Sonntag, 10. November 2019

Drogenbeauftragte möchte eine fortführende Debatte über die Cannabislegalisierung

Daniela Ludwig ist im Gespräch


Seitdem Daniela Ludwig von der CSU den Posten der Drogenbeauftragten der Bundesregierung übernommen hat, hat sich das Klima bezüglich des Gespräches über eine Freigabe von Cannabis zu Genusszwecken Erwachsener deutlich entschärft. Während ihre Vorgängerin Marlene Mortler sich strikt vor wissenschaftlichen Erkenntnissen, Tatsachenberichten und der Diskussion verwehrte, zeigt sich die 44-jährige Ludwig trotz ihrer Herkunft aus dem bayrischen München – jetzt in Rosenheim tätig gewesen – offen, was die Thematik betrifft. Auch gesteht sie ein, dass sie sich bislang nicht ausgiebig mit dem Bereich beschäftigt habe, sodass sie etwas Zeit benötigte, um sich mit den Gegebenheiten und unterschiedlichen Meinungen auseinanderzusetzen. Klar ist aber jetzt schon geworden, dass ein anderer Wind aus dem Süden durch die Bundesrepublik weht, den manche Menschen bereits als hoffnungsvollen Neubeginn des Gespräches einschätzen. Und tatsächlich äußert sich Daniela Ludwig verhältnismäßig häufig in den verschiedensten Medien und Presseorganen zu Wort, wo sie sich von einer aufgeschlossenen Seite zeigt. Die Drogenbeauftragte möchte eine fortführende Debatte über die Cannabislegalisierung führen und die kontroversen Auseinandersetzungen in einen friedlichen Einklang bringen.

Es gäbe keine Ja-oder-Nein-Antwort bei der Frage, ob ein strengeres Verbot oder eine lockere Legalisierung die Lösung für das Problem des steigenden Cannabiskonsums darstelle, sagt Ludwig in einem Gespräch mit einem Journalisten, das auf verschiedenen Portalen veröffentlicht worden ist. Es besorge sie wirklich, dass besonders jüngere Menschen zu den Personen zählen, die häufiger zu Gras greifen und die Zahlen erstmals seit 2011 ansteigen ließen. Sie selbst habe noch nie gekifft, da sie sich zu den eher vorsichtigen Personen zähle und auch kein Interesse besäße es auszuprobieren. Der Dialog zwischen den mit unterschiedlichen Meinungen gesegneten Gruppen müsse aber stattfinden, um einen Mittelweg für die Zukunft zu finden, da der aktuelle Umgang nicht mehr zeitgemäß sei und man dem Thema eine gerechte Antwort entgegenbringen müsse. Man hätte sich der Tatsache zu stellen, dass Cannabis die illegale Droge Nummer eins wäre und der Zugang über den Schwarzmarkt zu ganz anderen Substanzen führen könne. Prävention stünde an erste Stelle ihrer Auffassung nach, doch die Handhabung über Flyer sei veraltet, sodass man mittels Youtube oder Instagram versuchen müsse, die jungen Menschen zu erreichen. Der frühe und regelmäßige Cannabiskonsum könne schließlich schwere Gehirnschäden verursachen, was natürlich zu verhindern sei. Dankbar wären viele Kollegen, dass endlich jemand das gesamte Spektrum offen anspreche, sich die Veränderungen in anderen Ländern anschauen würde und man zeitgemäßer agieren wolle. Dennoch gäbe es auch weiterhin den Personenkreis, der ein härteres Vorgehen fordert. Mit allen Meinungen wolle sich Daniela Ludwig auseinandersetzten, bevor sie ein abschließendes Urteil fällen könne.

