Samstag, 20. Juni 2020

Konsumenten regulieren ihren Verbrauch von Cannabis selbstständig

Mehrheit entwickelt Strategien zur Selbstregulation

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Archiv/ Su


Immer wird in der Debatte über die Cannabislegalisierung auch das Suchtpotenzial genannt, das neben der vermeidlichen gesundheitlichen Gefährdung Prohibitionisten stets ein Argument am Festhalten der Verfolgungsstrategie und Verbotspolitik liefert. Auch wenn legal erhältliche Drogen in ihrem Gefahren- und Abhängigkeitspotenzial als weitaus gefährlicher seitens der Wissenschaft betrachtet werden, stützt man sich auf Einzelfälle, bei denen das Konsumverhalten aus der Reihe tanzt. Dass die Mehrheit der illegal konsumierenden Cannabisgebraucher sich ganz gut im Griff hat, bestätigt jetzt eine Untersuchung aus der Schweiz, bei der 1100 Personen zu ihren Erfahrungen mit der Thematik befragt wurden. Dabei spielte es auch ein Rolle, Menschen zu Wort kommen lassen, die selbst nicht auf das natürliche Rauschmittel zurückgreifen. Heraus kam nun: Konsumenten regulieren ihren Verbrauch von Cannabis selbstständig.

80 Prozent der von der Universität Bern befragten Personen hatte bereits Erfahrungen im Umgang mit Cannabis in ihrem Leben. 46 Prozent davon besaßen Erfahrungen in den letzten zwölf Monaten. Betreffend des persönlichen Umgangs mit dem Rauschmittel gab eine große Mehrheit an, dass man eigenständig Strategien entwickelt habe, um den Konsum zu regulieren. Dies sei bei den meisten Teilnehmern der Umfrage unabhängig von Alter, Geschlecht und Bildung geschehen. Vor wichtigen Aufgaben oder Terminen verzichte eine große Menge auf den Einsatz ihres Krautes – beispielsweise vor anstehenden Autofahrten, Arztbesuchen oder dem Besuch des Arbeitsplatzes. Dazu gestanden die Befragten, dass sie Cannabis häufig nur während gewissen Gemütszuständen einsetzten. Obwohl die geringe Teilnehmerzahl das Ergebnis der Studie etwas relativieren könnte, zeigt sich das Bild, dass die Selbstregulation eine Wirkung besitzt. So wäre es aus Sicht der Studienautoren positiv für alle Cannabiskonsumenten, die bewusst genießen, dadurch weniger verbrauchen, einer geringeren Abhängigkeit unterliegen und somit gesünder leben. Damit man noch bewusster genießen kann, stimmten die Konsumenten natürlich auch bei der Frage nach einer Legalisierung für ja. Nur 44 von 398 Befragten hätten Befürchtungen, dass sie bei einer Freigabe ihren Konsum hochschrauben könnten. Sogar die Mehrheit der Nichtkonsumenten sprach sich in diesem Punkt für die Legalisierung von Cannabis zu Genusszwecken aus, wobei der Anteil in dieser Gruppe prozentual nahezu dem der Nutzer entsprochen haben soll. Auch würden die bislang nicht zum illegalen Rauschmittel greifenden Befürworter ihre nicht vorhandenen Konsumabsichten ändern, nur weil Cannabis auf einmal ohne Strafverfolgung erhältlich gemacht werden würde. Übereinstimmungen mit den Nutzern von Cannabis gab es aber auch noch bezüglich der Vorschriften wie etwa Altersgrenzen und Werbeverbote.

Nichtkonsumentin und Bundesdrogenbeauftragte Frau Daniela Ludwig hält trotz moderner wissenschaftlicher Erkenntnisse dagegen an ihren alten Werbestrategien fest und warnt eindringlich vor dem Konsum und einer Legalisierung, da Cannabis die seelische Gesundheit junger Menschen unwiederbringlich zerstören könne – auch wenn es nicht direkt töte. Das nicht als harmloses Kraut zu verstehende Pflanzenprodukt unter regulierten Bedingungen für Erwachsene legal zu handeln, würde keine Probleme lösen, sondern im schlimmsten Fall nur neue schaffen, so Ludwig laut BR24. Damit auch niemand, der bislang nicht hinter die politische Agenda der Regierung geblickt hat, diese Betrachtungsweise infrage stellt, verbreiten von der dpa bediente Portale – wie beispielsweise greenpeace magazine – Horrorgeschichten über Einzelschicksale, bei denen die Strategie zur Selbstregulation offensichtlich nicht rechtzeitig entwickelt werden konnte.

