIATIVE
3 Jahre zuvor

Merkel und Co. weigern sich ja die Debatte zur Prohibition anzunehmen. Sie würden verlieren. Und zwar ziemlich übel. So meiden sie diese Debatte wohl wie der Deubel das sprichwörtliche Weihwasser. 😉 Vor ein paar Jahren hatte ich folgend kommentiert – es hat sich nichts Wesentliches geändert, außer daß die Hanffreundinnen und Hanffreunde aufgeklärter und aktiver geworden sind. 😀 Das freut mich am meisten, in diesen trüben Tagen. Nicht verzagen – … Nichts Goldenes bleibt – Nichts ist von Dauer. Auch die Prohibition nicht! […] “http://hanfjournal.de/2016/02/21/die-lage-ist-undurchsichtig/#comment-11188” Meet The Man That Discovered The Endocannabinoid System Posted by Johnny Green at 12:38 PM on February 20, 2016 Marijuana Science Die „Hintertür-Duldungspolitik“, ein Hick-Hack der Prohibitionskultur, wir beobachten es seit vielen Jahren. Damit wir… Weiterlesen »

Otto Normal
3 Jahre zuvor

@Ewa
Genau das geht aus meinem Kommentar hervor.

Hermes
3 Jahre zuvor

Eigentlich gehören alle Cannabisliebhaber dieser Welt einer Naturreligion an ,
sie haben Sie nur noch nicht gegründet.
Freiheit für die Religion!

Ralf
3 Jahre zuvor

@Hermes
Der allseits beliebte Hannes Söllner hat erst vor nicht all zu langer Zeit den Prozess vor dem Verfassungsgericht verloren. Er ist Rasta und da ist Hanf unverzichtbarer Bestandteil der Religion. Die Begründung für die Ablehnung war das allseits, seit den Nürnberger Rassegesetzen bekannt, und immer wieder mißbrauchte Naziargument der”Volksgesundheit”, die angeblich über der Religionnsfreiheit steht. Die kriminelle Fratze des Faschismus läßt sich in allen deutschen Beamtenstuben bis hinunter zu den untersten Verwaltungsnazis leicht erkennen. Klagen zwecklos weil da überall kleine Freislers sitzen!

CoffeeshopFriend
3 Jahre zuvor

Ich finde es geradezu vorbildlich, dass die NL einerseits den legalen Verkauf an Erwachsene genehmigt und GLEICHZEITIG klare Grenzen setzt. Coffeeshops dürfen niemals in der Nähe von Schulen stehen. 5 Gramm pro Kunde mit Passport ist Limit. Und kein unkontrollierter illegaler Massenanbau. PUNKT. Die Holländer haben eben keinen Bock auf Stress und Drama, wenn sich alle an Spielregeln halten. Da kann sich die BRD und insbesondere Bayern ne fette Scheibe abschneiden. Der Schwarzmarkt mit gesundheitlich gefährlichem Grass blüht in der brd, insbesondere zum Nachteil der medizinischen User. Stellt mal ein zeitgemäßes Konzept auf, wie in canada.