Freitag, 8. März 2024

Die Legalisierung bleibt ein Aprilscherz

Bild: Archiv Su

Die Legalisierung bleibt ein Aprilscherz. Ein lächerlicher Witz, die sich selbst Legalisierung schimpft. Cannabis muss richtig legalisiert werden.

Die Bundesregierung hat am ersten April Cannabis “legalisiert”. Das aktuelle Gesetz wirkt eher wie ein Aprilscherz als die tatsächliche Umsetzung, tatsächlich Cannabis zu legalisieren. Nicht nur wurde die geplante Legalisierung mehrmals verschoben, sondern es wurden auch immer wieder Änderungen durchgeführt, welche fernab jedweder Logik sind. So sind Edibles weiterhin verboten. Ebenfalls sind 25 Gramm sowie drei Pflanzen eine echt lächerliche Menge. Ebenfalls wird es weiterhin verboten sein, im Cannabis Club, wo man legal Cannabis erworben hat, dieses auch zu konsumieren. Welche Gedanken sich die Politiker dabei gedacht haben, ist weiterhin rätselhaft. 

Die Regelungen

Die konkreten Regelungen des Gesetzes lauten wie folgt: 

1. Künftig sollen Erwachsene in begrenzten Mengen privat (bis zu drei Pflanzen) oder in nicht-gewerblichen Vereinigungen Cannabis anbauen dürfen. Über diese Anbauvereinigungen soll Cannabis an Erwachsene zum Eigenkonsum kontrolliert weitergegeben werden dürfen.

Kommentar: Warum nur drei Pflanzen? Das ist unverständlich und wenig zielführend. Für drei Pflanzen lohnt es sich nicht, einen Growroom zu eröffnen, und nicht jeder Mensch hat einen Balkon oder eine Terrasse. Warum gibt es überhaupt eine Restriktion an der Anzahl von Pflanzen? Vermutlich, dass die EU nicht anfängt, die Legalisierung zu stoppen und um die konservativen Geister zu beschwichtigen. 

2. Der Besitz von bis zu 25 Gramm getrocknetem Cannabis soll künftig straffrei sein. Dies gilt für den öffentlichen Raum. Für den privaten Raum gilt die Grenze von 50 Gramm getrocknetem Cannabis.

Kommentar: “Der Besitz von bis zu 25 Gramm getrocknetem Cannabis soll künftig straffrei sein.” Allein die Formulierung wirft Unsicherheiten auf. Was soll straffrei bedeuten? Dass die Polizei dann mit der Feinwaage auf Kifferjadt geht, um sicherzustellen, dass auch ja keiner mit 25,1 Gramm durch die Straße läuft? Warum gibt es privat überhaupt eine Grenze? Der Staat hat kein Recht, in die Privatsphäre der Bürger einzudringen. Zumal drei Pflanzen in der Regel deutlich mehr als 50 Gramm produzieren. Muss der Überschuss beim Grow dann wegschmeißen, damit man nicht wieder den Leviathan fürchten muss?

3. Es soll ein allgemeines Werbe- und Sponsoringverbot für Konsumcannabis und für Anbauvereinigungen geben.

Kommentar: Warum soll es ein Werbeverbot geben? Glücksspiel und Alkohol laufen vor jedem Fußballspiel, aber Cannabiswerbung würde die Gesellschaft in den Abgrund stürzen. Hier ist eine Gleichberechtigung zwischen allen Volksdrogen erforderlich. Jeder Erwachsene Mensch darf mit sich und seinem Körper machen, was er möchte. 

4. Für Minderjährige bleibt der Besitz von Cannabis nach wie vor verboten. Zudem bestehen Sonderregelungen für junge Erwachsene – mit geringeren Abgabemengen und reduzierten THC-Gehalten.

Kommentar: Dass für Minderjährige ein Konsumverbot besteht, ist sinnvoll. Dass aber junge Erwachsene weiterhin eingeschränkt werden sollen, ist wieder einmal unverständlich. 

5. Es soll ein Konsumverbot von Cannabis in Fußgängerzonen von 7 bis 20 Uhr geben. 

Kommentar: Ein Konsumverbot in der Fußgängerzone zu bestimmten Uhrzeiten? Man will ja auf keinen Fall zulassen, dass die lieben Kinder mitbekommen, dass Kiffer auch normale Menschen sind. Wo kommen wir denn dann hin? Dann doch lieber mit der Flasche Wodka grölend nach dem Fußballspiel die Innenstadt unsicher machen. 

