Freitag, 24. Juni 2022

Die CaNoKo 2022 versammelte die Cannabisszene

Bild: Simon Hanf

Die Cannabis Normal Konferenz 2022 (CaNoKo) versammelte viele Vertreter aus der Cannabisszene um über die Legierung zu diskutieren. Ein angenehme Stimmung wurde ausgestrahlt. Dies war die dritte Ausführung dieser Konferenz.

Der Deutsche Hanfverband (DHV) organisierte diese Konferenz. Georg Wurth als der Vorstandsvorsitzender des DHV hielt die Eröffnungsrede für die CaNoKo. Maria Krause ist die politische Referentin des DHV.

Der Bundesrat kann die Legalisierung verhindern. Dementsprechend wäre es von Vorteil, wenn die CDU aus dem Bundesrat fliegt, so wurde es in der Politikerrunde am ersten Abend besprochen.

Die weiteren Verzögerungen wurde von den Besuchern mit Argwohn wahrgenommen. Eine gewisse Skepsis gegen die Politischen Sprecher lag in der Luft. 

Die single Convention of Narcotics verbietet den Handel mit  Cannabis. Eigenanbau und Eigenkomsum wären jedoch erlaubt. Diese Single Convention of Narcotics ist mittlerweile Europarecht. “Völkerrecht ist ein Zahnloser Tiger” so Carmen Wegge (SPD – Juristin). Kanada und Uruguay hätten ebenfalls Cannabis legalisiert, ohne Probleme mit dem Völkerrecht zu bekommen.

Für Patienten soll sich stark gemacht werden. Die Überarbeitung des Cannabis als Medizin Gesetz soll parallel zur Legalisierung stattfinden. 

Eine Amnestie für die Opfer der Prohibition wurde mehrfach gefordert.

Georg Wurth hat erneut die Streichung von Cannabis aus dem BTMG gefordert.

Der Frage seitens einer direkten Streichung wurde ausgewichen. Das Cannabis Kontrollgesetz würde auch Cannabis legalisieren obwohl es noch im BTMG steht.

Die Entkriminalisierung aller Drogen steht aktuell nicht zu Protokoll. Über diese kann aber debattiert werden sobald die Legalisierung von Cannabis in sicheren Tüchern ist.

Die Bundestagsabgeordnete Kirsten Kappert-Gonther (Die Grüne) erklärte uns im Interview warum sie sich so für uns engagiert. Sie sagte es sei ihr wirklich eine Herzensangelegenheit dass die Kriminalisierung von Konsumenten endet. Ihre Antworten wirkten sehr authentisch und sie sagte dazu dass die Kommunikation mit den Konsumenten dabei sehr wichtig sei und eine Schlüsselrolle spiele. 

Bild: Simon Hanf

Höchstmengen pro Einkauft werden von DHV auf 50 Gramm gelegt. Eine THC Obergrenze wäre “Schwachsinn” heißt es von einem Speaker. Diese Grenze von 50 Gramm wurde von vielen der Anwesenden Personen als viel zu gering empfunden. Dementsprechend kam es zu einer Abstimmung in der auch der DHV und Georg Wurth zu Schluss kamen, es sei sinnvoll keine Begrenzung in Gramm zu fordern.

Laut Georg Wurth sind bei Mengen von 10kg der Eigenverbrauch unwahrscheinlich. Der DHV fordert weiterhin eine Gleichstellung von Cannabis mit Alkohol. 

Die Forderung nach keiner Höchstmenge in öffentlichen sowie privaten Bereichen wurde mehrfach ausgesprochen. Den eine Höchstmenge hat keinerlei wissenschaftliche Grundlage. In einer Konferenzinternen Umfrage wurde von der überwiegenden Mehrheit eine Obergrenze ablehnt. Ebenfalls wurde für den Fall des eine Obergrenze für die Legalisierung essentiell ist, eine Erhöhung des Forderung des DHV gefordert. Diese Menge sind statt 50 Gramm wie sie zuerst vom DHV gefordert wurden nun 100-200 Gramm. 

Eigenanbau: Eigenbau ist nicht nur der Anbau von Cannabis. Sondern die Eigenbau Regelung bezieht sich auf Cannabis zum Eigenbedarf. Es ist allgemeiner Konsens, dass der Anbau von Cannabis zu Verkaufszwecken besser reguliert werden muss.