Womöglich ja doch auch aufgrund der nicht funktionierenden Drogenpolitik hierzulande.

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buri_see_käo
3 Jahre zuvor

Da kann sich die Alkohol-Industrie beruhigt und stolz auf die Schulter klopfen: Durch’s Saufen (ab 16!) wäre das NIE passiert. Lächerlich, dieser Dünnschiss, die Trittbrettfahrerei durch Namensähnlichkeit: Greenpeace… kennen wir doch???, na siehste! muss richtig sein. Das erinnert mich an 1995, Focus kam auf den Markt. Stylistisch/außen dem “Spiegel” abgekupfert, innen konservativer Blödsinn, und dann noch extrem abgekürzt (damals als der ultimative Gag gepriesen), bis an die Grenze zur Unbrauchbarkeit – Nonsens mit Werbung. Wie die schweizer Untersuchung zeigt: “…verzichte eine große Menge auf den Einsatz ihres Krautes – beispielsweise vor anstehenden Autofahrten, Arztbesuchen oder dem Besuch des Arbeitsplatzes…”, wie denn sonst?, sind doch nicht besoffen. Ganz so, wie es die gesetzlichen Regelungen zu Cannabis-Konsum damals in Süd-Jemen (bis 1990)… Weiterlesen »

Heisenberg
3 Jahre zuvor

Ja mit dem Konsum ist das so eine Sache, selbst die Putzfrauen im Bundestag haben ihren Kokainkonsum nicht im Griff. Bei all diesen Koksnasen im Bundestag ist eine fehlgeleitete Politik kein Wunder. Wie soll man auch alles richtig machen bei so viel Korruption und Koks im Schädel.
Dieser Umstand trifft bei Cannabisusern nicht zu, aber das wissen ja alle schon seit vielen Jahren. Aber um Himmels Willen nichts ändern sonst versiegt der Geldstrom, für gekaufte Politik, in unserem wunderbaren, antidemokratischem “Rechtsstaat”.

Daniel Csavojetz Sommer Holler
3 Jahre zuvor

..Es geht ja auch nur rein was reingeht – Man kann nie an Ma-GetaMa-Am – Hemp – Hanf sterben… deswegen legalisieren und alle werden prohitieren… ..

Daniel Csavojetz Sommer Holler
3 Jahre zuvor

…weil Hanf hat ja schon das Star-seins-Blatt muss keine/r Ster-been…

H'79
3 Jahre zuvor

Hallo Regierung, wir kommen mit unserem Cannabis-Konsum (außer in Extremfällen Einzelner) gut klar, in allen Hinsichten. Oh, ich sehe gerade, ich hab was übersehen: Wir kommen doch NICHT in ALLEN Hinsichten gut klar, denn EIN PROBLEM hat fast jeder von uns und oft ist dieses Problem groß. Wie erkläre ich das am besten … hm … na ich versuch’s mal in einem Wort: PROHIBITION! Bitte duldet unseren Konsum, das macht unser Zusammenleben leichter und schöner. Wir wollen gerne mit unseren Autos zur Arbeit fahren und auch sonst als umgängliche und hilfsbereite Menschen in diesem Land leben. Wenn ihr uns nicht stigmatisiert und die Jagd auf uns beendet, geht das besser. Wir möchten Steuern zahlen und das geht mit Arbeit und… Weiterlesen »

Hans Dampf
3 Jahre zuvor

Es ist kaum zu glauben aber anscheinend gibt es immer noch Menschen, die sich von ,,Fachleuten” wie der Ludwig einen erzählen lassen. Wer soll denn heutzutage noch von den ganzen Lügengeschichten überzeugt werden. Schüler vielleicht, Minderjährige? Und das in Zeiten des Internet. Außerdem spielt es doch so oder so keine Rolle was das Volk will. Sonst hätten wir schon mindestens eine Entkriminalisierung. Entscheidungen werden von anderen getroffen und in der BRD ist das die CDU, im Auftrag wieder anderer. Aber bestimmt nicht das Volk. Selbst die echten Fachleute werden ignoriert und klein gehalten. Vernunft hin, Vernunft her. Die Prohibition ist gewollt. Aus welchen Gründen auch immer. (Wenn zumindest den Erwachsenen schon mal eine gewisse Menge straffrei zugestanden würde, es wäre… Weiterlesen »