6. Aufklärung und Prävention zu Cannabiskonsum sollen gestärkt werden.

Kommentar: Der einzig sinnvolle Punkt des Gesetzes.

Fazit

Cannabis wird nur halbherzig legalisiert. Es gibt noch viele weitere Probleme, die sich aus die sogenannten Legalisierung ergeben. Cannabis muss endlich, wie auch Alkohol und Tabak richtig legalisiert werden. Die Zeit für Ausreden ist vorbei. Es gibt aber auch einiges gutes an dieser Legalisierung was wir in diesem Artikel benannt haben.

Ein Beitrag von Simon Hanf

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11 Kommentare
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Jemand
1 Monat zuvor

Endlich sagts mal jemand!

Hans Dampf
1 Monat zuvor

Es ist und bleibt ein Trauerspiel.
Wir werden es erleben.
Im Grunde genommen ist es auch naiv zu glauben, dass es dieser ,,Fortschrittskoalisation‘‘ gelingen würde das Verbot zu beenden und in geordnete Bahnen zu lenken. Wir sehen es doch, die Union/Co lassen sich das Verbot von der Ampel, welche nur vier Jahre lang besteht nicht kaputt machen lassen.
Und jetzt noch die Brunnenvergifter aus den eigenen Reihen.
Mittlerweile ist es nicht mehr lustig zu sehen wie hier Politik gemacht wird.
Aber Hauptsache das Bierchen schmeckt.
April,April.

Rogg
1 Monat zuvor

Naja, für mich ist das eine Art Scheideweg. Sollten sich unsere gewählten Vertreter dazu entschließen uns nun doch um unsere Chance auf Gerechtigkeit und einer gewissen Rehabilitierung zu bringen, dann ist für mich die Ära des wählens vorbei. Es wird dann schlicht keine grüne, rote bzw scheinrote Partei über 5% mehr geben, die keinen Verrat am Kiffer betreibt. Die schwarzen, braunen und die FDP sind für mich frühestens in ca 10.000 Generationen eine Alternative. Wenn die Hampel nicht noch den letzten Wähler vergraulen oder in die Fänge brauner Rattenfänger treiben will, muß sie sehr viel zuverlässiger und vertrauenswürdiger werden. Wir sind jetzt schon mit sehr viel Frust in der Bevölkerung konfrontiert. Hat sich durch die Tatenlosigkeit unter schwarzer Führung in… Weiterlesen »

Ramon Dark
1 Monat zuvor

Wegen des hohen gesundheitlichen und volkswirtschaftlichen Schadens den Alkohol anrichtet hat Bundesgesundheitsminister Klabauterbach dem Bundestag gestern den Entwurf eines Alkoholgesetzes (AlkG) vorgelegt. Auch um weitere Diskriminierungen zu vermeiden solle der Alkohol jetzt dem Cannabis gleichgesetzt werden. Pro Person ab einem Alter von 18 Jahren ist nach diesem Entwurf der Besitz von einem Kasten Bier pro Tag erlaubt. Bei Personen über 21 Jahren kommen jeweils noch der Besitz von einer Flasche Schnaps und 4 Flaschen Wein hinzu. Zur Herstellung und Abgabe werden Alcohol Social Clubs (ASCs) eingeführt. Diese übernehmen den ehrenamtlichen Kontakt zu Weinkeltereien, Brauereien und Schnapsbrennereien und organisieren die Abgabe lediglich an ihre Clubmitglieder. Weinkeltereien, Schnapsbrennereien und Brauereien dürfen dann ihre Produkte künftig nur noch über diese ASCs verkaufen. Der… Weiterlesen »

MicMuc
1 Monat zuvor

@Fred: All Deine Ausführungen zeugen von einem tiefen ERKENNTNIS-PROBLEM (als einem auch der MORAL), darin sich unsere SICHT-WEISEN IM GRUNDE und WESENTLICH UNTERSCHEIDEN. Dir ist (wie den meisten) nämlich die Fähigkeit der UNTERSCHEIDUNG DER GEISTER abhanden gekommen, um die in der gesamten abendländischen GEISTES- und KULTUR-GESCHICHTE gerungen wurde (welche Dir gänzlich fremd zu sein scheint). Platon war ein Denker des GEISTES und somit ein Denker der WAHRHEIT, der sich die Mühe machte, ihr Verhältnis zur WIRKLICHKEIT zu klären wie auch das von SEIN und SCHEIN. Man könnte auch die GESCHICHTE DER MENSCHWERDUNG nach der aristotelischen Akt-Potenz-Lehre als Weg vom HÖHLENMENSCHEN (Zone of Interest bzw. of Comfort) zum ANTHROPOS beschreiben, der den “LOGOS”, der ihm WESENTLICH ist, VERWIRKLICHT. Der “actus” als… Weiterlesen »

Zuletzt bearbeitet 1 Monat zuvor von MicMuc
Rainer Sikora
1 Monat zuvor

Wenn man in der Pölitik ernsthaft mit Bewegungen beim Cannabis gerechnet hätte,wären Erleichterungen bei der Strafverfolgung und eventuell vorzeitige Amnestie möglich gewesen.

