Montag, 4. Dezember 2023

9.000 Cannabis-Pflanzen und ein Tunnel

Guardia Civil busted in Kastilien-La Mancha eine Cannabis-Indoorplantage mit Tunnelanlage für die illegale Stromversorgung

Cannabis
Foto: Su/Archiv

 

 

Von Sadhu van Hemp

 

 

Letzte Woche staunten die Anti-Hanf-Krieger der Guardia Civil nicht schlecht, als sie in einem Industriegebiet in Cabanillas del Campo in der Provinz Guadalajara einer Cannabis-Großplantage den Stecker zogen. Neben mehr als 9.000 Pflanzen entdeckten die Beamten auch ein Loch im Fußboden der zweckentfremdeten Lagerhalle, aus dem ein Stromkabelstrang führte. Da kein Frettchen zur Hand war, mussten die Gendarmen allen Mut aufbringen und selbst in die Tiefe von Mutter Erde hinabsteigen. Am Ende des Tunnels stieß man dann auf drei chinesische Staatsbürger im Alter zwischen 40 und 57 Jahren, die keine Anstalten zur Flucht machten und noch vor Ort mühelos in Eisen gelegt werden konnten.

 

Der Tunnel endete nach 15 Metern an einem Hauptstrang der Elektrizitätswerke, das die Hanfgärtner angezapft hatten. Im Erdgeschoss der Lagerhalle befand sich zudem eine perfekt ausgestattete Küche, in der große Mengen Lebensmittel in Kühl- und Gefrierschränken sowie Hygieneartikel gelagert wurden. Laut Polizei genug Vorräte, um mehrere Monate verweilen zu können, ohne einen Fuß vor die Tür zu setzen.

Im Zuge der Aktion wurde Anbau-Equipment im Wert von 36.000 Euro beschlagnahmt. Angaben darüber, wieviel abgeerntetes Cannabis eingesackt wurde, machte die Polizei nicht.

 

Der Bust der Guardia Civil kam nicht von ungefähr. Ermittler hatten die Lagerhalle bereits im Visier, als die Grow-Betreiber mit der Installation der Anlage begannen. Wie lange die Agenten der Citizen Security Unit Ciudadana (USECIC) dem Treiben der Cannabis-Gärtner tatenlos zugeschaut haben, anstatt die Schurken zum Schutze der Bevölkerung rechtzeitig von ihren Strafhandlungen abzuhalten, teilte die Guardia Civil nicht mit. Die Tatverdächtigen erwartet nun ein Strafverfahren wegen „Verbrechen gegen die öffentliche Gesundheit“, Strombetrug und Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung.

 

Das nächste Mal sollten die Tiefbauingenieure vielleicht daran denken, am Ende des Tunnels einen Notausstieg zu graben, um nicht in der Mausefalle zu sitzen, wenn die Schnüffler Witterung aufnehmen.

 

 

Abonnieren
Benachrichtige mich bei

Schnelles Login:

1 Kommentar
Ältester
Neuster Bewertung
Inline Feedbacks
Alle Kommentare zeigen
Rainer
11 Monate zuvor

Jedesmal ein schwerer Rückschlag,wenn man mit einem erdachten Konzept scheitert.