Freitag, 14. April 2017

Voraussetzungen für Anbaulizenzen veröffentlicht

 

Die Cannabisagentur schließt Produzenten in Deutschland nahezu aus.

 

 

Nachdem am 04. März die genaueren Pläne der Cannabisagentur während einer Pressekonferenz vermittelt wurden, kamen Ende letzter Woche die verlangten Voraussetzungen für Anbaulizenzen ans Licht, welche seitens des BfArM auf alle in Wartestellung befindlichen Geschäftsleute losgelassen wurden. Nun ist die Ernüchterung groß, denn die Cannabisagentur schließt deutsche Unternehmen nahezu aus.

 

Die bereits am 08.04.2017 im Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlichte Auftragsbekanntmachung, welche die Voraussetzungen für die Vergabe von Anbaulizenzen Punkt für Punkt erklärt, hat einige hohe Hürden für alle interessierten Unternehmen eingebaut bekommen, die sich bisher noch nicht mir dem Hanfanbau beschäftigt haben. Drei Jahre professionelle Zuchterfahrung benötigten alle Bewerber bei der Cannabisagentur, wobei hier leider nicht die Jahre im Zuchthaus für illegale Cannabisgrows angezählt werden. Denn nach den bisher geltenden Gesetzen des Landes der neu gegründeten Cannabisagentur war der Anbau von potenten Cannabisgewächsen bekannterweise nicht gestattet, was den Erfahrungsschatz der einzig finanziell gepolsterten Unternehmer aus Deutschland gen Null schnellen lässt.  Auch klingen die kommenden Regeln und Auftragsversprechen nicht unbedingt verhältnismäßig, will man ein Unternehmen auf professioneller Basis schaffen und einigen Angestellten gute Arbeitslöhne bezahlen. Nur 200 Kilogramm medizinisch verwendbares Cannabis dürfen die glücklichen „Gewinner“ des Ausschreibungsverfahrens pro Jahr produzieren, sollte ihnen nicht noch mehr Gutes in Form mehrerer Genehmigungen zustoßen, die insgesamt auf sieben Stück pro Teilnehmer in einem Losverfahren beschränkt sind.

 

Erhalten werden diese Erlaubnis zum Anbau eh nur die fähigsten Anbieter, die durch ein ausgeklügeltes Punktesystem ermittelt werden: Je fähiger man bereits ist, desto größer die Chance auf den Zuschlag in Deutschland zur Cannabisversorgung.
Somit hat Georg Wurth vom Deutschen Hanf Verband schon am 10.04.2017 bereits ganz richtig festgehalten, dass deutsche Unternehmen hierzulande zu kurz kommen könnten, trotz ihres massiven Interesses an einer Lizenz. Nur eine Handvoll Unternehmen könne hierzulande profitieren, prognostiziert auch DHV-Mitbegründer Dirk Rehahn auf der Internetpräsenz der Tagesschau.

 

Anwälten und Banken – die neuerdings keine Berührungsängste mit dem sich erschließenden Geschäftsfeld hätten – bleiben alle frischen Geldquellen somit aber auch noch ein Weilchen länger versiegelt.

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13 Kommentare
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Patrick
6 Jahre zuvor

Das ganze ist doch eine Farce!

Rainer Sikora
6 Jahre zuvor

Am Liebsten würden die Bastler an der Cannabisagentur die Pflanze abschaffen.

Haste gedacht
6 Jahre zuvor

Hatte jemand bei Arzneimitteln damit gerechnet das ein Homegrower, egal wie gut, mit Industriellen Anbaumethoden mithalten kann? Schaut euch doch mal Cannadische Produktionshallen an. Aber bei dem Punkt wo es um Erfahrung geht, heißt es Arzneipflanzen und nicht Cannabis. Oder?
Bedeutet Kreuter die in Mellisengeist wandern, sind auch Arzneimittel, demnächst Weed von Kneip?

GoodVibes
6 Jahre zuvor

Es scheint mir doch ironisch.
Wurden bis eben noch Gefühle von heiterkeit verbreitet, durch die Hoffnung sich ein florierendes Geschäft aufzubauen und somit zur endgültigen Legalisierung von Cannabis beizutragen, sind wir an dem Punkt angelangt, an dem der kleine Finger der Legalisierungshoffnung, zynisch vor unseren Augen, zur Faust geballt wurde. Nun sind wir doch so nah an der Legalisierung, weshalb ich auch jeden respektiere der kurz den Mut verliert. Was nun? Ich glaube der nächste Schritt den Menschen, die sich nicht aktiv an Demos und Journalismus beteiligen, gehen können ist der Support von Menschen die eine entscheidende Rolle in der Legalisierung spielen.
Ihr macht nen tollen Job!
Good Vibes.Peace.Cannabis.

