Montag, 18. September 2023

Hamburg gegen die geplante Cannabislegalisierung

Bild: su/Archiv

Hamburg gegen die geplante Cannabislegalisierung. Die Hansestadt will den aktuellen Plan so nicht hinnehmen.

Die rot-grün regierte Hansestadt Hamburg will das aktuelle Gesetz von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) in der jetzigen Form nicht hinnehmen. “Wir sehen in dem aktuellen Gesetzentwurf vor allem das Risiko, dass der illegale Handel mit seinen zum Teil schwerstkriminellen Strukturen im Hintergrund gerade nicht eingedämmt würde”, sagte Innensenator Andy Grote (SPD). Dies berichtet die Zeit. Es werden zwei Gründe dafür angeführt. “Der Wirkungsgrad beziehungsweise Wirkstoffgehalt bei legalem Cannabis ist gesetzlich reduziert. Zudem wird legal hergestelltes Cannabis wegen der zahlreichen gesetzlichen Vorgaben absehbar teurer sein als illegales.” Der erste Punkt ist dabei allerdings nicht wahr, eine Begrenzung des Wirkstoffgehalts ist absurd und realitätsfern. Dass unrealistische Auflagen allerdings den Preis in die Höhe treiben, entspricht leider der Wahrheit. 

Das Landeskriminalamt Hamburg geht davon aus, dass der Schwarzmarkt trotz Legalisierung weiter florieren wird. Dies liege an der aktuellen Form des Gesetzes, so Grote. “Hinzu kommt, dass die kleinteiligen gesetzlichen Vorgaben zu Anbau, Handel und Konsum zum Teil sehr praxisfern sind und einen ganz neuen umfangreichen Überwachungsapparat und damit einen deutlich höheren Aufwand bei der Polizei erfordern würden.” Das Gesetz würde die Erwartungen nicht erfüllen. “Im Gegenteil, es wird die Situation verschlechtern”, sagte der Innensenator. Grote möchte, dass auch der Bundesrat über das Gesetz mitentscheiden kann. Dies kann allerdings die Chance senken, dass das Gesetz auch tatsächlich in Kraft tritt. Selbst der Polizeipräsident Hamburgs sieht die Legalisierung als eine Chance. 

Ein Beitrag von Simon Hanf

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12 Kommentare
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Rogg
7 Monate zuvor

Zuerst dachte ich…klar, typischer Verräter…SPD halt. Aber die Fakten sprechen für ihn. Was mich aber bei jeder dieser Debatten so stört, ist das Wort Legalisierung. Denn das bekommen wir ja faktisch nicht. Wenn wir eine echte Legalisierung bekämen, hätten wir die Probleme nicht. Diese Pseudolegalisierung, die praktisch nur den Kleinkonsumenten etwas Freiheit gibt, ist tatsächlich alles andere als ein gelungener Wurf. Realitätsferne Vorgaben für Clubs sowie Eigenanbau, werden die illegalen Strukturen eher stärken statt schwächen. Auch wenn einige das anders sehen ( der Herr Wurth z.B.) so glaube ich nicht, dass wir in naher Zukunft genügend Clubs etablieren können oder viele Grower sich dem 25g+ Risiko aussetzen wollen. Die Strafen sind derart drakonisch und überzogen, dass der Erwerb von Schwarzmarktgras… Weiterlesen »

Qi San
7 Monate zuvor

Games people play, You take it or you leave it …

Rainer
7 Monate zuvor

Illegal geht sofort,legal dauert einiges länger.Aber dafür gibt es die Hanfparade im nächsten August.Und die ist wenigstens legal,solange sie niemanden stört.

MicMuc
7 Monate zuvor

Das Denken von Politikern wie Andy Grote, Markus Söder, Friedrich Merz und Hubert Aiwanger kann man von seiner Struktur her als faschistisch bezeichnen.

Zuletzt bearbeitet 7 Monate zuvor von MicMuc
Qi San
7 Monate zuvor

Das Gesetz ist noch nicht einmal verabschiedet da laufen die Lenzpumpen schon auf maximaler Leistung. Von allen Seiten torpediert, von Muscheln zerfressen und leck, die Segel vom Wind zerfetzt und den Kiel auf Grund gesetzt. Hanffreunde werden weiter als bemitleidenswerte Menschen dritter Klasse erachtet/behandelt, auf die man wie auf ein Stück Hundescheisse herabblickt. Kiffer haben ihr Leben nicht im Griff, sind dumm, faul und haben ihren Verstand schon längst weggeraucht und kriegen sowieso nichts auf die Reihe. Das gilt auch zu 100 % auf Delinquenten wie mich zu. 2 IHK-Gesellenbriefe, 32 Jahre verheiratet (der Arme), 3 Kinder großgezogen, Geburtshaus in Eigenleistung 3 Jahre lang grundsaniert, trotz unheilbarer Autoimmunerkrankung seit 30 Jahren voll berufstätig und auf Rezept kiffend. Eben ein Paradebeispiel… Weiterlesen »