Der Indooranbau von Cannabis ist alles anderes als schonend für die Umwelt. Deshalb wäre es wichtig, aus ökologischer Sicht, den Outdooranbau ebenfalls zu erlauben. Cannabis braucht Indoor ca. 0,5 – 1 kg CO2 für 1 Gramm Cannabis. Dies ist ein Equivalent von 3km mit dem Auto fahren.

Dementsprechend ist Eigenanbau auch Outdoor eine wichtige Komponente um die Umwelt zu schonen. 

Die Meldepflicht für den Eigenanbau kann ein notwendiges Übel sein um die Legalisierung zu sichern. Für 65% der Stimmen wären es kein Probleme eine Meldepflicht zu akzeptieren sofern keine Kontrollen des privaten Grows stattfinden. 

Die Restriktion des eigenen Grows sollte laut 45% nur die Pflanzenanzahl sein bzw. für 38% das Gewicht.

Ein großes und schweres Thema welches auch in der Luft schwebt ist die Amnestie. Die Amnestie würde selbstverständlich nur für die gewaltfreien Cannabisdelikte gelten. Die Sprecherin Carmen Wegge erklärte die Amnestie aus rechtlicher Perspektive. Die Legalisierung sorgt für die sofortige Einstellung sämtlicher Verfahren wegen gewaltfreien Cannabisdelikte. Die Amnestie müsste aber in einem zusätzlichen Gesetz angenommen werden so Wegge. Bei einer Amnestie würden auch die Geldstrafen zurück gezahlt werden. Die Urteile werden aufgehoben und die Entschädigungen werden gezahlt.

Es gab bisher nur 3 Amnestiegesetzte in Deutschland. Das neueste bezieht sich auf die Entschädigungen von Homosexuellen Menschen. Den Homosexualität bzw. die Ausführung von Homosexuellen Handlungen konnte sogar mit Haftstrafe bestraft werden. 

Ob und wie die Opfer der Cannabisreppresion entschädigt werden steht noch nicht fest. Eine Amnestie für die laufenden Verfahren ist aber gesichert. Die weiteren Entschädigungen stehen nicht fest. Auch in den US-Staaten die legalisiert haben wurde Tabula Rasa gemacht aber eine Entschädigung für die Betroffenen gab es nicht. 

In einer weiteren internen Umfrage ob es eine finanzielle Entschädigung geben soll haben 55% für Ja 15% für Nein gestimmt. 

Es wurde über mögliche Verbote des Cannabiskonsums für Berufsgruppen abgestimmt. 87% sind komplett dagegen. Keine Berufsgruppe soll per se vom Cannabiskonsum ausgeschlossen werden.

In den USA und Kanada gibt es bei den legalen Cannabisprodukten klare Hinweise. Die Hinweise sind die gleichen wie bei Alkohol und sedierenden Medikamenten. Nämlich wird die Rauschwirkung erwähnt, die Gefahr für Kinder und Jugendliche sowie für schwangere und stillende Personen. Die sedierende Wirkung des Cannabis wird beschrieben und von Fahren von Kraftfahrzeugen sowie das Bedienen von schweren Maschinen wird abgeraten.

Grundinformationen wie der THC und CBD-GEHALT sollen essentiell sein. Ebenfalls auch das Mindesthaltbarkeitsdatum. Weitere Optionen sind optional und können durch eine Packungsbeilage bzw. durch einen QR-Code erfahren werden.

Die Anforderungen an das Verkaufspersonal sollten eine Schulung zum Beispiel durch einen Workshop sein. Eine Zusatzqualifikation für Cannabisfachverkäufer wurde von 79% verlangt. Für 44% braucht der Fachverkäufer keine schulischen Qualifikationen. Die zu vermittelnden Inhalte sollten Sortenkunde und Konsumformen sein. Ebenfalls sollen die Fachverkäufer auch über die Risiken des Cannabiskonsums aufklären. Auch Grundlagen über die Gefahren der Abhängigkeit sollten bei einem Budtender vorhanden sein.

57% der Teilnehmer haben sich bei den Produktregulierungen auch für Edibles ausgesprochen. Auch hier wurde eine THC Obergrenze von der überwiegenden Mehrheit (87%) abgelehnt. Den es würde kaum Sinn machen den THC-Gehalt zu restriktieren, da jeder Erwachsene Mensch dies selbstständig einschätzen kann.

Genetisch Modifiziertes Cannabis wurde von 44% abgelehnt und laut 27% nur mit sehr strengen Regularien erlaubt. Die GMO-Forschung wird von vielen Menschen immer noch als sehr skeptisch betrachtet.

