Montag, 11. Februar 2019

Razzien in den USA – wegen CBD

New York City, Maine und Ohio ziehen CBD-haltige Lebensmittel aus dem Verkehr

 

Das Gewese um den ollen Hanf wird immer skurriler – vor allem in den Ländern, die einen Weg aus der Prohibition suchen oder bereits gefunden haben. Anstatt die Hanfpflanze einfach wie Gras wachsen zu lassen, wird reguliert, kontrolliert und reglementiert, um das Allerweltskraut und seine Genießer bloß nicht in die Freiheit zu entlassen. Ob Nutz- oder Genusshanf – behördliche Oberaufsicht muss sein, da die Gesundheitsfürsorge des Staates Vorrang vor der Freiheit des Bürgers hat, sich mit Cannabis zu entspannen.

 

Richtig grotesk verhält es sich mit dem Hanfwirkstoff Cannabidiol, einem Cannabinoid, das eine Vielzahl pharmakologischer Effekte aufweist, aber keine psychoaktive Wirkung besitzt. Noch immer ist das antipsychotische Potential von Cannabidiol in der Fachwelt umstritten, und die Gesetze zum Umgang mit CBD-Produkten hinken der Zeit hinterher. In Berlin und Braunschweig beispielsweise gehen die Strafverfolgungsbehörden gegen den Handel mit Nutzhanfblüten massiv vor, obwohl es sich nicht um „Rauschhanf“ handelt.

 

Auch in den USA entblöden sich die Behörden nicht, dem derzeit angesagtesten Wellness-Produkt den Krieg zu erklären. Unter Berufung auf die Richtlinien der US Food and Drug Administration (FDA) schwärmen in Maine, Ohio, New York City und bald auch in North Carolina Gesundheitsinspektoren aus, um CBD-haltige Lebensmittel aufzuspüren und mit dem Aufkleber „embargoed“ zu versehen.

Das Department of Health and Mental Hygiene von NYC erklärte dazu: „Restaurants in New York City dürfen Lebensmitteln nichts hinzufügen, was nicht zugelassen ist.“ Die Razzien würden fortgesetzt, „bis Cannabidiol als Lebensmittelzusatzstoff als sicher eingestuft wird. (…) Das Department empfiehlt Restaurants, keine CBD-haltigen Speisen und Getränke anzubieten.“ Bei Verstößen gegen das Cannabidiol-Verbot in Lebensmitteln würden ab Juli Bußgelder zwischen 200 und 650 US-Dollar fällig werden.

 

Die Chefin des Restaurants „Fat Cat Kitchen“ in East Village zeigt sich verstört: „Meine CBD-Speisen sind absolut die Nummer 1 unter den Einnahmequellen des Ladens.“ Bei der Routinekontrolle gingen die Gesundheitsinspektoren dazu über, alle CBD-haltigen Produkte, Hanfpulver und selbst Kuchenteig in Plastiktüten einzuschweißen und zu versiegeln. „Es kam mir einfach so zufällig und willkürlich vor“, sagte die Gastronomin. „Und es war wirklich schwierig, Antworten zu bekommen, was genau das Problem ist.“

 

Die Rechtmäßigkeit der Razzien scheint gegeben – und das in doppelter Hinsicht: Im Juni hatte die Food and Drug Administration (FDA) das erste verschreibungspflichtige CBD-Medikament für den US-amerikanischen Arzneimittelmarkt zugelassen, was somit eine Verarbeitung von Cannabidiol in Lebensmitteln ausschließt. Zudem verweist die FDA darauf, dass CBD weiterhin illegal ist, da es auf Cannabis basiert, das noch immer eine verbotene Schedule1-Droge ist. Auf der Website der FDA wird überdies klargestellt, dass CBD-Produkte nicht als Nahrungsergänzungs- oder Lebensmittel verkauft werden dürfen.

 

Das plötzliche Interesse der Gesundheitsbehörden wirft die Frage auf, was hinter dem völlig absurden Kampf gegen CBD-Produkte steckt. Die Beamten der FDA schweigen zu den Vorgängen, müssen sich aber die Mutmaßung gefallen lassen, dass sie entweder mit den Gesundheitsbehörden der beteiligten Bundesstaaten eine konzertierte Aktion gegen CBD-haltige Lebensmittel durchführen oder schlichtweg überfordert sind, dem im Juni verabschiedeten „Farm Bill 2018“ Geltung zu verschaffen, das Nutzhanf nicht mehr als Droge klassifiziert.

