Dienstag, 17. Mai 2022

Global Marijuana March in Freiburg

Der Global Marijuana March (GMM) in Freiburg fand am 14.05.22 statt. Wir waren für euch vor Ort und geben euch hier einen Einblick für die die nicht teilnehmen konnten.

Einleitung

Auf dem GMM in Freiburg waren viele verschiedene Menschen aus der Cannabisszene vertreten. Von einzelnen Parteien, wie den Grünen und den Linken sowie Kleinparteien bis hin zu Aktivisten wie Tobias Pietsch (hanfnah) und dem ehrenwerten Richter Müller war ein breiter Querschnitt der Cannabisszene anwesend. Von älteren Kiffern welche seit Dekaden kriminalisiert werden über Cannabispatienten bis hin zu normalen jungen Konsumenten war alles vertreten. 

Wir begrüßten zunächst die Mitarbeiter und freiwilligen Helfer des DHV und richteten Liebe Grüße aus. Ebenfalls bedankten wir uns persönlich bei den Hauptveranstaltern und richteten auch dort unsere Grüße aus sowie bei Richter Müller.

Die Veranstalter beschreiben in ihrer Pressemitteilung die Hintergründe der Demonstration klar und deutlich. Manuel Wiegert, Sprecher der DHV Ortsgruppe in Freiburg sagt: „Die Zeit der Cannabisprohibition geht definitiv ihrem Ende entgegen. Die Umsetzung der Legalisierung steht auf der Agenda unserer Bundesregierung. Mit dem GMM richten wir uns deshalb an die Politik und sagen deutlich, dass den Worten im Koalitionsvertrag nun auch Taten folgen müssen. Jeden Tag werden immer noch hunderte Strafverfahren gegen Mitbürger eröffnet, bloß weil sie Cannabis besaßen. Das zu beenden muss oberste Priorität haben! Wir fordern außerdem, wie die Grünen und zuletzt auch die FDP, Rahmenbedingungen für einen kontrollierten Eigenanbau, um einen Gegenpol zur geplanten

Kommerzialisierung zu schaffen.”

Selbstverständlich wurden auf dem GMM keine Verbrechen begangen und die einzigen Menschen welche Cannabis konsumiert haben waren Patienten. 

Hierbei auch ein großes Lob an die Polizei, welche die Menschen friedlich demonstrieren ließen und die Patienten nicht belästigt haben. Die Polizei sorgte für Sicherheit, dass die Straßen abgesperrt wurden und keine Menschen in Gefahr gekommen sind. Hierbei waren die Polizisten eher Freund und Helfer. 

Die Parteien

Es waren vier Parteien auf dem GMM anwesend darunter die Grünen, die Humanisten, die Linke sowie die Partei die Partei. Wir hatten die Gelegenheit mit den einzelnen Parteien ins Gespräch zu kommen und Statements abzugeben. Die einzelnen Parteien werden nicht nach Relevanz sondern nach Erscheinungszeitpunkt genannt.

Die Humanisten:  Die Humanisten fordern eine Legalisierung aller Drogen und eine Beendigung der Strafverfolgung. Eine Strafverfolgung von suchtkranken Menschen gehe nicht mit den humanistischen Grundsätzen gleich. Ein klares Statement zur Cannabis-Legalisierung war die Forderung: “Sofortige Entkriminalisierung.”   

Die Partei: Die Partei begründete ihre Anwesenheit damit, dass Kiffen cool sei. Konkret wurde mehr “Transparenz” seitens der Ampel gefordert. Es sollte für jeden transparent ersichtlich sein, wie genau im Bundestag über die Legalisierung debattiert wird.

Die Linke: Die Linke fordert die rechtliche und gesellschaftliche Gleichstellung von Cannabis mit Alkohol. Dazu gehört ein adäquater, wissenschaftlicher Grenzwert im Verkehr. Sowie die Aufklärung über Konsum und Risiken. Die Linke fragten noch “Wann bubatz legal?”

Die Grünen:  Die Grünen waren auf dem GMM um gemeinsam mit den Cannabiskonsumenten zu feiern aber auch um Aufmerksamkeit auf die Thematik zu lenken. Eine konkrete Forderung auch von den Grünen war “Kriminalisierung stoppen”. 