M. A. Haschberg
3 Jahre zuvor

Das Ganze ist einzig und alleine eine Frage der Selbstdisziplin. Die meisten Konsumenten kommen damit gut zurecht, andere dagegen weniger. Ich habe schon im jungen Erwachsenenalter, zu Beginn meiner Zeit als Hanfliebhaber, festgestellt, dass es keinen Spass macht, in bekifftem Zustand einer beruflichen Arbeit oder einer Alltagsverpflichtung nachzugehen, bei der niemand merken sollte, dass ich “stoned” bin und habe es nach mehreren unangenehmen Versuchen und einer kurzen Zeit der sinnlosen Übertreibung, die mich dann irgendwann selbst angeekelt hat, wieder unterlassen. Seitdem nehme ich diese zur Entspannung und Besinnung hervorragend geeignete Pflanze nur noch dann ein, wenn ich mir sicher bin, die schönen Stunden der seelischen Erbauung in Ruhe mit guter Musik, einem interessanten Buch, einer niveauvollen Fernsehsendung, dem Verfolgen vertiefter… Weiterlesen »

Rainer Sikora
3 Jahre zuvor

Studie hat herausgefunden,daß Cannabisuser nicht blöd sind.Das ging echt schnell,und das habe ich den Wissenschaftlern gar nicht zugetraut.

DIE HANF I N I T I A T I V E
3 Jahre zuvor

Was ist “somatische Intelligenz”? Passiert das unterbewusst? Ich wiederhole nochmal meine Gedanken von gestern, vielleicht sind die ja “relevant”? 😉 […] Hallo Fans. Liebe deutsche und internationale Medien, bitte prüft diese Aussage doch einmal nach. Deutsche/r Drogenbeauftragte/r warnt vor einer Verharmlosung des Cannabiskonsums. ?! [(also jeglicher KONSUM wird verharmlost! – vergleiche „ALKOHOL“)] +++ +++ +++ «Cannabis +++ tötet ++++ vielleicht nicht +++ direkt, +++ aber es kann die +++ seelische Gesundheit von jungen +++ +++ +++ Menschen +++ unwiderruflich +++ und damit ihre Lebenswege ++ zerstören +++», sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. Bitte lasst EUCH alle Studien, auf die sich die CDU/CSU beruft vorlegen und lasst diese Studien auf verschiedene Kriterien hin überprüfen – WER hat sie gemacht? Von WEM… Weiterlesen »

Egal
3 Jahre zuvor

Frau Ludwig ist für den Job als Drogenbeauftragte absolut ungeeignet!
Grund :
Sie kennt sich mit den Substanzen überhaupt nicht aus!
Wenn Sie die Jugend Schützen möchte, dann sollte sie sich zumindest für eine Alkohol und Zigaretten Ausgabe ab 21 Jahren stark machen.
Zumal beide Substanzen sogar Lebensgefärlich sind.
Als Alternative sollte sie Cannabis freigegeben, da dies sogar eine heilpflanze ist und In jeder Hausapotheke gehört wie Salbei und chilli eben auch!
Es ist fatal das gefährliche Drogen erlaubt sind und leichte Drogen nicht!
Das ist einfach nur dumm und lächerlich!

Es gibt genug Beweise das Cannabis seit 6000 Jahren von Menschen kultiviert und benutzt wird und auf einmal ist es nicht mehr gut genug?

DIE HANFINITIATIVE
3 Jahre zuvor

Wer sich dafür interessiert. +++ Weitere Argumente für Legalisierungsbefürworter. +++ Wem gehört mein Körper? Juristischer Trick – Konsum ist ja erlaubt – also nicht strafbar – absurderweise nur der “BESITZ” also wer Cannabis konsumiert ist unschuldig wenn er es nicht “besessen” hat. Wer 50g 10 Jahre in einer Dose liegen hat und nicht konsumiert, ist ein Verbrecher weil er es besitzt. WO ist der angebliche NUTZEN der ULTIMA RATIO für die VOLKSGESUNDHEIT? Mal abgesehen vom “Prohibitionswahnsinn”? […] Thomas Frankenbach (* 10. Januar 1973 in Wiesbaden) ist ein deutscher Gesundheitswissenschaftler, Bewegungstrainer und Autor. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werdegang 2 Veröffentlichungen (Auswahl) 3 Weblinks 4 Einzelnachweise Leben und Werdegang Frankenbach absolvierte zunächst eine Ausbildung zum Krankenpfleger am St. Vincenz-Krankenhaus in Limburg an… Weiterlesen »

