Freitag, 20. Oktober 2017

Legales Cannabis in einhundert Tagen

 

Gouverneurskandidat in New Jersey verspricht Grasfreigabe.

 

Das Hanf Journal zu Besuch in Amsterdamer Coffeeshops
Foto: Archiv

 

Wenn im nächsten Jahr in drei weiteren Bundesstaaten der legale Verkauf von Marihuana zu Genusszwecken anlaufen wird, könnte ein weiterer Teil der USA überraschend zu den in Prohibitionsfragen umlenkenden Gebieten gehören, obwohl dort keine direkte Volksabstimmung durchgeführt wurde. Die Gouverneurswahl in New Jersey am 07. November bietet den wahlberechtigten Bewohnern die Chance, sich für einen Kandidaten zu entscheiden, der sich ausdrücklich für die Freigabe von Hanfprodukten zu berauschenden Zwecken einsetzt. Der Demokrat Phil Murphy verspricht im Falle eines Wahlsieges legales Cannabis in einhundert Tagen.

 

Auch wenn die Popularitätswerte der beiden aussichtsreichsten Kandidaten im Kampf um den Gouverneursposten New Jerseys nach Meinungsumfragen nicht berauschend seien, hat der demokratische Wahlkämpfer Murphy anscheinend einen 15 Prozent großen Vorsprung zu seiner republikanischen Konkurrentin Kim Guadagno. Obwohl diese bereits als stellvertretende Gouverneurin im Amt ist, scheint die Beliebtheit seitens der Bevölkerung eher aufseiten eines Mannes zu liegen, der verspricht, Marihuana innerhalb von einhundert Tagen im Bundesstaat zu legalisieren. Möglichkeiten gäbe es für den öffentlich agierenden Prohibitionsgegner Murphy, da der Senat ebenfalls demokratisch dominiert würde und sich bereits offen für derartige Schritte zeigte. Die politische Gegnerin Guadagno hingegen könne sich einzig eine Entkriminalisierung von Konsumenten vorstellen und wolle sich aktiv nötigenfalls nur für eine Verbesserung der Versorgungssituation von Cannabispatienten einsetzen.

 

Eine große Chance für einen forcierten Umschwung in der Drogenpolitik hierzulande, die unter anderem der Chef der Julis forderte auszunutzen, ist bei den gestrigen Sondierungsgesprächen zwischen Grünen und Gelben leider aber wohl doch erst einmal ganz unten auf den Zusammenfindungsplänen gelandet, da man im Gegensatz zu den politischen Machtkämpfen in den Vereinigten Staaten in Deutschland damit noch keine garantierte Regierungsbeteiligung gewinnen kann.

 

Ein bisschen mehr Zeit als einhundert Tage wird es bei uns dafür geschätzt noch in Anspruch nehmen …

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1 Kommentar
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rainer sikora
6 Jahre zuvor

Auch in einem Zeitraum von hundert Tagen kann das Ganze abgeblasen werden.Warum nicht sofort.Siehe Zeitlupenbrexit.