MH
6 Jahre zuvor

Das stinkt ganz gewaltig nach Lobbyarbeit. Schaut man sich die Ausschreibung an, sieht man recht schnell das diese auf bestimmte Unternehmen zugeschnitten ist. Deutsche Firmen haben vorweg gar keine Möglichkeit die genannte Mindestanforderungen zu erfüllen. Hier gibt es wenn überhaupt nur eine Handvoll die mit Ausländischen betrieben Kooperieren können. Ich frage mich dann nur: Wieso soll denn dann das Graß auf „deutschem Boden wachsen“ wenn hier eh keiner ne Chance hat (Steuern, Schmiergelder, Reich wird wider reicher, etc???!!!) Die Mindestanforderung dann auch noch auf Heilpflanzen zu erweitern ist gerade zu Lachhaft. Soll denn die Kräuterhexe mit ihrer Kamille Erne (immer hin 50kg) mehr Erfahrung haben als die Deutsche „Home Grow Elite“???? Im Übrigen verkauft auch der Hornbach mindesten 50kg Kräuter-… Weiterlesen »

hans furth
6 Jahre zuvor

Auch hier eine kleine Korrektur. Die Ausschreibung wurde am 7.4.2017 veröffentlicht. Ich beobachte diese Korrupte Gesellschaft schon eine ganze Weile. Ich wusste auch wochen bevor es öffentlich in den Medien war, dass deutschlandweit, in Bayern das meiste Cannabis duch Apotheken abgegeben wurde. Von Mortlers Freunden, die wissen gut bescheid was in Bayern abgeht. Und eine Bauamtsleitern namens Petra Bloch ergänzte vor kurzem noch, dass die Cannabisagentur die Genehmigung erteilen werde. Nur, gab es bis dahin, noch garkeine Ausschreibung! Geschweige denn irgendwelche veröffentlichte Vorraussetzung. Habe dann das BfArM am 6.4.2017 darauf hingewiesen über facebook in den kommentaren und sie haben sich bedankt für den Hinweis. Kurz darauf war der Artikel auf den ich mich bezog offline, tags drauf wieder online, aber… Weiterlesen »

MH
6 Jahre zuvor

FAZIT AUSSCHREIBUNG Wenn das alles tatsächlich so geschehen soll, wie in der Ausschreibung gefordert, dann werden wir alle (vom Patient, dem potentiellen Grower und dem gemeinen Steuerzahler) ganz gehörig verarscht. Wie die anderen Berichterstatter schon richtig erfasst haben, erfüllen nur zwei Firmen in der EU die Mindestanforderungen. Und natürlich irgendwelche Heilpflanzenbauern, die diese Menge an Lavendel, Thymian und Co. zustande bringen. Diese weisen wiederum null Referenzen im Bereich Cannabisanbau auf. Weder im Anbau, Verarbeitung, Qualitätssicherung und was nicht alles noch gefordert ist. Allein die Anforderungen der Sachkundenachweise nach §6 BtMG, §14,15 AMG, und §4 der AMWHV (und dies auch noch in ausreichend hoher Personal Zahl zu besetzen) bläht die Produktionskosten dermaßen auf, dass ein absolut unrealistisch und notwendiger hoher Endverkaufspreis… Weiterlesen »

Hans Furth
6 Jahre zuvor

Frau Mortler wusste früh bescheid 😉 Eingerichtet werden soll eine Cannabis-Agentur unter staatlicher Aufsicht für den Anbau. Auch private Hersteller könnten sich dafür bewerben, aber wegen strenger Kriterien würden bei einem möglichen Verfahren am Ende wohl allenfalls wenige übrig bleiben, sagte Mortler. http://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/politik/nachricht-detail-politik/medizinalhanf-koalition-praezisiert-cannabis-verordnung/?tx_ttnews%5BsViewPointer%5D=2&cHash=4fa7e73bf45c386f9d85458612a084b4

Ralf
6 Jahre zuvor

Ich lach mich tot. Denn erstens kommt es schlimmer und zweitens als man denkt! In Abwandlung dieses alten Spruches könnte ich euch noch ein wenig Zukunft voraussagen, aber das trifft dann leider auch immer ein, deswegen laß ich`s lieber. Ich fühle nur noch Dankbarkeit für die schönen Jahre, in denen die Aasgeier dieser Welt diese wunderbare Pflanze freiwillig in unsere Obhut übergeben hatten. Das wird nun leider bald vorbei sein, oder doch nicht? Die Quacksalber(Durchschnittseinkommen in der BRD 1/2Million im Jahr) und andere Aasgeier mit Doktortitel werden durch die von @MH genannten Maßnahmen und ihre durch grenzenlose Gier gemachte, künstliche Verknappung die Preise durch die Decke treiben und der kleine Grower wird, natürlich weiterhin illegal, seine Chance bekommen, sofern er… Weiterlesen »

Alex
6 Jahre zuvor

@mh und @hans furth:
Koennen wir diesbezüglich eine private Konversation führen? Allerdings sehe ich hier einen Kampf David gegen Goliat.

Scheinbar habt Ihr erhebliches Wissen um dessen Thema.

Viele Grüsse
Alex

Hans
5 Jahre zuvor

@ Alex, klar is ne weile her, leider jetzt erst dein Kommentar gesehn.

Alex
5 Jahre zuvor

@hans: sendest du mir deine Mailadresse? VG Alex

El jardinero
5 Jahre zuvor

Hallo ich selber habe über 17 Jahre Erfahrung mit dem Anbau von Hanf und sehe aber keinerlei Chance das in diesem Land jemals legal tuen zu dürfen . Ich wurde vor drei Jahren wegen meiner Leidenschaft zu 4 Jahren und 10 Monaten Haft verurteilt ! Ich hatte keinerlei Vorstrafen habe in meinem Leben noch nie jemandem weh getan , beklaut oder nicht koreckt behandelt !!! Wisst ihr es sagt glaub ich alles wenn Mann als Gärtner stärker bestraft wird als ein Vergewaltiger oder mörder ich habe alles verloren wirklich alles und wurde behandelt wie ein Schwerverbrecher ich glaub dieses Beispiel zeigt auf wie weit wir in diesem Land sind !!!! Ich werde dieses Land nun bald verlassen weil die Menschen… Weiterlesen »