Die Demonstration

Es gab musikalische Unterstützung von Mama Ganja und sogar auch eine Rapeinlage von dem neuen Rapstar Richter Andreas Müller. In der Pressemitteilung der Veranstalter hieß es zur Musik: “Musikalisch unterstützt werden wir dabei von autonome zärtlichkeit, Flowin Vibes & DJ Luku, und den Soundsystemen Digital Steppaz und Dogtown Hifi.”

Die Richterlegende Müller begann seine Rede mit “Liebe Noch-Kriminelle, Liebe Cannabiskonsumenten.” Seine Rede fand anklang und wurde laut bejubelt. Er forderte ein klares und schnelles Handeln der Politik.

Bild: Simon Hanf

Drei Waggons fuhren durch die Straßen von Freiburg. Alle diese Waagon spielten Musik. Während auf dem ersten Waggon noch Rap gespielt wurde, wurde auf dem zweiten Reagge gespielt. Der dritte Wagggon spielte Techno/EDM. 

Es war eine ausgelassene friedliche Stimmung auf dem GMM. Viele Feierlustige und friedliche Kiffer die niemanden verletzen allerhöchstens sich selbst forderten ihre Rechte zurück. Eine Re-Legalisierung sowie die sofortige Entkriminalisierung waren das klare Credo des GMM in Freiburg.  

Die Demonstration ähnelte eher einem CSD als einer hoch brisanten Demo. Das Thema der Cannabislegalisierung mag hoch brisant sein, allerdings war die Stimmung für den Zustand sehr ausgelassen. Es war eine sehr friedliche Stimmung und es gab kein Einschreiten der Polizei. Das gefährlichste an der Demo war die Sonne welche uns ordentlich ins Schwitzen gebracht hat. 

Laut Tobias Pietsch von hanfnah waren schätzungsweise zwischen 1500-3000 Menschen anwesend. Er meinte, er habe sich Jahre lang versteckt und isoliert. Dies wollte er nicht mehr, sondern rausgehen und Präsenz zeigen. Er forderte eine Legalisierung, damit man sich um wichtigere Themen kümmern kann. Die Cannabis-Legalisierung nimmt sehr viel Raum ein obwohl es doch ein eindeutiges Thema ist. Cannabis schnell legalisieren, dann kann man die jahrzehntelangen Debatten endlich hinter sich lassen. Die Polizei kann sich auf wirklich kriminelle Menschen fokussieren. Die Staatskasse wird durch die beendete Kifferjagd entlastet und kann die Ressourcen anderweitig auf die Prävention und Strafverfolgung von Menschen verwenden die tatsächlich anderen Menschen schaden.

Fazit

Abschließend möchte wir noch einigen Personen danken: Darunter Richter Müller, Tobias Pietsch, den Parteien die vertreten waren. Desweiteren möchten wir Mama Ganja und den Künstlern danken welche für positive Stimmung zwischen den doch eher ernsten Reden sorgten. Ebenfalls geht Dank an den DHV sowie an alle anderen Aktivisten die hier für ihre Rechte gekämpft haben und den GMM mitorganisiert haben. 

Besonderer Dank geht an euch, die ihr anwesenden. Ihr habt den GMM zu dem gemacht der er war. Danke dafür. Der nächste GMM in 2023 wird dann keine Demonstration mehr sein sondern eine große Kifferpary wo alle volljährigen Menschen legal die Droge ihr Wahl konsumieren dürfen ohne Angst haben zu müssen strafverfolgt zu werden. Damit waren die GMM’s in Deutschland ein wichtiger Schritt für die Legalisierung von Cannabis.

Auf das es nicht mehr heißt: “Schluss mit warten – Gras in den Garten”, sondern “Dass wars mit warten – Gras ist im Garten!”

Ein Beitrag von Simon Hanf

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3 Kommentare
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Rainer
1 Jahr zuvor

Daß das Ding Straßenfestcharakter hat ist wohl auch in Ordnung.Zumindest werden ein par von den normalen Bürgern an das Thema erinnert.Die anderen Straßenfeste haben aber mehr Zuspruch und Beliebtheit.

Otto Normal
1 Jahr zuvor

“Die anderen Straßenfeste haben aber mehr Zuspruch und Beliebtheit.”

Ja genau! z.B. Karneval im Rheinland und Oktoberfest in Bayern. Beides reine Saufpartys.

@HaJo
Bitte die Webeanzeigen von Ann21 bei Gelegenheit löschen.

Zuletzt bearbeitet 1 Jahr zuvor von Otto Normal