Daniel Csavojetz Sommer Holler
3 Jahre zuvor

Hi ! Hallo Alle miteinander… Gerne zum Kopieren und weiterschicken – bis zu den Gesetzeschefs… : ..Ihr zuständigen – Staatsangestellten Politiker (einfach nach Feierabend auch nur Bürger) Staatsangestellten Politiker – könnt ihr gefälligst schnell einen wichtigen Satz wie folgenden ins Grundgesetz als Staatliches Gebotstestament verankern: Ihr Deutschen und meinetwegen auch Europäischen und andere Weltenländer Bürger! – Für Mission Garten Eden – Universum Blum – damits vom Planeten Erde aus teilweise auch die sicherere Friedliche, Gesunde, Wohlhabende Mooswolke in der Milchstrasse werden kann und für alle anderen Vorteile auch – zählt für Alle auch nach Germania vor allem in Germany – schon Immer und für Immer – bis ins Haelends (solange es gut ist): Ihre (Namen) Allers Allepflanzenwirtschafts und Guthabens Lizenz…… Weiterlesen »

buri_see_käo
3 Jahre zuvor

“…also wer Cannabis konsumiert ist unschuldig wenn er es nicht „besessen“ hat.”
Und die Katze ist so dämlich, dass sie die Voraussetzungen für meinen Konsum nicht auf die Reihe kriegt. Die braune Ticke, die imo hinter solchen scheinbaren vermeintlichen juristischen Spitzfindigkeiten steckt, habe ich (heute, noch nicht freigegeben) bei DHV 16. Juni 2020 – 14:00 erklärt.
mfG  fE

DIE HANFINITIATIVE
3 Jahre zuvor

Liebes “Hanfjournal”, liebe Redaktion, liebe Lesebegleiter und liebe Mitleserinnen 🙂 das Amt der Drogenbeauftragten, dessen Leiter*in, schlägt (bildlich gesprochen) wild um sich. Wer “bescheid weiß”, also die Anslinger-Nixon-Ehrlichmann-Strategie (und Taktiken) kennt, dem kommen diese “Reefer Madness”-Methoden sehr bekannt vor. Vor allem referenzierte Anslinger immer (über 95%) auf sich selbst. Also den Unfug, den er vorher erfunden und dann erzählt hatte, wurde dann zur Quelle in neuen Interviews, mit ständiger Steigerung der “Verteufelung” des Hanfes und seiner “gefährlichen” – sexuellen und sonstigen – Auswirkungen. Bei uns sind es heute “DIE KINDER”, im Amerika Ansligers und Nixons waren es sexuelle Ängste die geschürt wurden, bei den “weißen” Männern, Rassismus und viele andere (auch wirtschaftliche und politische) Interessen, auf die ich hier nicht… Weiterlesen »

Otto Normal
3 Jahre zuvor

Die Kinder müssen vor Hanf geschützt werden, denn die Kinderficker in Deutschland wollen nicht das die dabei stoned sind. Ist Euch mal aufgefallen das es immer öfter Kinderfickerskandale gibt? Deutschland das Kinderfickerland, und Parteihuren wie die Ludwig gehören zum System so ist es nunmal im Naziland. Phillip Amthor und der Rest der korrupten Schweinbande alleine die Visage von dem Clown eignet sich für Dartscheiben wie keine andere Fresse! Wann jagen wir dieses Dreckspack mit Fußtritten aus dem Parlament? Oder müssen die erst alle abgeknallt werden? Ich kann zur Zeit nicht viel machen, bin noch in REHA, aber ist geil hier, jeden Mittag Diskussion und ich reiße voll die Fresse auf, alle hören zu im Fressraum, jeder kennt mich hier mittlerweile,… Weiterlesen »

Vape Nation
3 Jahre zuvor

Interessanter Artikel. Denke schon, dass es viele gibt die Ihren Konsum nicht im Griff haben. Einerseits kann ich mich selbst in diesem Artikel durchaus wiedererkennen muss aber sagen, dass das nicht bedeutet, dass Cannabis nicht abhängig macht. Denke gerade die psychische Abhängigkeit ist bei Cannabis das Problem. Cannabissucht ist komplexer als Nikotinsucht. Jeder der schon Konsumpausen gemacht hat wird merken “Ach das geht ja ganz einfach” und “ich bin ja gar nicht abhängig, dann kann ich ja auch wieder einen rauchen” und dann bleibt es aber nicht bei einem. Regulierter Konsum ist eher die Konsequenz aus negativen Erfahrungen. Bekifft Autofahren macht einfach keinen Sinn, weil man andere gefärdet und Gefahr läuft seinen Führerschein zu verlieren. Bekifft arbeiten ist stressig, weil… Weiterlesen »