Dass die angepeilte salomonische Urteilsfindung Daniela Ludwigs sie derzeit hoch im Kurs stehen lässt, ist nicht nur für die gesamte Debatte, sondern auch für die Person Ludwig anscheinend von Vorteil. Inwieweit sich die kompromissbereit zeigende Politikerin jedoch tatsächlich für eine Veränderung der misslichen Gesetzeslage einsetzen können wird, darf weiterhin mit Skepsis abgewartet werden. Schließlich wurde der neue helle Stern der CSU erst vor wenigen Tagen einstimmig – und kurz nach der Wahl in den Parteivorstand – in das Parteipräsidium gewählt, wo sie sich künftig um die laufenden Geschäfte, die wirtschaftlichen Angelegenheiten sowie alle dringlichen Angelegenheiten der Partei zu kümmern haben wird. „Gerade in der aktuellen Situation, in der es um die künftige Ausrichtung und Positionierung der Volksparteien geht, ist es mir wichtig, in der Führungsriege der CSU mitzuarbeiten. Wir haben auf dem Parteitag unsere Strukturreform beschlossen, die wir jetzt mit aller Kraft und in großer Einigkeit umsetzen wollen. Dazu möchte ich auch meinen Beitrag leisten“, sagte sie nach ihrer Wahl am Montag, dem 04.10.2019, wie auf Rosenheim24.de nachzulesen ist. Ob eine ernst gemeinte Behandlung der Cannabisdebatte daher noch lange zu ihrem Aufgabenfeld zählen wird, darf mit Spannung erwartet werden.

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21 Kommentare
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Jo
4 Jahre zuvor

Nur das hier:
Drogenbeauftragte möchte eine fortführende Debatte über die Cannabislegalisierung
Fortführen, wie lange denn?
Bis zur Wahl und noch viel weiter?
Wie lange soll noch geredet werden?
Leute werdet wach!

greenness
4 Jahre zuvor

Jeder, der noch weiter wartet (bzw. warten will), muß sich im Klaren darüber sein, daß durch die strafrechtliche Verfolgung in D ca. 2000 Menschen/Woche (286 /Tag) wegen Konsumdelikten vor Gericht gezerrt werden. (Rechnungsgrundlage: 100 000 Verfahren pro Jahr) Dabei werden die Existenzen der Leute zumindest stark beschädigt. Was hat es mit Jugendschutz zu tun, wenn erwachsene berufstätige Menschen ihres Führerscheins beraubt werden, ihren Job verlieren und in die Arbeitslosenbranche wechseln? Ganz abgesehen davon, daß dieser Unfug polizeiliche und gerichtliche Kapazitäten bindet, die sich sinnvollerweise mit Kriminellen befassen sollten. Der Vorwand ist, aus ideologischen Gründen (Kultur) eine “Droge” zu bekämpfen, die nachweislich harmloser ist als unser kulturell integrierter Hauptspaßmacher Ethanol.- Ich würde folgenden Zeitplan empfehlen: Sofortige vollständige Entkriminalisierung von Konsumdelikten. Verabschiedung… Weiterlesen »

Jo
4 Jahre zuvor

hanf studie israel gehirn

Einfach mal googeln.
Verstehe nicht warum die Links nicht freigeschaltet werden!

Egal
4 Jahre zuvor

Gewartet haben wir alle genug! Fakt ist wir haben keine Lust uns immer wieder hinhalten zu lassen! Wenn die Frau was lernen möchte kann sie mich gerne einladen und ich werde ihr reichlich Studien, Statistiken und Infos mitbringen! Sowie auch storrys von kranke Menschen die schon an den Schläuchen hängen und die Ärzte sich weigern Cannabis zu verschreiben! Das ist horror was da ab geht! Normalerweise muss jeder Arzt hinter Gitter der kein Cannabis verschreibt! Mit der Begründung wie ein Arzt es schließlich gelernt hat sollten grundsätzlich erst alle natürlichen Maßnahmen ausprobiert werden und dazu gehört auch Cannabis! Bevor ein Arzt giftige Tabletten an chronisch kranke ausgibt! Theoretisch ist es so das man unter diesen Erkenntnisse entsprechend jeden Arzt verklagen… Weiterlesen »

Rainer Sikora
4 Jahre zuvor

Der Bericht,der die Absicht der neuen Drogenbeauftragten schildert,hat einige Ecken und Kanten.Es geht damit los,daß bei der Frage nach Lockerung oder Strafverstärkung, kein eindeutiges ja oder nein zu rechtfertigen ist.Die Jugendlichen und das Hirn zerstörende gefährliche Gift.Indirekt weist die Aussage Ludwigs,durch Hinweis auf die Möglichkeit an andere Substanzen gelangen zu können,auf die illegale Einstiegsdroge hin.Ludwig will sich nicht einer so riesigen Gefahr aussetzen,und die für sie zweifellos berechtigt Illegale Substanz,ausprobieren.Kann jeder halten wie er will,aber nicht bei dieser angeblich ergebnisoffenen Diskussion.Es zeichnet sich ab,daß das merkeltypische Aussitzen der Angelegenheit angestrebt wird.