Weit über 80% der Anwesenden sprachen sich für den Verkauf von Isolate von Cannabinoiden aus. Also in einem Cannabisfachgeschäft sollen neben Blüten und Edibles auch Cannabisisolate und Öle verkauft werden dürfen.

Bei der Cannabis Social Club Diskussion waren über 80% gegen eine Begrenzung der Mitgliederzahl. Wie genau der Tourismus zu diesen Social Clubs außerhalb der Landesgrenzen verhindert werden kann, steht noch offen.

Für alle war es eindeutig, dass Konsum vor Ort möglich sein sollten. Die Cannabissteuer soll für 55% nach Gewicht in Gramm und für 21% nach dem THC-Gehalt gewählt werden. Die Frage zu einem Steuerbonus für THC-Reiche Produkte war ausgeglichen an Pro und Kontrastimmen.

Selbstverständlich sorgte die Führerscheinfrage auch für eine angeregte Diskussion. Ein konkreter THC-Grenzwert im Blut wurde von 78% abgelehnt. 

Ebenfalls waren 78% für eine Abstufung des Blut-Wertes für Versicherungsrelevante Werte. Wie bei Alkohol gibt es einen Grenzwert zwischen 0,3 und 0,5 Promille welcher für die Versicherung im Falle eines Unfalls relevant ist. Das gleiche könne auch für Cannabis eingeführt werden.

Der Jugendschutz spielt eine wichtige Rolle in der Legalisierung von Cannabis. So sind 75% dafür das der Zugang zu Fachgeschäften nur für Erwachsene ist. Nur 40% sind für eine Bestrafung wenn Cannabis von Erwachsenen Menschen an Minderjährige abgegeben wird. Laut 47% sollen Jugendliche zu Präventionskursen geschickt werden anstatt mit klassischen Strafen bestraft zu werden. 37% waren gegen jedwede Bestrafung und Maßnahmen für die Jugendlichen. 

Die Edibles sollten für drei Viertel der Teilnehmer so designed werden dass, eine Verwechslungsgefahr mit anderen Süßigkeiten ausgeschlossen ist.

Der DHV verteilt für besondere Leistungen in den Kategorien; Wissenschaft, Aktivismus und Politik den Hanfadler. Der Hanfadler ging in diesem Jahr an Bernd Wese in der Kategorie Wissenschaft. In der Kategorie Politik ging der Hanfadler an Niema Movassat von Der Linke und in der Kategorie Aktivismus an Ingrid Wunn.

Das Interessante ist wohl auch die Stimmung welche während der Konferenz herrschte. Die Cannabis-Szene versammelte sich um logisch und auf einer wissenschaftlichen Basis über die Legalisierung zu debattieren. Unmissverständlich gab es angeregte Diskussionen da diverse Meinungen vorherrschen. Allerdings wurde immer respektvoll diskutiert und es kam nicht zu Streit. 

Es war eine offene und friedliche Stimmung. Cannabispatienten konnten im Raucherbereich ihre Medizin einnehmen. Der DHV und Georg Wurth sowie die diversen anderen Speaker und Moderatoren haben einen sehr guten Job gemacht. Die Cannabis Szene hat sich von einer positiven und reflektierten Seite gezeigt. 

Wir danken hier nochmal allen anwesenden Aktivisten, Politikern sowie Moderatoren. Besonderer Dank geht hierbei an den Deutschen Hanfverband. Der Paradigmenwechsel findet weiterhin statt und die CaNoKO hat definitiv einen großen Teil dazu beigetragen.

Ein Beitrag von Simon Hanf

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3 Kommentare
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Chuwawa
1 Jahr zuvor

merci für den Einblick in die Szene

Hans Dampf
1 Jahr zuvor

Sorry, aber leider strotzt der Artikel nur so vor lauter Rechtschreibfehler. Ist dadurch schlecht zu lesen. Aber die gute Absicht dahinter ist erkennbar. Danke dafür.
(Ist nicht böse gemeint).

Zuletzt bearbeitet 1 Jahr zuvor von Hans Dampf
Rainer
1 Jahr zuvor

Vorstellungen von der Ausgestaltung und Konkritisierung sind die Basis.Man muß wissen,wie es funktionieren könnte,falls man es schafft,eine positive Reaktion bei der Vorlage eines Antrages auf Gesetzesänderungen zu erhalten.Wenn der Entwurf vorgelegt wird,könnte noch in diesem Jahr Bewegung in die Sache kommen.Wenn es anders läuft,als bei Richter Müller.