Freitag, 14. Dezember 2018

Neuseeland verabschiedet ein fortschrittliches Medizinalhanfgesetz

 

Sterbenskranke dürfen ab sofort auch Schwarzmarktcannabis nutzen.

 

Cannabis
Bild: Schmiddie

 

Schon im Oktober 2017 wurde bekannt, dass die neue Premierministerin Neuseelands Jacinda Ardern einen Umschwung in der Cannabispolitik anstrebt. Mittels Volksentscheiden plante die aufgeschlossene Dame, dass Marihuana für Genusszwecke binnen der folgenden drei Jahre für die Bevölkerung legal erhältlich gemacht werden solle. Um einen Schritt in diese Richtung voranzugehen – und erkrankten Neuseeländern bereits im Vorfeld Linderung ihres Leidens zu ermöglichen – legalisierte man nun medizinisches Marihuana sowie den Gebrauch von Schwarzmarktcannabis für Sterbenskranke. Neuseeland verabschiedet ein fortschrittliches Medizinalhanfgesetz.

 

Am Dienstag hat das neuseeländische Parlament den Gesetzesentwurf verabschiedet, der es fortan Tausenden kranken Bewohnern des südwestpazifischen Landes erlaubt, medizinisches Cannabis über ärztliche Verordnungen zu erhalten. Bis jedoch eine staatlich abgesicherte Versorgung in erforderlichem Maße über Apotheken funktioniert, erhalten sterbenskranke Personen das Recht, ihr Leid mit Marihuana des Schwarzmarktes zu lindern, sollten sie der Meinung sein, dass das Naturheilmittel ihnen die einzige Hilfe bietet. Das verabschiedete Gesetz erlaubt heimischen Konzernen ebenfalls den Anbau und den Export des global stetig in der Nachfrage wachsenden Pflanzenproduktes, was im Hinblick auf die sozial häufig zurückgelassenen Gemeinschaften der Māori für diese als ein Game-Changer betrachtet wird. Da in diesen Gemeinden schon oft auf illegalem Wege Cannabis produziert worden sein soll, könnte der Umschwung in ein legales Geschäftsfeld hier vielen dem Volksstamm angehörigen Personen eine neue Chance bieten, da dank der schon heimlich im Vorfeld gewonnenen Erfahrungen ein Vorteil für diesen bestimmten Kreis bestünde. Der ausführende Direktor der Drug Foundation Ross Bell sagte zur Verabschiedung des neuseeländischen Medizinalhanfgesetzes, dass er hoffe, einheimische Bürger in dem sich auftuenden legalen Geschäftsfeld engagiert zu sehen – und dass sich die einst illegal agierenden Cannabisbauern mit ihrem Wissen zukünftig in der nun erlaubten Branche entfalten können. Auch wenn sich der Sprecher des dortigen Gesundheitsministerium Shane Reti nicht von dem schon abgewunkenen Regelwerk überzeugt zeigt und die Ausführungen im Gesetz als “faul und gefährlich” bezeichnet, so spricht der Gesundheitsminister David Clark selbst voller Enthusiasmus über den stattfindenden Fortschritt im medizinischen Sektor Neuseelands. „Menschen, die sich aufgrund von Krankheit ihrem Lebensende nähern, sollten sich keine Sorgen machen müssen, ob sie festgenommen oder inhaftiert werden, nur weil sie versuchen ihre Schmerzen mit der Hilfe von Cannabis zu überstehen“, sagte er, nachdem er die nicht mehr von der Hand zu weisenden Beweise über die Heilwirkung von Marihuana in den Vordergrund rückte. Auch Sandra Murray, die Leiterin einer Legalisierungskampagne, zeigte sich über die Ergebnisse erfreut und deutet die Schritte als ein eindeutiges Zeichen, welches der Bevölkerung Neuseelands beweist, dass das eigene Land nicht fest in der Vergangenheit verhaftet sei.

 

Also ungefähr das genaue Gegenteil aller hierzulande wahrnehmbaren Vorkommnisse im Bezug zu medizinischen Cannabis.

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3 Kommentare
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Harald
5 Jahre zuvor

Bei uns sind in der Gesetzgebung, im Vergleich mit anderen Ländern, offenbar die meisten Dogmatiker und Hohlköpfe unterwegs. Unser Staat ist nur in einer Sache richtig gut – freie Bahn für Waffenproduzenten und Händler. Es geht bei der Gesetzgebung in Deutschland grundsätzlich nicht darum dem Volk gutes zu tun, sondern darum wie man es am besten unter der Knute und in einem Angstzustand halten kann. Willfährigkeit als Ergebnis und geregelte Unterdrückung sind das Ziel. Volksgesundheit steht nicht auf dem Plan der Absichten, eher das Gegenteil. Damit können die Herrschaften, die für diese Politik bezahlen, weiterhin Riesengewinne einfahren. Eine intelligente, freie und aufgeklärte Gesellschaft ist bei diesen Zielen ein no go und soll mit allen Mitteln verhindert werden. Wenn scheißt schon… Weiterlesen »

R. Maestro
5 Jahre zuvor

„Menschen, die sich aufgrund von Krankheit ihrem Lebensende nähern, sollten sich keine Sorgen machen müssen, ob sie festgenommen oder inhaftiert werden, nur weil sie versuchen ihre Schmerzen mit der Hilfe von Cannabis zu überstehen“. Genau so etwas ist es. Was für Argumente und vermeintliche Verbesserungen (Medizingesetz) hierzulande kursieren, unglaublich, asozial. Und die meisten Gründe hierzulande für das Verbot sind verwerflich. Vor dem Gesetz würde man von “niederen Beweggründen” sprechen. Ältere und Kranke lässt man lieber verrecken, bzw. werden noch mit Anzeigen überzogen. Viele der älteren “Haschgiftverbrecher” haben das Land aufgebaut nach dem Krieg!!! Ins gemachte Nest setzen sich jetzt Personen wie z. B., die aus der Uckermark und die dazugehörige Bagage. Die, welche die mieseste Zeit unserer Geschichte hinter sich… Weiterlesen »

R. Maestro
5 Jahre zuvor

Die Glaubwürdigkeit der regierenden Parteien, hat Walter Ulbricht ja schon sehr schön unterMAUERt:
“Niemand will eine Mauer errichten”.