Krake
4 Jahre zuvor

Ey, keine Zeit nochmehr über Gras zu reden!! Das Btmg muß schnellstens geändert werden, sodaß Cannabis endlich, in der ganzen Republick legalisiert werden kann !!! Los jetzt !! Wo leb ich denn??? Man…

Krake
4 Jahre zuvor

….Mann ey Politikerschwachköppe, echt !!!

Ralf Med
4 Jahre zuvor

Die Aussagen der Frau Ludwig hören sich oberflächlich natürlich anders an als die der vorherigen DB. Aber die Gefahr alles wieder auszusetzen wie die Kanzlerin ist hoch ! Denn der Druck der Prohibition – Pharma-, Alkohol, Exekutive und Judikative – ist ernorm ! Grundsätzliches wird von anfang an ignoriert, ist folgendes: Die Frau Ludwig sagte, sie hätte noch nicht gekifft. Gut, hat sie denn andersherum schon mal “gesoffen” oder nur mal etwas Alkohol getrunken ? Umgedreht sage ich ganz klar, ich persönlich kiffe nicht, sondern ich nehme nur abends etwas Hanf zu mir, zB auch mal etwas extrahierter Hanf. Umkerhschluss, wenn ich zB ein, zwei Gläser Wein oder nur ne Flasche Bier trinke, dann habe ich doch nicht gesoffen, oder… Weiterlesen »

Jo
4 Jahre zuvor

studie bonn cannabis gehirn

…kann man auch googeln wenn man will.
So richtiges Interesse an der Legalisierung scheint der DHV wirklich nicht zu haben. Oder ist es Angst? Sonst würden jetzt vermehrt Artikel kommen, die Cannabis als Medizin belegen. Und bei einer solchen Aussage von wegen Hirnschädigungen, sollten grade erst recht Wissenschaftliche Studien rausgehauen werden. Eine nach der Anderen. Sind genügend Online von Israel, oder den USA, oder sonstwo in der Welt.

Egal
4 Jahre zuvor

Es wird zu wenig gemacht! Seid Aktiv! Der DHV und natürlich jeder andere Verein, Gemeinschaft, alleine oder zusammen können Konzepte entwickeln die effektiv sind und defenetiv die Legalisierung anheitzt das sich auf jeden Fall etwas schnell Ändert! Ich sage nur: die Mauer die muss weg! (DDR) Die besten Ideen kosten z. B. etwas Zeit und eine Briefmarke! Vielleicht noch ein paar Infos dazu! Wenn Im Bundestag mal eben tausende Briefe noch besser hunderttausende Millionen! Briefe einflattern würden mit der Persönlichen Begründung warum ihr der Meinung seid Cannabis zu legalisieren! Ist es ganz einfach! Das würde etwas bewegen! Wenn denn jeder noch Info Material dabei fügt wie Statistiken Fakten etc. Vergleiche aus glaubhaften Quellen, sieht die Politik wie ernst wir es… Weiterlesen »

Jo
4 Jahre zuvor

@Egal
Ich bin ganz deiner Meinung. Es muss endlich vorwärts gehen. Stillstand war genug. Und ich halte weitere Verzögerungen einfach nicht mehr aus.

Legalize Cannabis Germany
4 Jahre zuvor

Ich muss den Leuten zustimmen, wie lange will sie sich davon denn ein Bild machen? Es gibt ja genug im Internet, Dokumentationen und man kann mir nicht weiß machen, dass man noch nie einem Konsumenten begegnet ist und festgestellt hat, dass es Gesellschaftsfähig ist. Wie wärs mit einer Reiße nach Holland und mal vorbeischauen? Oder sie geht auf die Straße nach Portugal?
Und was soll schon sein? Ich versteh’s auch nicht.