 

Die Betreiber der Restaurants, Coffeeshops und Konditoreien zeigen sich ob der CBD-Razzien besorgt, da der Verkaufsstopp zu erheblichen Umsatzeinbußen führt. Auswirkungen könnte das CBD-Verbot in Lebensmitteln auch auf Investoren haben. Nicht wenige börsennotierte Unternehmen setzen voll und ganz auf industriell hergestellte Cannabidiol-Produkte – und die sollen legal und nicht unter dem Ladentisch gehandelt werden.

 

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6 Kommentare
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Harald
5 Jahre zuvor

Das Volk darf nicht merken, dass es hilft und gut tut. Also schickt die Pharmaindustrie sie die “staatlich Bediensteten Leibeigenen”, genannt Polizei und Ordnungsamt, ins Rennen, um die Welt von allem “Bösen” zu befreien. Damit sie ihre süchtigmachenden Dreck mit horrenden Gewinnen und kaum bezifferbarem gesellschaftlichen Schaden weiter in riesigen Mengen verkaufen können. So etwas nennt man Diktatur. Diese wird, mit der Hilfe von korrupten Staatslakaien, gnadenlos durchgesetzt. Dem Volk soll es doch gut gehen. Wobei die Definition von gut-gehen, die der Pharmaindustrie und deren Geldbeutel ist. Überall das gleiche und es ist so offensichtlich!!!!

R. Maestro
5 Jahre zuvor

Eine Art von kaputt regulieren. Bei uns läuft noch die Maschine es grundsätzlich zu verhindern. Die Ernte 2020, sie wird nie zum Verbraucher gelangen. Man will Hanf so gut als möglich verhindern. Neben THC noch ein Berg weiterer Cannabinoide, welche kaum erforscht sind. Viiiiiiel zu gefährlich. Also vernichten, mind. zwei Jahre gewonnen. Bei unserem Bürokratiewahn, lassen sich noch Jahrzehnte heraus schinden. Die Aktionen gegen Nutzhanf hier zeigen ja: Es geht um den Hanf insgesamt, weniger um das THC. Alles beim Alten, der Wirkstoff war es nie, es war und ist der Rohstoff. Der ganze ausgefressene Sumpf, ist doch so leicht durchschaubar. Tausende Produkte, welche sich daraus herstellen ließen. Zu jedem Verwendungszweck, besteht heute eine (unverrottbare) Alternative. Also, tausende Gegner einer… Weiterlesen »

Irgendwer
5 Jahre zuvor

Destruktive Schizos sind sehr spitzfindig, wenn’s darum geht ihre miesen Aktionen zu rechtfertigen

Rainer Sikora
5 Jahre zuvor

Ich verstehe die Hanfhasser nicht.Die verschwenden ihre Energie,um was Gutes zu bekämpfen.Aber unzählige Mißstände und viel schlimme Ungerechtigkeiten überall regen niemanden auf.

Der Realist ohne Kraut
5 Jahre zuvor

Da grad gestern wieder ‘unsere’ Mortler das Gespräch war – das Video von einem User sollte man gesehen haben, wenn man sich aufregen will – und wieder dieser Mist gegen Hanf im Allgemeinen hier aufgezählt wurde, muss ich was loswerden: Grad sah ich’s Video und es war mal wieder von Mortler zu hören, dass sie Alkohol als Volksgut sieht. Das Volksgut hatte einer Nachbarsfamilie einen tyrannischen und brutalen Alkoholiker zu verdanken. Er schlug seine Frau, manchmal sogar Sohn und Tochter und ist letztendlich mit etwa Mitte 50 am Suff verstorben. Muss ich dazu noch etwas sagen? Wer hat Derartiges schon mal über einen Kiffer gehört, gelesen oder gesehen? Ich noch keinen!!! Ist auch kein Wunder. Der typische Kiffer will Ruhe,… Weiterlesen »

Irgendwer
5 Jahre zuvor

Das Video lass ich lieber aus.
Hab allerdings die PDF von Greenhawk doch noch erwischt. Das ging aber nur anonym … Stasi 2.0 am Werk ?
Nichts dran auszusetzen am Inhalt der PDF.
Allerdings hängt drugscouts am Suchtzentrum Leipzig mit dran.
Vor allem für Cristal Meth – Abhängige zuständig.
Und von dort wird der Bundesregierung natürlich kräftig auf die Schulter geklopft dafür, daß wirklich gefährliches Zeug den Markt überschwemmt wegen des Niedermetzelns des Grünzeugs.
Nebenbei, im Impressum, weigern sie sich auch den von “chemischen Rücklaufsperren” und Synapsenwucherung Betroffenen zu helfen, denn die sind ja Verbraucher von legalem SuchtGIFT

Informationen gemäß § 36 VSBG
Zur Teilnahme an einem Streitbeilegungsverfahren vor einer Verbraucherschlichtungsstelle sind wir nicht verpflichtet und nicht bereit.

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