Fred
1 Monat zuvor

Ein richtig guter Artikel, Simon Hanf. Das Gesetz kann man nur als Anfang sehen, mehr ist es nicht. Es ist bürokratisch und schränkt unsere Rechte immer noch ein. Deshalb brauchen wir weiterhin Leute, die den Finger in die Wunden des Gesetzes legen. Der Artikel ist ein guter Anfang.

@MicMuc

Das du Geister siehst, finde ich sehr bedauerlich. Aber vielleicht wäre es dir in Zukunft möglich, meinen Kommentar abzuwarten bevor du mich anschreibst. Oder du lässt es einfach ganz. Ich habe nämlich bedauerlicher Weise nicht die Zeit, die Lust und auch nicht die Fachausbildung mich mit deinen Erkenntnissen zu beschäftigen.

MicMuc
1 Monat zuvor

@Fred: wie ich Deiner Antwort entnehme, begreifst Du viel und verstehst wenig (aber das hast Du ja schon gelesen). Danke, daß Du meinen Vorwurf an Dich bestätigst und auch meine Vermutung hinsichtlich Deiner Leseschwäche. Oder handelt es sich um eine Denk-Schwäche?! Denn auch die vermutete ich bei Dir und hat sich mit Deinem Begriff der “Fachausbildumg” ebenfalls aus- und eindrücklich bestätigt als eine Art Selbst-Offenbarung (ohne Eid). Gerade über die Beschränktheit Deiner Sicht-Weise und somit Deines Denkens wollte ich Dich aufklären. PHILOSOPHIE ist eine SCHULE DES DENKENS mit Fächern (!) wie philosophische Anthropologie, psychologische Anthropologie, Erkenntnislehre, Sprach-Philosophie, Ontologie, Klassische und Moderne Logik, Naturphilosopbie in Sparten Makrokosmos (Astrophysik etc.) und Mikrokosmos (Evolutionstheorie etc.), Geschichte der Philosophie (Antike, Mittelalter, Neuzeit), Rechtsphilosophie etc.… Weiterlesen »

Rogg
1 Monat zuvor

https://www.swr.de/swr2/wissen/geschichte-der-kriminalisierung-von-drogen-helena-barop-swr-science-talk-102.html

Die Moderatorin hat offensichtlich mehr Erfahrungen mit Drogen, als die Autorin. Dennoch ein paar sehr weltliche, logische und menschliche An- und Einsichten. Sollte sich unsere Politiker Elite mal angucken. Interessanter Rundumschlag in Sachen Drogen.

Dr. Voss
1 Monat zuvor

(!) CanG-Hintertreiber (!) Wer möchte namentlich als Bremser verantwortlich gemacht werden ? Welcher die von Regierungsberater Prof. Dr. Haucap errechneten 4,7 Milliarden Euro Cannabis-Steuer verloren gehen lässt, die, – unter Einhaltung des Jugendschutzes, – aufkommen würden. Und dies in schwierigsten Zeiten, mit Kriegs-, Krankheits- und Wirtschaftskrise. In 10 Jahren würden daraus: 47.000.000.000.00.- Euro. Das wäre ein halber Bundeswehr-Haushalt. Dies würde an Material dann fehlen. Haben Sie auch mal an unsere Soldaten oder Verbündeten gedacht ? Der Schaden wäre viel größer als der Nutzen, der lediglich in der erleichterten Amnestie-Altfall-Aufarbeitung liegt. Ich empfehle DRINGEND I). Jede Blockade gegen das CanG aufzugeben ! II). Den Schaden, den Sie durch Ihre Einwände verursacht haben, schnellst möglich zu begrenzen.- MeCaDt / Medizinal Cannabis Forschung… Weiterlesen »

Fred
1 Monat zuvor

@MicMuc

Da hast du mich aber falsch verstanden. Die fehlende Ausbildung bezog sich auf den Umstand, daß ich eben kein Psychiater bin und das wir beide deswegen vielleicht unsere Verständigungsprobleme haben.