Qi San
7 Monate zuvor

@Rogg
… es soll ja schon CS Clubs mit 500 Mitgliedsanträgen geben.
X 25 bis 50 Gramm X 12 Monate (X 500 CSC).
Wer, Wie und Wo soll der Anbau gestemmt werden?
Das gibt eine ziemliche (virtuelle) Plantagen-Landschaft –
da kann man nur den Kopf schütteln.

Völlig irrationale Vorstellung, je mehr man darüber nachdenkt,
desto mehr wird einem klar – das wird nichts.
So viel Hanf kann ich gar nicht rauchen, um auf den Gedanken zu kommen,
das das irgendwie funktionieren könnte …

Zuletzt bearbeitet 7 Monate zuvor von QiSan
Rogg
7 Monate zuvor

@Qi Zum Thema Clubs und deren Umsetzung hab ich hier vor einiger Zeit schon einen längeren Text geschrieben. Da ging es primär um den geschätzten Platzbedarf pro Club aber auch um die faktische Umsetzung sowie um die absurden Vorgaben und Vorstellungendes Herrn L. Gab natürlich von ein paar Träumern hier entsprechende Daumen runter…hihihi…und jetzt fällt uns diese Problematik auf die Füße. Genauso habe ich an anderer Stelle prophezeit, dass unsere Gesetzeshüter vor einer eventuellen Entkriminallisierung uns nochmal so richtig den Arsch aufreissen werden….und was lese ich vorher…?!? Großrazzien bei Growern in NRW im großen Stil. Für das Pack in Robe und Uniform sind wir genauso kriminell, wie das Faschopack, dass gestern hoch genommen wurde. Was soll ich sagen….ich habe leider… Weiterlesen »

Qi San
7 Monate zuvor

@Rogg
Daumen hoch 😉
Ein hoffnungsloses Unterfangen von Anfang bis Lauterbach …

Rogg
7 Monate zuvor

@Qi
siehste…und schon wieder ein Daumen runter für die Realität. Manche Kiffer sind zu Dumm zum Reflektieren und systematischen Denken. Das, diese Sorte Kiffer ist der Grund warum es bei uns nicht weitergeht und Kiffer so einen schlechten Ruf haben.

Qi San
7 Monate zuvor

@Rogg
… Brot und Spiele

Ekenzunin
7 Monate zuvor

Schönen Gruß nach Hamburg! Seid ihr jetzt da oben auch im Bierzeltfieber? Oder grätscht euch bei sowas eine populistische und dogmatische Glaubensrichtung irgendwie rein? Was hat der Mensch sich überhaupt in die Natur mit Verboten einzumischen? Hanf war erwiesenermaßen VOR der Erfindung des Alkohols (Mesopotamien – Bier) da und hat viel mehr Anwendungszwecke als der schnöde sog. Alk. Sorry, mir wird mittlerweile schlecht, wie idiotisch und uninformiert da argumentiert wird. Ich muss mich wirklich fassen, in letzter Zeit. Ich glaube, bestimmte Quertreiber und Unbelehrbare wollen die Entspannung zum Thema Cannabis nicht wahr haben und selbst die geringste Form des Umgangs damit – Entkriminalisierung und Clubs – absichtlich gegen die Wand fahren lassen! Wie degeneriert und verkommen kann man als Mensch… Weiterlesen »

Ameli Orate
6 Monate zuvor

1) JA – eine Legalisierung von Marihuana macht Sinn ABER – nicht ohne eine Obergrenze für THC. Die Hippies in den 70gern rauchten Marihuana mit THC um die 8%. Heute sind in Joints 30% THC und mehr (und sonst noch was) enthalten. Selbst bei einer veränderten Risiko Abschätzung heute ist Konsum ohne Obergrenze bei THC ein Einfallstor für Missbrauch und berechtigte Ängste von Eltern und Erziehern. 2) eine wesentliche Schwachstelle des jetzigen Gesetz Entwurfs ist die schwammige Behandlung von INDUSTRIEHANF. Bei Pflanzen mit maximal 0,3% THC (das ist einhundertmal!! weniger als 30%), wie sie seit einigen Jahrzehnten legal in der gesamten EU wachsen, ist laut neuem Gesetz der “Konsum” verboten? Was soll dieser Unsinn? Dann gehen immer noch Händler von… Weiterlesen »