Otto Normal
4 Jahre zuvor

Eine “fortführende Debatte” habe ich immer mit meinen Kindern tage- und wochenlang geführt wenn sie etwas durchsetzen wollten was ich zu 100% verhindern mußte. Sie haben gebettelt und argumentiert ich habe stets Alles zerredet. “Mal sehen” … oder auch so ‘n Dauerbrenner “muß ich noch drüber nachdenken”. Natürlich habe ich nicht drüber nachgedacht. Wozu auch? Die Entscheidung stand doch längst fest. Meist gaben sie dann irgendwann resigniert auf. “Sie selbst habe noch nie gekifft, da sie sich zu den eher vorsichtigen Personen zähle und auch kein Interesse besäße es auszuprobieren.” Das ist wie: eine ledige Familienministerin, oder ein Verkehrsminister ohne Führerschein, oder ein Bildungsminister der Analphabet ist oder eine Verteidigungsministerin ohne Grundausbildung oder (für eigene Ideen): ______________________________ Das ist Wahnsinn?… Weiterlesen »

Sabine J.
4 Jahre zuvor

Cannabis kann nur schwere gehirnschäden verursachen wenn es mit streckmitteln (Blei z.B.) behandelt wurde, reines cannabis ist für Erwachsene nicht so gefährlich wie ihr ruf in der politik. schaut euch doch mal um. in der USA werden auch schwer kranke kinder mit THC haltigen Arzneimitteln behandelt. Und die eltern sind glücklich dass ihr kind einigermaßen normal leben kann. cannabis als genussmittel zu legalisieren würde ich super finden. niemand ist bisher an cannabis gestorben. und ein kiffer ist oftmals klarer im kopf wie ein betrunkener (einen betrunkenen sieht man auch meistens an, dass er betrunken ist). diese maßlose verfolgung von cannabiskonsumenten sollte schon gestern aufgehört haben. stattdessen sollte man lieber alkohol für illegal erklären, weil es weitaus mehr schädigen kann wie… Weiterlesen »

Jo
4 Jahre zuvor

weed the people
auf Netflix, sollte man sich mal angucken dazu, wers noch nicht getan hat.

Egal
4 Jahre zuvor

Das ist so als wenn ich morgen von Groben Stahlbau mich zum Herz Spezialisten umzwitsche und sage jo das kucke ich mir an wenn es geht und dann mache ich das auch! Irgendwie muss ich dir Leider Recht geben! Eigentlich müsste ich dann die Kanzler Spitze dann übernehmen! Habe sowas noch nicht gemacht aber einst weiß ich das ich ea nicht schlimmer mache, sondern eher besser! Das ist derzeit auch nicht so schwer bei der derzeitigen Vorlage! So meine Meinung. Die Fakten stehen Fest und sind bekannt! In den Betrieb ist das undenkbar das dann der Hausmeister mal eben im AKW die Meßwarte übernimmt! Es gibt sicherlich Experten mit Ahnung. Nur diese bekommen leider nicht den Job. In anderen Worten… Weiterlesen »

Jo
4 Jahre zuvor

Wenn ich irgendwie so nen Vordruck hätte, was ich so Schreiben könnte, dann würde ich der Drogen Ludwig und dem Gesundheits Spahn mal nen Brief schreiben.
Aber so, wäre der wohl zu provozierent, also lass ichs besser… Schreiben ist nicht meine Stärke, Provozieren schon. Denn die Politiker sind echt alle im Glauben, das die GROKO noch eine Chance hat. Die meinen doch wirklich, sie tun das Richtige? In welcher Paralelwelt leben die denn? Werden Politiker so stark von dem normalen Menschen abgeschirmt, das sie jeglichen Bezug zur Realität verlieren? Oder hat das Gehirn durch den übermäßigen Alkoholkonsum schon Schaden genommen?

Luke
4 Jahre zuvor

@jo zu deinen Fragen:
Ja
Weiß ich auch nicht
Ja
Ja
All hope is gone. Wenn man dann noch den Cbd Artikel liest, braucht man nix mehr…

Egal
4 Jahre zuvor

Jo,
Ich tippe ma auf punk 1 und 2!

Normal ist das nicht!
Ich weiß auch nicht warum die Politik so ist wie sie ist!

In anderen Ländern ist es auch nicht besser!
Wobei mich erstmal interessiert was bei uns so los ist!

Und da gibt es leider zu viele Sachen die mich persönlich stören!

Sachen die nicht sein dürfen!